Aktuelles aus dem Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de/entdecken/aktuell.html RSS Feed Tiergarten Nürnberg de_DE Tiergarten Nürnberg Di, 19 Mär 2024 03:32:41 +0100 Di, 19 Mär 2024 03:32:41 +0100 TYPO3 EXT:news news-2559 Do, 14 Mär 2024 15:04:00 +0100 Bartgeierpaar im Tiergarten adoptiert ein Küken http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-03-14-bartgeierpaar-im-tiergarten-adoptiert-ein-kueken.html Gypaetus barbatus) sofort angenommen und begonnen, es zu füttern und zu wärmen. Aktuell sind die Greifvögel in der Voliere im oberen Teil des Tiergartens zu sehen, die 2016 mit Unterstützung des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. gebaut wurde.

„Es ist toll, dass unser Bartgeierpaar nun zum zweiten Mal in Folge ein Adoptivküken großzieht, nachdem es mit dem eigenen Nachwuchs leider nicht geklappt hat“, sagt Tierpfleger und Revierleiter Thorsten Krist. Im Frühjahr 2023 hatten die beiden ebenfalls ein Bartgeierküken aus Haringsee umsorgt, bis es im Juni 2023 mit dem Namen „Nepumuk“ in den Berchtesgadener Alpen ausgewildert wurde. „Der zweite Einsatz unseres Paars als Adoptiveltern zeigt, wie gut die Zusammenarbeit im Erhaltungszuchtprogramm für Bartgeier zwischen verschiedensten Einrichtungen in ganz Europa funktioniert“, sagt Tiergarten-Kuratorin Diana Koch.

Das nun adoptierte Küken entstammt einer genetisch wertvollen Linie und soll im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP (EAZA ex-Situ Programme) weiter züchten – voraussichtlich im Tiergarten Nürnberg oder auf seiner Außenstelle Gut Mittelbüg. Dort baut der Tiergarten mit Unterstützung des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. zwei Zuchtvolieren, die im Lauf des Jahres bezogen werden können.

Küken eines Gründertiers

Der Vater des Kükens ist eines der ersten Tiere des EEP für Bartgeier. „Er ist ein sehr wichtiger Founder, dessen Linie unbedingt im BartgeierEEP erhalten bleiben soll“, sagt Dr. Hans Frey, Leiter und Gründer der Zuchtstation Haringsee. Der Vogel kam zunächst verletzt in den tadschikischen Dushanbe Zoo und von dort über mehrere Stationen in Russland und Österreich in die Zuchtstation nach Haringsee. Dort verpaarte er sich in dieser Brutsaison 2023/2024 erfolgreich mit einem neuen Weibchen, das aus dem Zoo Frankfurt nach Haringsee gekommen war. „Die beiden Eier mussten allerdings aus dem Nest genommen werden, weil der Vater damit zu spielen begann“, erzählt Dr. Frey. Daher wurden sie in einen Brutschrank gelegt, in dem das nun adoptierte Küken dann problemlos schlüpfte. Bis zu seiner Ankunft in Nürnberg hatte es bereits knapp 100 Gramm zugenommen und wog 236 Gramm.

Auch das Nürnberger Bartgeierweibchen hatte in diesem Jahr ein Ei gelegt, das aber kurz vor dem Ende der zirka 54-tägigen Brutzeit im Nest zerbrochen ist. Es war befruchtet, der Embryo war jedoch bereits Wochen zuvor abgestorben. Tiergartenmitarbeitende haben dem Paar zwei Kunsteier untergeschoben, damit es weiter brütet für den Fall, dass es wieder ein Küken adoptieren soll. Kurz darauf kam die Anfrage aus Haringsee. „Das Alter des nun adoptierten Kükens passt ideal“, sagt Thorsten Krist. „Es ist nur wenige Tage vor dem für das Nürnberger Küken errechneten Schlupftermin zur Welt gekommen.“ Es ist ein Männchen.

Mit der Zucht der majestätischen Greifvögel tragen Zoos und Zuchtstationen zum Erhalt der Art bei. Anfang des 20. Jahrhunderts galt der Bartgeier in den Alpen als ausgerottet. Dank des unermüdlichen Engagements und der engen Zusammenarbeit von Arten- und Naturschützern konnte dort seit 1986 wieder eine Population von derzeit zirka 300 Tieren aufgebaut werden – darunter 60 Zuchtpaare. 1993 ist das Zuchtprojekt für Bartgeier in ein EEP überführt worden, das von der Vulture Conservation Foundation mit Sitz in Zürich geleitet wird.

Zucht und Adoption tragen zum Arterhalt bei

Der Tiergarten Nürnberg hält – mit kurzen Unterbrechungen – seit 1965 Bartgeier und beteiligt sich seit seiner Gründung an diesem Zuchtprojekt. Drei der vier Küken des aktuellen Nürnberger Bartgeierpaars, die groß gezogen wurden, wurden im Rahmen des EEP ausgewildert. „Das Brutpaar im Tiergarten Nürnberg ist eines der ältesten im ganzen Zuchtnetz. Auch wenn es mit dem eigenen Nachwuchs nicht geklappt hat, kann es dennoch die überaus wichtige Rolle der Adoptiveltern erfüllen“, sagt Diana Koch. Denn dank der Ammeneltern überleben mehr Jungvögel, die für Zucht und Auswilderung eingesetzt werden können. Die Adoption durch die Tiere ist zudem entscheidend, um eine Fehlprägung zu verhindern: Sowohl die in den Volieren gehaltenen Vögel als auch solche, die ausgewildert werden, sollen Menschen meiden.

Bartgeier legen in der Regel im Abstand von zirka zehn Tagen zwei Eier pro Saison. Schlüpfen beide Jungvögel, so überlebt in der Natur in der Regel nur das ältere. Das jüngere Küken wird normalerweise entweder vom älteren getötet oder es verhungert, weil es sich gegen das ältere Geschwister nicht durchsetzen kann. Dieses Verhalten, auch Kainismus genannt, ist für die Art völlig normal. Der Tiergarten unterstützt mit seiner Zucht und seiner Infrastruktur unter anderem das gemeinsame Projekt des Landesbunds für Vogelund Naturschutz in Bayern e. V. (LBV) und des Nationalparks Berchtesgaden, in dessen Rahmen jährlich über zehn Jahre hinweg zwei Bartgeier in den Ostalpen ausgewildert werden.
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news-2558 Di, 12 Mär 2024 15:08:00 +0100 Tiergarten bietet ermäßigte Kinderkarten an http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-03-12-tiergarten-bietet-ermaessigte-kinderkarten-an.html
„Wir sind sehr froh, dass wir diese Lösung gefunden haben“, sagt der für den Tiergarten zuständige Bürgermeister Christian Vogel. „Damit zeigen wir, dass es uns besonders am Herzen liegt, dass junge Gäste unseren schönen Tiergarten auch dann besuchen können, wenn sie in Begleitung von erwachsenen Freunden kommen, die keine Familien- oder Teilfamilienkarte lösen können. Damit konnten wir erreichen, dass der Stadtrat die allgemeine und nötige Gebührenerhöhung, die wiederum für die Entwicklung des Tiergartens wichtig ist, mitträgt. Das Ansinnen aus der Mitte des Rats, sich insbesondere für Kinder preislich etwas einfallen zu lassen, konnten wir damit erfolgreich umsetzen.“

Die Gebührenerhöhung war wegen steigender Unterhaltskosten insbesondere während der Energiekrise und der anhaltend hohen Inflation leider unvermeidbar. Die ermäßigten Karten gelten für Kinder von 4 bis 13 Jahren, die nicht von ihren Eltern oder Großeltern begleitet werden. Sie können nur über den Online-Shop des Tiergartens bezogen werden. Für Familien ist nach wie vor das Familien- oder Teilfamilienticket die günstigste Variante: Sie gilt für Eltern oder Großeltern mit eigenen Kindern oder Enkelkindern bis einschließlich 17 Jahren und kostet 45 Euro. Eine Teilfamilienkarte für einen Eltern- oder Großelternteil mit eigenen Kindern oder Enkelkindern kostet 25 Euro.
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news-2557 Di, 05 Mär 2024 16:47:00 +0100 Initiative des Tiergartens: Internationale Fachzeitschrift beleuchtet Rolle von Delfinarien im Artenschutz http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-03-05-initiative-des-tiergartens-internationale-fachzeitschrift-beleuchtet-rolle-von-delfinari.html
"Der Tiergarten ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Haltung, Zucht und das Wohlergehen von Wildtieren in menschlicher Obhut in den letzten Jahrzehnten verbessert haben. Die europäische Population des Großen Tümmlers kann sich inzwischen selbst erhalten und die Lebenserwartung der Tiere ist gestiegen, das können wir anhand vieler Daten belegen", sagt Prof. Theo B. Pagel, Chefredakteur der Zeitschrift und Direktor des Zoologischen Gartens in Köln.

Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

An der Sonderausgabe haben sich viele renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der gesamten Welt beteiligt, darunter Prof. Dr. Jon Paul Rodríguez, Vorsitzender der Species Survival Commission (SSC) der Weltnaturschutzunion IUCN. Rodríguez betont, dass Zoologische Einrichtungen einen wesentlichen Beitrag zum Arterhalt leisteten, beispielsweise in den Bereichen Genetik, Veterinärmedizin, Tierhaltung, nachhaltige Zucht, Bildung und Einbeziehung der Öffentlichkeit.

In seinem Beitrag geht er insbesondere auf den sognannten "One Plan Approach" ein. Bei diesem Konzept geht es darum, Schutzmaßnahmen in der Natur (In-situ) und solche außerhalb der natürlichen Umgebung (Ex-situ) zu kombinieren. Damit erfasst der Ansatz alle Populationen einer Art, unabhängig davon, ob sie sich innerhalb oder außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets befinden. Ein wesentliches Element des Ansatzes ist auch, alle relevanten Akteure bei Entscheidungsfindungen einzubeziehen. So soll gemeinsam ein verbesserter, integrierter Artenschutz erreicht werden.

Rodríguez betont dabei auch die Dringlichkeit der Thematik: Fast die Hälfte aller Walarten weltweit gilt aktuell als gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Dies erfordere ein rasches, koordiniertes und evidenzbasiertes Handeln. Die dramatischen Rückgänge der Bestände des Chinesischen Flussdelfins (Lipotes vexillifer) und des Vaquita (Phocoena sinus) zeigten, wie wichtig es ist, In-situ- und Ex-situ-Schutzmaßnahmen zu verstärken und noch enger miteinander zu verzahnen.

Mehr als 8.700 Expertinnen und Experten der SSC aus 186 Ländern sind an der Erstellung der wissenschaftlichen Erkenntnisse beteiligt, die der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN und den daraus abgeleiteten Erhaltungsplänen und Aktionsvorschlägen zugrunde liegen. "Wie in dieser Sonderausgabe und der Arbeit des SSC im Allgemeinen deutlich wird, wissen wir, wie man Naturschutz betreibt. Wir müssen nur mehr davon tun", so Rodríguez.

Die Rolle moderner Delfinarien

Auch Dr. Lorenzo von Fersen und Dr. Philip S. Miller von der Conservation Planning Specialist Group der IUCN betonen in ihrem Artikel die Bedeutung integrierter Artenschutzmaßnahmen und thematisieren die Rolle moderner Delfinarien im Hinblick auf den One Plan Approach. "Wir stehen vor einem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt, der in absehbarer Zeit unumkehrbar sein könnte. Der Schutz wildlebender Tiere in ihren Lebensräumen reicht möglicherweise nicht aus, um den anhaltenden Rückgang und das Aussterben einiger Arten aufzuhalten. In diesen Fällen brauchen wir neue Strategien für einen wirksamen Schutz", sagt von Fersen. "Mit dem One Plan Approach übernehmen Zoos unmittelbar Verantwortung für den Artenschutz. Einrichtungen, die Delfine halten, müssen sich der wichtigen Rolle bewusst sein und verantwortungsbewusst handeln."

Wie wichtig ein integrierter Artenschutz ist, kommt auch bei den nachfolgenden Autorinnen und Autoren immer wieder zur Sprache. Weitere Artikel thematisieren die Bedeutung von Delfinarien für die Forschung, konkrete Maßnahmen zum Schutz bedrohter Walarten, Projekte des US Navy Marine Mammal Program sowie die Forschungsarbeit für den Lahille Großen Tümmler (Tursiops truncatus gephyreus) in Brasilien, Uruguay und Argentinien.

Mit Zootierärztin Dr. Katrin Baumgartner ist in der Sonderausgabe auch eine weitere Autorin des Tiergartens vertreten. Gemeinsam mit Dr. Tim Hüttner, der ebenfalls viele Jahre im Tiergarten forschte, und Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes vom Zoo Duisburg fasst sie zusammen, wie sich die Haltung der Großen Tümmler in den letzten 50 Jahren entwickelt hat und welche Aspekte dabei besonders wichtig sind.

Alle Artikel kostenlos verfügbar

"Der Zoologische Garten" ist ein eine internationale, wissenschaftliche, von Fachleuten beachtete Zeitschrift für die gesamte Tiergärtnerei. Sie ist auch das offizielle Blatt des Verbands der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA). Alle Artikel dieser und vorheriger Ausgaben stehen hier kostenlos zur Verfügung.

Über 50 Jahre Delfinhaltung in Nürnberg

Der Tiergarten begann 1971 seine Delfinhaltung mit fünf Großen Tümmlern, vierzig Jahre später – im Jahr 2011 – wurden die Delfinlagune und das Manatihaus mit der Unterwassereinsicht im Blauen Salon eröffnet. Heute haben die Meeressäugetiere einen gewichtigen Anteil an den Artenschutzbemühungen des Tiergartens als Botschafter für die bedrohten Ozeane. Denn der Schwerpunkt der Delfinhaltung im Tiergarten liegt im Bereich des Artenschutzes und der Forschung. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Publikationen zu Delfinen stammen aus dem Tiergarten oder wurden durch diesen unterstützt, dies besonders in enger Zusammenarbeit mit der vom Tiergarten 1992 mitgegründeten und hier ansässigen Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. .


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news-2556 Mo, 26 Feb 2024 12:47:00 +0100 Waldrappe aus dem Tiergarten in Spanien ausgewildert http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-26-waldrappe-aus-dem-tiergarten-in-spanien-ausgewildert.html Geronticus eremita) aus dem Tiergarten Nürnberg sind Ende Januar ins spanische Jerez de la Frontera umgezogen. Der Tiergarten hat sie dort an das Auswilderungsprojekt "Proyecto Eremita" abgegeben. Die beiden Vögel, die im Frühjahr letzten Jahres im Tiergarten geschlüpft sind, werden in wenigen Wochen über der andalusischen Atlantikküste ihre Kreise ziehen.Noch leben die jungen Vögel aus Nürnberg in großen Auswilderungsvolieren – gemeinsam mit knapp 40 anderen Waldrappen aus europäischen Zoos. Dort können sich die Vögel zunächst aneinander gewöhnen und sich mit der neuen Heimat vertraut machen. Um die Vögel weiter beobachten zu können, werden einige von ihnen dort auch mit einem Sender ausgestattet. Mitte März werden dann die Türen der Volieren geöffnet. Ziel ist es, dass sich die ausgewilderten Vögel möglichst schnell mit ihren Artgenossen zu einem Schwarm zusammenschließen.Die Wildpopulation der Waldrappe in Andalusien wird derzeit auf 240 Vögel geschätzt. In der Natur ist die Ibisart nur noch dort und in Marokko anzutreffen, kleine Kolonien gibt es außerdem in der Türkei und im Alpenraum. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war sie auch in Mitteleuropa heimisch. Nicht nachhaltige Bejagung und Lebensraumzerstörung führten jedoch zum Rückgang der Kolonien. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Waldrapp heute als "stark gefährdet" ein.Bereits zwölf Waldrappe ausgewildertWiederansiedlungsprojekte wie "Proyecto Eremita" sollen die Art wieder in der Wildbahn etablieren. Gemeinsam mit dem Zoobotánico Jerez de la Frontera unterstützt der Tiergarten Nürnberg das Projekt seit 2018 – bislang mit zwölf im Tiergarten geschlüpften Waldrappen."Auswilderungen machen nur einen sehr kleinen Teil der Arten­ und Naturschutzarbeit von Zoos aus. Dennoch gehören sie zu den absoluten Höhepunkten unserer Arbeit", sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. "Es freut uns, dass wir mit unseren Nürnberger Waldrappen die Population in Südspanien stützen und so zum Erhalt der Art beitragen können. Projekte wie diese sind ein Bespiel dafür, wie viel wir mit erfolgreichen Kooperationen im Artenschutz erreichen können." Zoos und Zuchtstationen spielen bei Auswilderungsprojekten eine entscheidende Rolle. Tiere wie die Waldrappe können nur ausgewildert werden, wenn es eine stabile sogenannte Reservepopulation gibt, die in menschlicher Obhut gehalten und gezüchtet wird.Haltung bereits seit den 1960er­-JahrenDer Tiergarten hält bereits seit den 1960er­Jahren Waldrappe – zunächst am Flusspferdhaus und seit 1999 in der Großvoliere neben der Fischkatzenanlage. Dort leben aktuell zehn Waldrappe, die sich die Voliere mit Europäischen Löfflern (Platalea leucorodia) und Purpurhühnern (Porphyrio porphyrio) teilen.Die Haltung und Zucht der Waldrappe wird innerhalb des europäischen Zooverbandes EAZA in einem Erhaltungszuchtprogramm EEP (EAZA Ex-situ Programme) koordiniert. Auch der Tiergarten ist Teil dieses EEPs. In diesen Programmen züchten Zoos und Wildparks koordiniert Tierarten, um langfristig stabile selbsterhaltende Populationen aufzubauen. Ziel ist es, auf diese Weise die jeweilige Art zu erhalten und Wiederansiedlungen in der Natur zu ermöglichen.Tiergarten engagiert sich in mehreren AuswilderungsprojektenNeben den Waldrappen beteiligt sich der Tiergarten auch mit anderen Tierarten regelmäßig an Auswilderungsaktionen. Im den letzten Jahren hat er beispielsweise Alpensteinböcke in Österreich, Ziesel in Tschechien und Europäische Sumpfschildkröten in Hessen ausgewildert.
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news-2555 Fr, 23 Feb 2024 14:05:00 +0100 Populationsmanagement bei Pavianen: Umweltausschuss stützt den Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-23-populationsmanagement-bei-pavianen-umweltausschuss-stuetzt-den-tiergarten.html
„Wir tragen das aus rechtlicher und fachlicher Sicht ausdrücklich mit“, sagte er. Zuvor hatte Dr. Dag Encke, leitender Direktor des Nürnberger Tiergartens, erläutert, warum der Zoo die Tötung von Pavianen in Betracht ziehen muss – darüber hatte der Tiergarten im Vorfeld der Umweltausschusssitzung auch die Öffentlichkeit informiert. Dr. Encke ordnete zudem die Stellung und die Aufgaben von Zoologischen Gärten im internationalen Artenschutz ein.

Der Zuspruch des Umweltausschusses und der intensive Austausch mit den gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Stadt sind für den Tiergarten eine große Freude. „Wir sind sehr erleichtert“, sagt Dr. Encke. „Wir wissen jetzt, dass wir Verständnis finden, wenn wir gut begründen. Das ist mit der hohen Verantwortung verbunden, niemanden zu enttäuschen. Wir werden weiterhin mit absoluter Sorgfalt alle Alternativen prüfen, bevor wir tatsächlich zu so einem Schritt greifen.“
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news-2554 Mi, 14 Feb 2024 17:31:00 +0100 Nachwuchs bei stark gefährdeter Art: Grevyzebra im Tiergarten geboren http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-14-nachwuchs-bei-stark-gefaehrdeter-art-grevyzebra-im-tiergarten-geboren.html Equus grevyi) zu sehen. Der Hengst wurde Mitte Januar 2024 geboren. Er hat sich sehr gut entwickelt und sich schnell in seine Gruppe integriert. Mit dem Fohlen leben aktuell vier Grevyzebras im Tiergarten, darunter auch die Stute Wamba: Sie ist 2019 im Tiergarten geboren und war der letzte Nachwuchs bei den Nürnberger Grevyzebras.Grevyzebras gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN als "stark gefährdet". Da die Bestände in der Natur weiter abnehmen, wird der Aufbau von stabilen Reservepopulationen in Zoos immer wichtiger für den Erhalt der Art. Die Haltung und Zucht der Tierart wird deshalb innerhalb des europäischen Zooverbandes EAZA in einem Erhaltungszuchtprogramm EEP (EAZA Ex­situ Programme) koordiniert. Auch der Tiergarten ist Teil dieses EEPs.Das Fohlen ist der erste Nachwuchs von Stute Linda und Hengst George, der im Juni 2022 aus dem französischen "Le Pal Parc Animalier" in den Tiergarten kam. "Die Mutter hat das Fohlen von Beginn an gesäugt und kümmert sich fürsorglich", sagt Tierarzt und Kurator Dr. Hermann Will. "Wenige Tage nach der Geburt haben wir das Fohlen dann erstmals untersucht und die sogenannte Jungtierprophylaxe durchgeführt. Dabei versorgen wir das Tier unter anderem mit Vitaminen und Spurenelementen, um das Immunsystem zu stärken. Das Fohlen hat sich seitdem sehr gut entwickelt."Auch die Zusammenführung mit Vater George und der zweiten Stute Wamba hat reibungslos funktioniert. "In der Natur ist es üblich, dass sich die Stuten nur zur Geburt zurückziehen und sich schon kurz danach mit dem Fohlen wieder der Gruppe anschließen. Das halten wir auch im Tiergarten so", erklärt Revierleiter und Tierpfleger Oliver Pürkel. "Es ist schön zu sehen, wie sich die beiden Stuten um das Fohlen kümmern und es abschirmen, wenn der Hengst zu nahe kommt. Das Fohlen lernt aber inzwischen auch immer mehr, sich zu verteidigen."Der junge Hengst kann voraussichtlich ein Jahr in der Gruppe bleiben, ehe er zur Konkurrenz für Vater George wird. Wie es mit der Gruppe dann weitergeht, wird im Rahmen des EEP entschieden.Der Tiergarten hält bereits seit 1972 Grevyzebras. Seit der ersten Nachzucht 1980 sind in Nürnberg mehr als 20 Fohlen herangewachsen. Grevyzebras zeichnen sich durch ihren weißen Bauch, das enge Streifenmuster und die großen Plüschohren aus. Sie gelten als die größte Zebra­-Art. Die Tragzeit beträgt etwa 13 Monate.Durch Wilderei und Lebensraumverlust stark gefährdetGrevyzebras leben in der Natur in den Trockengebieten Ostafrikas von Äthiopien bis Kenia. Durch die zunehmende Zerstörung des Lebensraumes und die Wilderei ging ihr Bestand innerhalb von 25 Jahren stark zurück: von über 20 000 Tieren auf weniger als 2 000. Durch die wachsende Bevölkerung und die damit einhergehende Tierhaltung konkurrieren die Zebras immer stärker mit Nutztieren um Wasser und Weideland. Jüngst litten die Bestände durch massive Dürren und Nahrungsmangel. In Anbetracht der kritischen Situation in der Natur hat die Haltung und Zucht in Zoologischen Einrichtungen enorm an Bedeutung gewonnen.
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news-2553 Do, 08 Feb 2024 11:30:00 +0100 Tiergarten im Umweltausschuss: Populationsmanagement bei Pavianen http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-08-tiergarten-im-umweltausschuss-populationsmanagement-bei-pavianen.html
Zoos sind gesetzlich verpflichtet, Arten zu schützen und zum Erhalt der Biodiversität beizutragen. Sie sind ein Baustein im gemeinsamen Bemühen, vielfältige Ökosysteme auf unserem Planeten zu bewahren oder wiederherzustellen. Zu ihren Aufgaben gehört es, stabile und gesunde Bestände verschiedener Arten zu erhalten. Das bedeutet unter anderem, dass die in Zoos gehaltenen Populationen so zusammengesetzt sein müssen, dass sie sich dauerhaft fortpflanzen können.

Seit den achtziger Jahren haben sich die EAZA-Zoos in über 450 Europäischen Erhaltungszucht-Programmen (EEP, heute EAZA Ex situ Programmes) vernetzt, die Zahl der EEPs wächst ständig. Die Zucht der EEP-Arten wird auf Basis wissenschaftlicher Kriterien von einem Koordinator zentral geleitet. Das Ziel besteht darin, genetisch möglichst vielfältige Bestände zu erhalten.

Zu diesem Zweck tauschen die teilnehmenden Einrichtungen Tiere auf Empfehlung des Koordinators, sie züchten Jungtiere oder pausieren die Zucht. Wurfgrößen und Geschlechterverhältnisse der Jungtiere lassen sich nicht zuverlässig vorhersagen – dass Jungtiere geboren werden, die nicht für die Zucht eingesetzt werden können, lässt sich nicht vermeiden.

Doch je schneller Arten in der Wildbahn aussterben, desto wichtiger werden Populationen in Zuchtprogrammen für den Natur- und Artenschutz. Immer mehr Tierarten werden zu Verantwortungsarten der Zoos, weil sie in ihren Habitaten nicht mehr hinreichend geschützt werden können. In der Natur sind sie bedroht – bei manchen, wie zum Beispiel dem Somali-Wildesel (Equus africanus somaliensis) oder der Mendes-Antilope (Addax nasomaculatus), leben aktuell in menschlicher Obhut etwa genauso viele oder sogar mehr Tiere als in der Natur. Zoos werden so zur letzten Zuflucht.

Immer weniger Guinea-Paviane in der Natur: Tiergarten möchte an Haltung festhalten


Bei den im Nürnberger Tiergarten gehaltenen Guinea-Pavianen (Papio papio) beobachtet die Weltnaturschutzunion IUCN seit Jahrzehnten einen Rückgang der Bestände in der Natur. Sie leben in einem Gebiet, das sich über den Senegal, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone und Mali erstreckt. Ihre Lebensräume geraten zunehmend unter Druck: so zum Beispiel auch der senegalesische Niokolo-Koba Nationalpark, der seit 2007 auf der Liste des gefährdeten UNESCO-Welterbes steht.

Da eine Verbesserung der Lage in den natürlichen Lebensräumen der Tiere nach Einschätzung von Naturschützern nicht in Sicht ist und sie mit einem weiteren Rückgang des Bestandes rechnen, sollen EAZA-Zoos mittelfristig weitere Haltungsmöglichkeiten für Guinea-Paviane schaffen. Aktuell leben insgesamt 278 Tiere in nur zehn EAZA-Zoos, darunter 45 Tiere in Nürnberg. Der Tiergarten will die Haltung in Zusammenarbeit mit der EAZA fortführen, um einen Beitrag zum Erhalt der Art zu leisten.

Er sieht sich auch bei den Guinea-Pavianen in der Verantwortung, eine sozial funktionierende, gesunde, vielfältige und fortpflanzungsfähige Gruppe zu halten. Dass die Tiere sich fortpflanzen können, ist nicht nur aus genetischen und gesundheitlichen Gründen wichtig: Partnerwahl, Paarung, Geburten und Aufzuchten spielen eine entscheidende Rolle für das Sozialleben der Tiere – mit den damit verbundenen stetigen Veränderungen, Bereicherungen und auch normalen Konflikten. Der Tiergarten möchte seinen Guinea-Pavianen all diese Aspekte ermöglichen.

Tierschutzkommission hat alle Optionen geprüft

Da der Platz jedoch begrenzt ist, ergibt sich daraus, dass nicht jedes Tier in der Gruppe bleiben kann. Eine Erweiterung der Haltungskapazitäten würde das Problem nur für kurze Zeit lösen. Versuche, die Gruppenstruktur und -größe durch die zeitweise Verhütung einzelner Weibchen stabil zu halten und gleichzeitig die Gruppenwachstumsrate zu reduzieren, haben nicht den gewünschten Effekt gebracht. Denn die Weibchen blieben dauerhaft unfruchtbar.

Auch ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, eine größere Zahl Guinea-Paviane an andere Halter abzugeben. Für den Tiergarten kommen dafür nur Einrichtungen in Frage, in denen die Tiere eingebunden in eine soziale Gruppe leben können. Von den mehr als 1.300 Institutionen weltweit, die Zugang zur Zootierdatenbank ZIMS/Species 360 haben, haben seit 2011 zwei Zoos 16 Tiere in ihren Bestand übernommen. Einen Interessenten hat die Tierschutzkommission des Tiergartens Nürnbergs aufgrund unzureichender Haltungsvoraussetzungen abgelehnt.

Auch internationale Tiervermittler, die Kontakte in nicht mit ZIMS vernetzte Regionen haben, konnten seit 2020 keinen geeigneten Halter finden. Die einzige große Tierschutzeinrichtung, die Primaten aufnimmt, bis sie an einen anderen Halter vermittelt werden können, kämpft zurzeit mit einer „Warteliste“ von 200 konfiszierten Tieren.

Eine Auswilderung kommt momentan nicht in Betracht, da es in den Herkunftsgebieten keine geeigneten Areale gibt, auf denen man Paviane ansiedeln könnte und in denen sie sicher leben könnten.

Die Tiergartenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben sich in den vergangenen Jahren intensiv damit auseinandergesetzt, wie sie alle Ansprüche an die Haltung von Guinea-Pavianen weiterhin erfüllen können. Eine Tierschutzkommission, der die Tiergartenleitung, die Amtsveterinärin sowie die Tiermedizin, die Kuratorin und Tierpflegende des Tiergartens angehören, hat mit großer Sorgfalt, Sachverstand und Respekt gegenüber den Tieren sowie Kolleginnen und Kollegen sämtliche Optionen geprüft.

Nach zahlreichen Beratungen auch mit externen Experten ist die Tierschutzkommission zu dem Schluss gekommen, dass auch bei Guinea-Pavianen die Tötung eine vernünftige Lösung sein kann. „Im Artenschutz befinden wir uns in einem menschengemachten Dilemma, das uns allen Entscheidungen abverlangt, die sich nicht gut anfühlen“, sagt Tiergartendirekor Dr. Dag Encke. „Wir sind dennoch in der Verantwortung. Es ist ein Gebot der Vernunft, dass wir sie annehmen.“ Welche Hintergründe dieser Einschätzung zu Grunde liegen, wird er den Mitgliedern des Umweltausschusses des Nürnberger Stadtrats am Mittwoch, den 21. Februar 2024 erläutern. Hier finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu dem Thema. Gerne können Sie uns auch eine E-Mail schreiben an tiergartendialog@stadt.nuernberg.de.
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news-2552 Di, 06 Feb 2024 16:48:00 +0100 Fasching im Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-06-fasching-im-tiergarten.html
Da Kinder unter 14 Jahren laut der Benutzungssatzung des Tiergartens nicht unbeaufsichtigt in den Tiergarten gehen können, ist die Begleitung durch einen Erwachsenen erforderlich. Für die Begleitperson gilt der reguläre Eintritt.
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news-2551 Mo, 05 Feb 2024 12:43:00 +0100 Artenschutz durch Forschung: gemeinsames Forschungsprojekt zur Afrikanischen Schweinepest http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-05-artenschutz-durch-forschung-gemeinsames-forschungsprojekt-zur-afrikanischen-schweinepest.html Phacochoerus africanus) und Pinselohrschweine (Potamochoerus porcus) haben deshalb mehrere Zoos Schweine beider Arten zur Forschung an das FLI abgegeben. Damit ist die Hoffnung verbunden, über die gewonnene Erkenntnisse auch das Überleben mehrerer Arten zu sichern.ASP ist eine Viruserkrankung, die 2007 durch den Menschen von Afrika nach Georgien verschleppt wurde und sich seitdem weltweit rasant ausbreitet. 2020 erreichte das Virus Deutschland und betraf in der Folge sowohl Wild- (Sus scrofa), als auch Hausschweine (S. c. domesticus). In Südostasien führte das nahezu immer tödliche Virus bei wildlebenden Bartschweinen (S. barbatus) auf Borneo bereits zu Massensterben, ebenso bei Philippinischen Pustelschweinen (S. philippensis).Diese Entwicklung hat weitreichende ökologische, aber auch sozioökonomische Folgen. Beispielsweise finden Tiger, die sich vor allem von Wildschweinen ernähren, keine Nahrung mehr. Auch Menschen auf Borneo und in anderen Gegenden, die auf Schweinefleisch als Proteinquelle angewiesen sind, finden sich in einer Ernährungskrise wieder. Alle in Asien endemischen Schweinearten sind bereits durch den Verlust des Lebensraumes und andere menschliche Aktivitäten von der Ausrottung bedroht, eine zusätzliche extrem akute Bedrohung stellt jetzt das ASP-Virus dar.Bisher gibt es keine effizienten Maßnahmen, um die Ausbreitung der Erkrankung in der Region einzudämmen. Es gibt außerdem weder eine wirksame Behandlung noch Impfung gegen ASP. Ohne einen wirksamen, oral zu verabreichenden Impfstoff drohen diese Arten innerhalb der nächsten Jahre in der Natur auszusterben.Situation in Südostasien dramatischNur von wenigen Arten leben kleine Reservepopulationen in Zoos. Innerhalb des europäischen Zooverbands EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) gibt es Zuchtprogramme (EEP / EAZA Ex situ programmes) für bedrohte asiatische Hirscheber (Babyrousa babyrussa) und Visayas-Pustelschweine (S. cebifrons), sowie die nicht als bedroht geltenden afrikanischen Pinselohr- und Warzenschweine. Auch in Asien gibt es einige Erhaltungszuchtzentren, vor denen das Virus aber auch nicht Halt macht. Beispielsweise verendeten im Juni 2023 alle Visayas-Pustelschweine eines Zuchtzentrums auf der philippinischen Insel Negros innerhalb von zwei Wochen an der Seuche.In Afrika kommt ASP bei Pinselohr- und Warzenschweinen natürlicherweise vor, führt bei diesen jedoch durch eine lange gemeinsame Evolution nicht zu einer Erkrankung. In Afrika wird das Virus über Lederzecken von einem Tier auf das andere übertragen. Für andere Schweine, wie das Eurasische Wildschwein und das daraus gezüchtete Hausschwein, sowie die zwölf nur in Südostasien vorkommenden Schweinearten verläuft die Viruserkrankung jedoch so gut wie immer innerhalb weniger Tage tödlich.Das Virus kann bei diesen Arten direkt von einem Schwein auf das andere übertragen werden, beispielsweise bei freilaufenden Hausschweinen, und in der Umwelt mehrere Monate überleben. Die Übertragung auf andere Schweine kann aber auch durch verunreinigtes Schweinefutter, Ausrüstung, verendete Schweine oder gar unachtsam in der Natur entsorgte Essenreste geschehen.Warum die afrikanischen Schweinearten nicht an dem Virus erkranken, ist bisher nicht bekannt. Der zugrundeliegende Mechanismus im Immunsystem könnte jedoch entscheidend in der Bekämpfung des Virus und für den Artenschutz sein.Gemeinschaftsprojekt zur Rettung der SchweineAus diesen Gründen haben sich die IUCN SSC Wild Pig Specialist Group, das Friedrich-Loeffler-Institut, der europäische Verband der Zoo- und Wildtierärzte (EAZWV / European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians), sowie die Tapir and Suiform Taxon Advisory Group (TAG) der EAZA zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen. So sollen die weitere Erforschung des Virus und die Entwicklung von Impfstoffen vorangetrieben werden.Aufgrund der Dringlichkeit, der dramatischen Situation in Südostasien und der Bedrohung der Reservepopulationen auch in europäischen Zoos hat die EAZA nach intensiven Abwägungen beschlossen, der Abgabe von Pinselohr- und Warzenschweinen aus Mitgliedszoos an das Friedrich-Loeffler-Institut zuzustimmen.Im Oktober 2023 wurden deshalb bereits sechs in Zoos geborene Pinselohrschweine an das FLI abgegeben; Anfang Februar 2024 folgten vier, ebenfalls in Zoos geborene Warzenschweine. Dabei ist eine solche Entscheidung für alle Mitarbeitenden in einem Zoo keinesfalls einfach. Viele haben eine enge Bindung zu den Tieren. Dennoch muss hier zwischen einigen wenigen Individuen und dem Überleben von Millionen wilder Schweine und ganzer Arten abgewogen werden. Um die Öffentlichkeit zu dieser Abwägung und zum Themenfeld "Tierversuche" transparent und fundiert zu informieren, engagieren sich der Tiergarten Nürnberg und andere in der Initiative Transparente Tierversuche.Die Tiere werden beim Friedrich-Loeffler-Institut entsprechend aller gesetzlichen Vorgaben gehalten, von TierpflegerInnen, BiologInnen und TierärztInnen intensiv betreut und ihr Gesundheitsstatus ständig überwacht. Wie in den Zoos auch, bekommen die Tiere beispielsweise auch Beschäftigungsmaterialien angeboten. Die Schweine werden aus Sicherheitsgründen unter Quarantänebedingungen gehalten, mit dem Virus infiziert und in regelmäßigen Abständen zur Beprobung narkotisiert. Am Ende der Versuche werden die Tiere tierschutzgerecht euthanasiert und pathologisch untersucht.Die Studien sind Teil des von der EU geförderten Forschungsprojektes ASF-RASH (African Swine Fever pathogenesis and immune responses in Resistant And Susceptible Hosts) und unterliegen den zuständigen Aufsichtsbehörden. Die Versuche mit den Pinselohrschweinen sind bereits abgeschlossen. Erste Ergebnisse sind sehr vielversprechend, Proben werden mit Forschungseinrichtungen aus sechs weiteren europäischen Ländern geteilt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Friedrich-Loeffler-Institutes arbeiten seit vielen Jahren mit internationalen Partnern an einem Impfstoff gegen das ASP-Virus. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Impfstoffen, die man als Schluckimpfung auch wildlebenden Schweinen verabreichen kann.Als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit beobachtet das FLI die weltweite Ausbreitung der ASP genau – und mit zunehmender Sorge. "Ein optimierter, über eine Köderimpfung einsetzbarer Impfstoff gegen die ASP wäre auch für den Artenschutz von unschätzbarem Wert", sagt die Leiterin des deutschen Referenzlabors für ASP, PD Dr. Sandra Blome. Mit einer Schluckimpfung für wildlebende Schweine gelang es 2009, den bisher letzten Ausbruch der Klassischen Schweinepest in Deutschland einzudämmen."Nahezu alle asiatischen Wildschweinarten sind auf der Internationalen Roten Liste der IUCN als 'gefährdet' gelistet", sagt Dr. Johanna Rode-White, Vorsitzende der Expertengruppe für wildlebende Schweinearten (IUCN SSC Wild Pig Specialist Group) und Kuratorin im Kölner Zoo. „Das Virus verschärft die Situation der bereits dezimierten kleinen und oft auf Inseln vorkommenden Arten. Wie wir bereits am Beispiel von Bartschweinen und Visayas-Pustelschweinen sehen konnten, geht das Virus wie ein Lauffeuer durch die Populationen. Das betrifft nicht nur die lokale und indigene Bevölkerung, die auf die Schweine angewiesen sind, sondern beispielsweise auch andere bedrohte Raubtiere, die sich vor allem von Wildschweinen ernähren."Doch das Virus ist auch eine Bedrohung für Schweine in europäischen Zoos. "Die durch die menschliche Globalisierung beschleunigte Ausbreitung der Seuche macht auch vor Zoos nicht halt. Die Sicherheit unserer Zoobestände bedrohter Schweinearten und –rassen ist deshalb für uns umso wichtiger. Um sie zu gewährleisten, arbeiten in unseren Zoos speziell für Zootiere ausgebildete Tierärztinnen und Tierärzte. Die europäische Zoovereinigung EAZA verfügt zusätzlich über spezialisierte Veterinäre, sogenannte Veterinary Advisors, die sich mit den verschiedenen Schweinearten besonders gut auskennen. Wir müssen in diesem Bereich noch mehr Forschung betreiben, um der Seuche wirksam entgegentreten zu können", sagt Dr. Arne Lawrenz, Mitglied des EAZA Veterinary Committee, der EAZWV und Direktor des Grünen Zoo Wuppertal.Die in Zoos als Reservepopulation gehaltenen Schweine sollen der Sicherung der Arten dienen. Stirbt eine Population oder sogar eine Art in der Natur aus, beispielsweise durch eine Naturkatastrophe oder eine Seuche, so können Zoos Tiere für die Wiederansiedelung zur Verfügung stellen. Die ASP stellt jedoch Zoos und Artenschutz vor Ort vor neue Herausforderungen."Mit der ASP haben wir nun zum ersten Mal eine Bedrohung, die zeitgleich die Wildpopulation und die sogenannte Reservepopulation in den Zoos betrifft", sagt der stellvertretende Direktor des Tiergartens Nürnberg, Jörg Beckmann. Er ist zugleich Vorsitzender der EAZA Fachgruppe für Tapire, Flusspferde und Schweineartige (Tapir and Suiform TAG) und Koordinator des Erhaltungszuchtprogrammes für die ebenfalls von ASP bedrohten Hirscheber und Mitglied der IUCN SSC Wild Pig Specialist Group.Auch der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) stellt sich hinter die Entscheidungen der einzelnen Zoos: "Wenn wir eine Chance haben, diese weltweite Seuche einzudämmen, dann sollten wir diese auch nutzen und die Wissenschaft bei der Entwicklung eines Impfstoffs für alle Schweinearten weltweit unterstützen. Dies ist ein wichtiger Schritt für den internationalen Artenschutz und auch für unsere Schweine hier vor Ort", erklärt Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer.Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner:Für generelle Anfragen bezüglich Artenschutz:
Dr. Johanna Rode-White
Vorsitzende der IUCN SSC Wild Pig Specialist Group
E-Mail: rode-white@koelnerzoo.deFür tiermedizinische Anfragen und Anfragen bezüglich der EAZWV:
Dr. Arne Lawrenz
Der Grüne Zoo Wuppertal
E-Mail: lawrenz@zoo-wuppertal.deFür Fragen bezüglich der Erhaltungszuchtprogramme und der Zusammenarbeit mit der EAZA:
Jörg Beckmann
Tiergarten Nürnberg
Vorsitzender der Tapir and Suiform Taxon Advisory Group der EAZA EEP Koordinator für Hirscheber
E-Mail: joerg.beckmann@stadt.nuernberg.deFür Fragen bezüglich des Verbands der Zoologischen Gärten:
Astrid Falter
Leitung Kommunikation
Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V.
E-Mail: post@vdz-zoos.org 
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news-2550 Do, 01 Feb 2024 12:00:00 +0100 Internationales Förderprogramm: Wissenschaftler am Tiergarten erforschen Heilwissen von Fledermäusen http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-02-01-internationales-foerderprogramm-wissenschaftler-am-tiergarten-erforschen-heilwissen-von.html
Ebenso beteiligt sind die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg (FAU, Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Datenanalytik, Professor Dr. Björn Eskofier), die Universität von Oklahoma/USA und das Smithsonian Institut für Tropenforschung (Smithsonian Tropical Research Institute) in Panama. Flügelscanner zur Wiedererkennung der TiereÜber das Programm „Wissenschaftler für Wissenschaftler“ (Scientists for Scientists) konnten Dr. Ralph Simon und seine Kollegen eine zusätzliche Förderung einwerben – dank dieses Budgets ist es möglich geworden, auch vier ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus Nürnbergs Partnerstadt Charkiw an dem Projekt zu beteiligen.

Schon gut ein Jahr vor der Förderzusage begannen der Biologe und Fledermausexperte Dr. Ralph Simon und der Computer-Ingenieur Julian Deyerler vom Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Datenanalytik der FAU, einen Flügelscanner für Fledermäuse zu entwickeln. Zweck des Geräts ist es, einzelne Tiere anhand individueller Flügelmerkmale wiederzuerkennen. Getestet haben sie den Scanner an Blumenfledermäusen im Manatihaus des Tiergartens.

Dafür entwickelten sie einen Scanner, der die Fledermäuse im Schwirrflug an der Blüte mit Hochgeschwindigkeit aufzeichnet, sodass es möglich wird, die individuellen Flügelstrukturen zu erkennen.

„Anfangs hatten wir Bedenken, dass unser Ansatz auf Basis von künstlicher Intelligenz nicht funktioniert, weil die Flügelstrukturen auf den Standbildern nicht immer klar zu erkennen waren, aber als unser Algorithmus dann Wiedererkennungsquoten von über 90 Prozent erreichte, wussten wir, dass unser Ansatz der richtige war“, sagt Deyerler.

Dass sie einzelne Fledermäuse gezielt wiederfinden und erkennen können, ist für die Forscherinnen und Forscher im weiteren Projektverlauf entscheidend: Denn sie wollen unter anderem herausfinden, ob Tiere, die bestimmte Pflanzen oder Insekten fressen, weniger Parasiten haben als andere. Dabei konzentrieren sie sich auf fruchtfressende Blattnasenfledermäuse, die aus der gleichen Familie stammen wie die Fledermäuse im Manatihaus.

Nächste Station: mittelamerikanischer Regenwald

Im nächsten Schritt geht es im Februar dafür für Dr. Ralph Simon, Julian Deyerler, einige Krankheitsökologen von der Universität Oklahoma und die ukrainischen Studentinnen und Studenten sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Ukrainischen Fledermaus Rehabilitationszentrums (Ukranian Bat Rehabilitation Center) für vier Wochen nach Panama. Auf Barro Colorado Island, einer Insel im Gatúnsee, der Teil des Panama-Kanals ist, werden sie zunächst gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Rachel Page vom Smithsonian Institut eine Bestandsaufnahme machen: In welchem Zustand befinden sich die dort lebenden fruchtfressenden Blattnasenfledermäuse?

Um das herauszufinden, werden sie einzelne Tiere fangen, Blut- und Fellproben nehmen und sie anschließend wieder frei lassen. Kotproben sollen Aufschluss darüber geben, was die Tiere gefressen haben. Barro Colorado Island eignet sich für diese Feldforschung besonders, weil der Regenwald dort sehr gut kartiert und erforscht ist. Auch hat das Smithsonian Institut für Tropenforschung dort eine Forschungsstation.

Nach dieser ersten Bestandsaufnahme wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den kommenden Jahren mehrmals den Immunstatus der Tiere bestimmen und unabhängig davon auch sehen, welche Früchte und Pflanzenteile die Fledermäuse wählen. Eines ihrer Ziele: herausfinden, ob dies Pflanzen sind, die sekundäre Pflanzenstoffe enthalten und die beispielsweise eine antibakterielle Wirkung haben. Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteile einer Pflanze, die sie nicht unbedingt zum Überleben braucht – wie zum Beispiel Koffein im Kaffeestrauch.

Aber die Neugierde der Wissenschaftler geht noch viel weiter. „Wir möchten erforschen, wie die Tiere die Informationen über bestimme Früchte weitergeben“, sagt Dr. Ralph Simon. „Ist das Wissen angeboren, kommunizieren sie darüber oder lernen sie es, indem sie erfahrene Artgenossen beobachten?“ Als Fledermausexperte und -fan sieht er das Projekt als Riesenchance. „Wir können hier nicht nur Erkenntnisse erlangen, die vielleicht für die Medizin relevant sind, sondern wir können auch viel mehr über Ökologie der Blattnasenfledermäuse herausfinden und somit deren oft noch völlig unbekannte Lebensweise besser verstehen lernen."
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news-2549 Mo, 22 Jan 2024 17:38:00 +0100 Der Tiergarten im Kino: Spielfilm "Die Chaosschwestern und Pinguin Paul" startet http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-01-22-der-tiergarten-im-kino-spielfilm-die-chaosschwestern-und-pinguin-paul-startet.html hier.Der Kinofilm basiert auf der Kinderbuchserie "Die Chaosschwestern". Er ist die erste Kinoadaption der Geschichte um die vier Schwestern Livi, Tessa, Malea und Kenny Martini. Um Pinguin Paul zu retten, der von einem Magier-Duo aus dem Zoo entführt wurde, erleben sie eine Reihe von Abenteuern – auch im Tiergarten Nürnberg.Neben den Kinderdarstellerinnen und ­darstellern Lilit Serger, Momo Beier, Rona Regjepi, Cara Vondey und Giovanni Francesco waren auch Janine Kunze, Max Giermann, Denis Moschitto, Felix Klare und Michael Lott für die Dreharbeiten im Tiergarten. Gedreht wurde unter anderem an der Pinguinanlage, bei den Pavianen, im Manatihaus und im Eingangsbereich des Tiergartens.Auch das Tiergartenteam war in Vorbereitung auf die Dreharbeiten und währenddessen gefordert. "Der Filmdreh war eine spannende Erfahrung für unsere Mitarbeitenden", sagt Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor des Tiergartens. "Von unserem Futtermeister über Elektro­ und Landschaftsgärtnermeister, Tierpflegerinnen und Tierpfleger, Tiermedizin und Verwaltung war jeder Bereich zu einem gewissen Zeitpunkt in das Projekt involviert. Es ist toll, mit welchem Einsatz die Kolleginnen und Kollegen sich hier engagiert haben."Pinguin Paul selbst durfte den Tiergarten übrigens nicht betreten: Um die Übertragung von Krankheiten auf Zootiere zu vermeiden, müssen Tiere, die neu in den Tiergarten kommen, zunächst einige Wochen in Quarantäne. Zudem müssen sie nach europäischem Recht aus speziell zugelassenen Einrichtungen kommen."Wir von der blue eyes Fiction sind dem Tiergarten Nürnberg sehr, sehr dankbar, dass wir hier so willkommen geheißen worden sind und alle Tierpfleger, Tierärzte und andere uns so viel Unterstützung gegeben haben, damit wir hier unsere Dreharbeiten durchführen konnten", sagt Produzentin Carolin Dassel.Der Regisseur von "Die Chaosschwestern und Pinguin Paul", Mike Marzuk, zeigt sich mit den Dreharbeiten im Tiergarten Nürnberg sehr zufrieden. "Uns war es natürlich wahnsinnig wichtig, einen Zoo zu zeigen, bei dem man sofort das Gefühl hat, dass es den Tieren hier gut geht und diesen Eindruck hatten wir hier in Nürnberg vom ersten Augenblick", sagt er. "Wir haben gesehen, dass die Tiere hier komfortabel aufwachsen dürfen und die Tierpfleger und die tierärztliche Betreuung, mit denen wir viel gesprochen haben, haben uns das sichere und beruhigende Gefühl gegeben, hier unsere Geschichte schön erzählen zu können und dafür sind wir dem Tiergarten sehr dankbar."Die "Chaosschwestern und Pinguin Paul" ist eine Produktion von blue eyes Fiction, Velvet Films, Filmvergnuegen, Karibufilm, B.A. Produktion GmbH und MMC Movies.
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news-2547 Mi, 10 Jan 2024 16:46:00 +0100 Vom Naturschutz vor der Haustür bis zur Artenvielfalt im Amazonas: Vortragsreihe im Tiergarten startet wieder http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2024-01-10-vom-naturschutz-vor-der-haustuer-bis-zur-artenvielfalt-im-amazonas-vortragsreihe-im-tier.html
  • Donnerstag, 11. Januar, 19.30 Uhr: "Wasserkreislauf, Artenvielfalt & Klimawandel im Amazonas"; Prof. Dr. Harald Beck, Department of Biological Sciences, Townson Universität, Maryland, USA
  • Donnerstag, 14. März, 19.30 Uhr: "Auf dem Dach Afrikas – eine Vogelreise durch Äthiopien"; Dr. Carmen Fuertes-Rodriguez, Umweltplanungsbüro ANUVA Stadt- und Umweltplanung
  • Mittwoch, 20. März, 19.30 Uhr: "50 Jahre Artenschutz in Nürnberg"; Klaus Müller, LBV
  • Donnerstag, 11. April, 19.30 Uhr: "Bäume als stille Umweltzeugen – Dendroökologie am Klimawaldpfad"; Master of Science (M. Sc.) Raphaela Raab, Geographin
  • Mittwoch, 24. April, 19.30 Uhr: "Gemeinsam aktiv für die Rauchschwalbe"; Rieke Wüpping, LBV
  • Donnerstag, 16. Mai, 19.30 Uhr: "Öffentlichkeitsarbeit als Bildungsarbeit – Über schwierige Themen, die uns alle angehen"; Anna Böhm und Luisa Rauenbusch, Pressestelle Tiergarten
  • Mittwoch, 6. Juni, 19.30 Uhr: "Unser Wald im Wandel"; Maximilian Hetzer, Förster/Revierleiter bei der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft
  • Donnerstag, 13. Juni, 19.30 Uhr: "Ein Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ) im Tiergarten Nürnberg"; Nele Fehling, Ferdinand Schmid und Victoria Zimmermann, FÖJ-Praktikanten im Tiergarten Nürnberg
  • Der Tiergarten bietet mit der Vortragsreihe im Naturkundehaus einen Lernort, der die Vielfalt der Natur erlebbar macht. Dabei teilen Expertinnen und Experten ihr Wissen über Tierarten, erklären Zusammenhänge im Arten­ und Klimaschutz und geben Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte oder die tägliche Arbeit im Tiergarten. Am Ende nehmen sich die Referierenden Zeit für Fragen und Diskussionen. Das komplette Vortragsprogramm ist hier einsehbar.
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    news-2546 Fr, 29 Dez 2023 15:11:00 +0100 Spende der Herbert Hübner­-Stiftung für Pekari­-Gehege im Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-29-pende-der-herbert-huebner-stiftung-fuer-pekari-gehege-im-tiergarten.html Catagonus wagneri) zu sehen, eine stark gefährdete Nabelschweinart aus Südamerika. Für die neue Art baute der Tiergarten das Gehege um und errichtete einen Unterstand. Die Herbert Hübner­-Stiftung unterstütze den Umbau finanziell und spendete 6.000 Euro an den Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. "Herbert Hübner war es Zeit seines Lebens ein besonderes Anliegen, sich für den Tier­ und Artenschutz einzusetzen. Seinem Wunsch folgend, auch über seinen Tod hinaus die Förderung des Artenschutzes fortzusetzen und darüber hinaus das Gesundheitswesen zu unterstützen, wurde 2019 die Herbert Hübner­Stiftung gegründet", sagt Stefan Kallert, Mitglied im Stiftungsvorstand der Herbert Hübner­Stiftung. "Den Vorstandsmitgliedern der Stiftung ist es eine große Freude, mit der finanziellen Hilfe die wertvolle Arbeit des Nürnberger Tiergartens zu unterstützen."Die Chaco­-Pekaris, die zur Familie der Nabelschweine gehören, leben seit Juni 2023 im Tiergarten. Die Art gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) als "stark gefährdet", der Populationstrend ist zusätzlich abnehmend.Mit dem Eber und den zwei Bachen, die im Juni 2023 in das Gehege eingezogen sind, beteiligt sich der Tiergarten Nürnberg deshalb am Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EEP (EAZA Ex-situ Programme) für Chaco-­Pekaris. Das Ziel der wissenschaftlich basierten und koordinierten Zucht der Tiere besteht ganz im Sinne des Artenschutzes darin, eine stabile und gesunde Reservepopulation der Art aufzubauen und zu erhalten.In der Natur leben die Chaco-­Pekaris im Länderdreieck des westlichen Paraguays, südöstlichen Boliviens und nördlichen Argentiniens und bewohnen hier Trockenwälder und Dornstrauchsavannen.Die Herbert Hübner­-Stiftung ist eine von mehr als 60 ihrer Art in Nordbayern, für die die HypoVereinsbank mit weiteren Organisationen ehrenamtliche Vorstände entsendet und damit die Verwaltung der Stiftung sichert. Die jährlich erwirtschafteten Stiftungserträge kommen im Sinne und Andenken der Stifter den satzungsmäßigen Zwecken zu. Bildunterschrift: Stefan Kallert, Vermögensplaner HypoVereinsbank (2. v. re.), und Joachim Staufer (re.), beide Mitglied im Stiftungsvorstand der Herbert Hübner-Stiftung, haben den symbolischen Spendenscheck an Ute Döbel, Mitgliederbetreuerin beim Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V., Dr. Anja Prölß-Kammerer, 1. Vorsitzende der Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V., und Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor des Tiergartens und Biologischer Leiter, übergeben (v. li.).
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    news-2545 Do, 28 Dez 2023 14:54:00 +0100 Neu im Tiergarten: seltene Luxkaninchen http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-28-neu-im-tiergarten-seltene-luxkaninchen.html Oryctolagus cuniculus dom.) im Kinderzoo zu sehen. Die Haltung der seltenen Kaninchenrasse, die zur Rasse 2023 gewählt wurde, kam durch eine Kooperation des Zentralverbands der deutschen Rassekaninchenzüchter (ZDRK) und des Tiergartens zustande. In Mittelfranken gibt es bislang nur wenige Züchter von Luxkaninchen. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) zählt sie zu den stark gefährdeten Rassen.Neben den zwei weiblichen Luxkaninchen, die im Kinderzoo zu sehen sind, leben hinter den Kulissen noch zwei männliche Tiere. Sie sollen zu gegebener Zeit für die Zucht zusammengelassen werden. Zwei der Tiere kommen von Anja Leibold vom Kleintierzuchtverein Ottensoos, die beiden anderen wurden bereits im Sommer von Bernd Graf, Präsident des ZDRK, an den Tiergarten übergeben. Bereits im Sommer dieses Jahres hat der Tiergarten über den ZDRK vier Japaner­Kaninchen aufgenommen. Diese Rasse zählt laut GEH sogar als "extrem gefährdet". Sie haben sich bereits gut in ihrem neuen Zuhause eingelebt, sodass demnächst die Zucht beginnen kann. Damit hält der Tiergarten nun zwei Kaninchenrassen, die in den höchsten Gefährdungsstufen geführt werden."Seltene Haus­ und Nutztierrassen haben bei uns im Tiergarten seit vielen Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Seit 1981 halten und züchten wir beispielsweise Rotkopfschafe – eine bedrohte Nutztierrasse, die ursprünglich aus den Pyrenäen stammt", sagt Dr. Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten Nürnberg und zuständig für die Zucht seltener und bedrohter Haustierrassen. "Dank der Kooperation mit dem ZDRK bauen wir unsere Aktivitäten in diesem Bereich weiter aus. Nach dem Einzug der Japaner-Kaninchen können wir mit den Luxkaninchen nun zum Erhalt einer weiteren seltenen Kaninchenrasse beitragen.""Mit diesem besonderen Gemeinschaftsprojekt möchten wir nicht nur gefährdete Kaninchenrassen züchten, sondern auch den Besucherinnen und Besuchern des Tiergartens den Wert alter Haus­ und Nutztierrassen näherbringen. Sie verfügen oft über Eigenschaften, die sie widerstandsfähiger oder langlebiger machen, und sind ein wichtiger Baustein moderner Tierhaltung", sagt Markus Fischer, 1. Vorsitzender des Bezirksverbands Mittelfranken der Kaninchenzüchter e. V.Auch das Tierwohl spielt bei der Zucht der Rassekaninchen eine zentrale Rolle: ZDRK und Tiergarten möchten zeigen, dass eine erfolgreiche Zucht unter Berücksichtigung des Wohlbefindens der Tiere möglich ist.Gehege umgestaltetDie Luxkaninchen sind in das Gehege eingezogen, in dem bislang die Zwergkaninchen zu sehen waren. Diese hat der Tiergarten an Privathalter abgegeben. "Gemeinsam mit Kollegen der technischen Abteilung haben wir die Inneneinrichtung umgestaltet", sagt Lisa Kukuk, Tierpflegerin und stellvertretende Revierleiterin. "Den Kaninchen stehen nun zwei Wurfboxen, eine neue Raufe und viele Versteckmöglichkeiten auf zwei Etagen zur Verfügung. Daneben können sie auch die Außenanlage nutzen."Die Haltung der Lux­- und Japaner­-Kaninchen im Tiergarten wird über zwei fortlaufende Spenden der mittelfränkischen Firmen Wimpit GmbH und Hemmerling GmbH von je 500 Euro finanziell unterstützt. Außerdem erhält der Tiergarten eine Futterspende der mifuma Mischfutter Werke Mannheim GmbH. Über die Kooperation erhält der Tiergarten auch Futtertiere über den ZDRK, also überzählige Kaninchen, die an Zootiere verfüttert werden. Zudem erhält der Tiergarten auch junge Kaninchen, die er auf dem betriebseigenen Bio­Bauernhof Gut Mittelbüg großziehen und zu gegebener Zeit ebenfalls als Futtertiere im Zoo einsetzen kann.Wechselnde FellfarbeLuxkaninchen zählen mit einer Gewichtspanne von 2,5 bis 3,25 Kilogramm zu den kleinen Rassen. Die Rasse wurden erstmals 1919 auf einer Ausstellung vorgestellt. Ziel war es ursprünglich, eine Kaninchenrasse mit einer Fellfarbe zu züchten, die der eines Luchses nahekommt. Die besondere Schreibweise rührt vermutlich daher, dass die Imitation des Luchses nicht ganz gelungen ist. "Lux" könnte in diesem Zusammenhang für "Licht" stehen, da sich die Kaninchenrasse insbesondere durch ihre Deckfarbe auszeichnet: Diese ist hellsilberblau mit einem leicht rötlichen Schimmer, der durch die bräunliche Zwischenfarbe entsteht.Bedeutung von Zoos für den Erhalt alter NutztierrassenDer Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), in dem auch der Tiergarten Nürnberg Mitglied ist, setzt sich gemeinsam mit Partnern für den Erhalt alter Nutztierrassen ein. Denn bei der Produktion tierischer Nahrungsmittel werden aktuell nur einige wenige Hochleistungsrassen eingesetzt, die schnell mehr Gewinn einbringen. Viele Nutztierrassen drohen daher auszusterben. In Deutschland sind zum Beispiel 56 der 80 einheimischen Großtierrassen stark in ihrem Bestand gefährdet. Gemeinsam mit dem Tierpark Arche Warder e. V. setzte der VdZ von 2020 bis 2023 ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Projekt um, das die Erhaltung alter Rassen stärkt. Die Ergebnisse des Nutztierrassenprojekts, darunter Zuchterfolge, Bildungsmaterialien, ein Nutztier­Leitfaden für zoologische Einrichtungen und wissenschaftliche Forschungsstudien zeigen, dass Zoos das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung alter Nutztierrassen steigern und die landwirtschaftliche Biodiversität stärken können.
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    news-2544 Mi, 20 Dez 2023 10:44:00 +0100 Vortrag am 11.1.2024: Wasserkreislauf, Artenvielfalt & Klimawandel im Amazonas http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-20-vortrag-wasserkreislauf-artenvielfalt-klimawandel-im-amazonas.html ]]> news-2543 Fr, 15 Dez 2023 12:00:00 +0100 "Artenschutz für die Zukunft": neue Termine 2024 http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-15-artenschutz-fuer-die-zukunft-neue-termine-2024.html die Website des Tiergartenraustaurants Waldschänke bestellt werden oder direkt über das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke, telefonisch unter 09 11/5 43 01 20 oder per E-Mail an info@culinartheater.de. Karten, die noch in diesem Jahr gekauft werden, kosten für eine Person 128 Euro, für zwei Personen 250 Euro und für sechs Personen (ein Tisch) 690 Euro (zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühren). Ermäßigungen gibt es beispielsweise für Mitglieder des Vereins der Tiergartenfreunde e.V. oder Inhaber der ZAC-Karte. Im kommenden Jahr werden die Karten fünf Euro teurer.Die Veranstaltungsreihe "Artenschutz für die Zukunft" findet im Blauen Salon der Delfinlagune im Tiergarten Nürnberg statt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Vogel und begleitet von einem Artenschutzexperten des Tiergartens erleben die Gäste einen unterhaltsamen und zugleich informativen Abend mit einer Präsentation der Seelöwen und Delfine sowie einem Besuch des nächtlichen Manatihauses. Für den kulinarischen Rahmen sorgt das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke mit Empfangs-Cocktail, Vier-Gänge-Bio-Menü und feinen Bio-Weinen – sämtliche Getränke sind inklusive.
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    news-2542 Di, 12 Dez 2023 17:49:00 +0100 Pro Baby ein Baum: Mehr als 5.000 Setzlinge für Nürnberger Neugeborene http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-12-pro-baby-ein-baum-mehr-als-5000-setzlinge-fuer-nuernberger-neugeborene.html Wälder für den Klimawandel wappnen"In diesem Sommer wurden auf der ganzen Welt ein weiteres Mal Hitzerekorde geknackt. Wir müssen uns zunehmend auf solche Wetterextreme einstellen und unsere Wälder fit für den Klimawandel machen. Deshalb bauen wir gemeinsam mit dem Tiergarten als städtischen Forstbetrieb, der für mehr als 220 Hektar Wald zuständig ist, und unseren Partnern die Wälder systematisch um. Die Geburtenbäume sind hier ein wichtiger Baustein", erläutert Bürgermeister Christian Vogel.Stellvertretend für alle Nürnberger Babys, die 2022 zur Welt kamen, haben heute sechs Familien mit ihren Kindern die letzten Bäumchen gepflanzt.Die 5.031 Bäume wurden alle auf einer zusammenhängenden, etwa 1,3 Hektar großen Fläche bei Reichelsdorf im Süden Nürnbergs eingebracht. Der Tiergarten pflanzte dabei rund 20 verschiedene Arten, darunter bewährte heimische und wärmeliebende Baumarten wie Traubeneiche, Elsbeere, Speierling, Walnuss und Vogelkirsche sowie klimastabile Zukunftsbaumarten wie die Esskastanie. So können die in Stadtnähe stehenden neuen Geburtenbäume auch in diesem Jahr zum Waldumbau beitragen. Sie sind damit Teil der "Baum­ und Waldstrategie für die Stadt Nürnberg", die viele Partner gemeinsam erarbeitet haben und die sich aktuell in der Umsetzung befindet."Um unsere Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssen wir jetzt Bäume pflanzen, die sowohl Spätfröste ertragen als auch noch trockenere und heißere Sommer aushalten. Unsere forstlichen Maßnahmen sollen letztlich mehrere Ziele erfüllen: Die Erholungsfunktion des Walds bewahren, das Ökosystem mit seinen Kreisläufen intakt halten sowie die nachhaltige Holzproduktion sicherstellen. Und das alles in der Dynamik des Klimawandels. Dieses Vorhaben gelingt uns nur mit engagierten und verlässlichen Partnern", unterstreicht Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor des Tiergartens und Biologischer Leiter.So stimmte sich der Tiergarten bei der Planung, der Auswahl der Baumarten und der Pflanzstruktur eng mit dem Umweltamt der Stadt Nürnberg und dem Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth­-Uffenheim ab. Erstaufforstung mit mehrfachem NutzenDie Erstaufforstungsfläche bei Reichelsdorf wurde bis zu diesem Sommer landwirtschaftlich genutzt. Neben der Pflanzung der Geburtenbäume nutzt der Tiergarten die Fläche auch für weitere Aufforstungsmaßnahmen: Am nördlichen Rand ist ein Waldmantel mit niedrigeren Bäumen und Sträuchern entstanden und es wurden zwölf sogenannte Nelderräder gepflanzt. Dabei handelt es sich um eine innovative Form der Baumpflanzung: Das Pflanzschema folgt der Form eines Rads und hat einen Durchmesser von etwa 14 Metern. Auf dieser Fläche werden auf sparsame und dennoch effektive Weise 33 Setzlinge verteilt.Auf der gesamten Fläche säte der Tiergarten außerdem eine Blühwiese an. Sie bietet einerseits einen ökologischen Mehrwert, indem sie zum Beispiel als Nahrungsquelle und Rückzugsort für Insekten dient, andererseits soll sie die konkurrierende Vegetation in den ersten Jahren zurückdrängen.Um Wildverbiss zu verhindern, wird die Fläche für einige Jahre eingezäunt. Ein Teil soll auch für Spaziergänger mit Hund zugänglich sein. Ziel dabei ist es, einen Mehrwert der Fläche zu schaffen und mögliche Konfliktfelder zwischen Hundehaltern, Forst, Jagd, Naturschutz und Erholungssuchenden abzumildern.
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    news-2541 Mo, 11 Dez 2023 13:12:00 +0100 Stärkster Greifvogel der Welt: Zuchterfolg bei den Harpyien im Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-11-staerkster-greifvogel-der-welt-zuchterfolg-bei-den-harpyien-im-tiergarten.html Harpia harpyia). Nichts von alldem schützt sie davor, dass ihr Bestand in der Natur sinkt – weswegen die Weltnaturschutzunion IUCN sie als gefährdete Art einstuft. Der Tiergarten Nürnberg setzt sich daher für ein koordiniertes Zuchtprogramm ein und freut sich über ein gesundes Harpyien-Jungtier. Das Küken ist Mitte Oktober 2023 geschlüpft. „In den ersten Tagen haben wir mit der Pinzette zugefüttert, weil die Mutter noch etwas unbeholfen war und die Fleischstückchen nicht ausreichend zerkleinert hatte“, erzählt Tierpflegerin Jessica Liebel. In der Natur ernähren sich Harpyien von größeren Säugetieren wie zum Beispiel verschiedenen Affenarten, Faultieren, Opossums, Baumstachlern oder Ameisenbären. Im Tiergarten gibt es für sie Kaninchen, Meerschweinchen und andere Nagetiere sowie das Fleisch von Huftieren. Nach wenigen Tagen kümmerte sich Mutter Evita selbst um das Jungtier, das mittlerweile kräftig zugelegt hat und drei Kilogramm wiegt. Es ist der erste Harpyien-Nachwuchs in Nürnberg seit 20 Jahren und der erste des Altvogelpaares Evita und Jorge, die seit 2020 zusammen sind. Seitdem hatte Evita 13 Eier gelegt, von denen sechs befruchtet waren. Fünf der Küken sind vor dem Schlupf gestorben. Die Zucht von Harpyien ist sehr anspruchsvoll. Ein Grund dafür ist die Luft: Anders als in den Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas, wo Harpyien natürlicherweise leben, ist sie bei uns vergleichsweise trocken. „Das kann dazu führen, dass die Flüssigkeit im Ei zu schnell verdunstet“, sagt Tierpflegerin und Revierleiterin Susann Müller. „Deswegen kann eine Naturbrut heikel sein, da das Ei zu schnell an Gewicht und Feuchtigkeit verliert. Der Brüter ist oft der sicherere Weg.“ Im Brüter liegen die Eier bei 37 Grad Celsius und werden mehrmals täglich automatisch sowie zusätzlich von den Tierpflegerinnen und pflegern gewendet. Die Luftfeuchtigkeit kann dort je nach Bedarf angepasst werden. Das nun geschlüpfte Küken haben ausschließlich die Altvögel ausgebrütet. Doch auch hier haben die Tiergartenmitarbeitenden nachgeholfen: Mit Wachs haben sie ein kleines Loch in der Eierschale geschlossen und so verhindert, dass Keime eindringen und Feuchtigkeit entweicht.

    Langer Fortpflanzungszyklus als zusätzlicher Gefährdungsfaktor

    Anders als viele andere Vogelarten haben Harpyien keine saisonalen Paarungs- und Fortpflanzungszeiten. Bis ein Küken schlüpft, dauert es durchschnittlich 52 bis 58 Tage. Harpyien können bis zu 40 Jahre alt werden, mit zirka sechs erreichen sie die Geschlechtsreife und ziehen von da an in der Natur etwa alle drei Jahre ein Jungtier groß. Diese vergleichsweise langen Fortpflanzungszyklen verleihen der Einstufung der Harpyien als gefährdete Art zusätzliche Brisanz: Denn ihr Lebensraum wird schneller zerstört, als sie sich anpassen und fortpflanzen können. Die Urwaldriesen, auf denen die Vögel in mehreren Dutzend Metern Höhe nisten, sind bei illegal agierenden Holzhändlern beliebt. Regenwälder werden gerodet und durch industriell bewirtschaftete Monokulturen fragmentiert. Menschliche Infrastruktur, die mit dem oft illegalen Abbau von Rohstoffen und der Landwirtschaft einhergeht, frisst sich immer tiefer in die Verbreitungsgebiete der Harpyien.

    Zoos setzen sich für den Erhalt der Art ein

    Sobald eine Art, die sich so langsam fortpflanzt wie die Harpyie, als vom Aussterben bedroht gilt, wird es schwieriger, ihr Ende zu verhindern. Deshalb setzt sich der Tiergarten Nürnberg für eine koordinierte Zucht der Tiere ein. „Wir sehen schon jetzt, dass die Population dieser Tiere in der Natur abnimmt“, sagt Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Artenschutz und Forschung im Tiergarten Nürnberg. „Ein großes Ziel ist es daher, ein koordiniertes Zuchtprogramm aufzubauen, an dem sich nicht nur europäische Zoos, sondern auch solche aus Nord, Mittel- und Südamerika beteiligen“. Seit vielen Jahren engagiert sich der Tiergarten Nürnberg zudem auch aktiv in Erhaltungsmaßnahmen vor Ort, indem er vor allem brasilianische Wissenschaftler bei der Durchführung genetischer Studien an der Art unterstützt. Eine weitere wichtige Aufgabe des Zoos ist es, alle Maßnahmen vorzubereiten, die notwendig sind, wenn stark bedrohte Arten in Not sind. Dr. Lorenzo von Fersen erklärt: „Die künstliche Befruchtung ist eines der Instrumente, an denen wir arbeiten. Zusammen mit Dr. Dominik Fischer, dem Kurator für Forschung und Artenschutz im Grünen Zoo Wuppertal, wurden erste Schritte in diese Richtung unternommen und die Ergebnisse sind sehr vielversprechend.“ Der Tiergarten Nürnberg hält seit 1980 Harpyien. Das damalige Paar kam durch eine Beschlagnahmung aus einer Privathaltung in die Obhut des Zoos. Heute leben im Tiergarten und auf seiner Außenstelle Gut Mittelbüg insgesamt sechs Harpyien. In vier europäischen Zoos gibt es derzeit nur zehn Harpyien. Von den Nürnberger Tieren ist nur eines für Besucherinnen und Besucher sichtbar: Domingo, der im Bereich der Greifvögel oberhalb der Bartgeiervoliere zu finden ist. Auch der Jungvogel wird nicht für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein.  Bilder finden sie aber hier. ]]>
    news-2540 Do, 07 Dez 2023 17:01:00 +0100 Nachwuchs bei den Schabrackentapiren im Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-07-nachwuchs-bei-den-schabrackentapiren-im-tiergarten.html Tapirus indicus) sind seit kurzem zu dritt. Weibchen Indy hat am Montag, 20. November 2023, ein Jungtier zur Welt gebracht. Das kleine Weibchen ist der erste Nachwuchs von Indy und Männchen Morse und der erste bei den Nürnberger Schabrackentapiren seit 2012.Damit Mutter und Kalb eine Bindung zueinander aufbauen konnten, blieb das Tapirhaus in den ersten Tagen nach der Geburt geschlossen. Inzwischen ist es wieder regulär von 10 bis 16.15 Uhr geöffnet. Mutter und Tochter halten sich aktuell aber im hinteren Bereich der Anlage auf, sodass man etwas Glück braucht, um die beiden zu sehen. Vater Morse ist noch getrennt von den beiden, kann sie aber von seinem Bereich des Geheges aus sehen und hat auch schon Kontakt aufgenommen.Das kleine Tapirweibchen stand bereits kurz nach der Geburt auf den Beinen. Beim ersten Wiegen nach drei Tagen hatte es etwa acht Kilo. Es ist sehr neugierig, bewegt sich viel und erkundet seinen Gehegebereich. Die Eltern Indy und Morse kamen Ende 2021 in den Tiergarten. Beide lebten vorher in Tschechien: Die vierjährige Indy kam aus dem Zoo Zlin, der dreijährige Morse aus dem Zoo Prag.Erfolgreiche Zucht seit den 1960er JahrenDer Tiergarten hält bereits seit 1964 Schabrackentapire und kann auf 15 erfolgreiche Aufzuchten zurückblicken. Aufgrund dieser guten Zuchterfolge über Jahrzehnte hinweg ist dem Tiergarten Nürnberg 1992 die Koordination des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP (EAZA Ex­situ Programme) für diese Art übertragen worden. Ziel des EEPs ist es, langfristig eine stabile selbsterhaltende Population außerhalb des natürlichen Lebensraums aufzubauen. "In dieser Rolle kümmern wir uns zum Beispiel um die Etablierung von kompatiblen Zuchtpaaren, Zuchtempfehlungen und den Tausch von Tieren zwischen verschiedenen Zoos", sagt Kuratorin und EEP-Koordinatorin Diana Koch. "Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art als stark gefährdet ein. Sie ist hauptsächlich von der großflächigen Abholzung der Wälder, dem Bau von Straßen und der Wilderei bedroht. Reservepopulationen in menschlicher Obhut spielen für den Erhalt der Art also eine entscheidende Rolle." Aktuell sind im EEP für Schabrackentapire 63 Tiere in 24 Institutionen erfasst.Anspruchsvolle WaldbewohnerTapire sind mit Pferden und Nashörnern verwandt und gelten als "lebende Fossilien". Ihre Vorfahren lebten schon vor rund 60 Millionen Jahren in den Urwäldern. Ein typisches Kennzeichen der Tiere ist der kleine Rüssel, mit dem sie greifen und tasten. Tapire leben in den dichten Regenwäldern Mittel- und Südamerikas sowie im Süden Thailands, auf der Malaiischen Halbinsel und auf der indonesischen Insel Sumatra. Der Schabrackentapir ist der einzige noch lebende asiatische Vertreter der Tapire. Er ist die größte Art und kann bis zu 375 Kilogramm schwer werden. Seinen Namen hat der Schabrackentapir seiner Fellzeichnung zu verdanken: Sie erinnert an eine Satteldecke, auch Schabracke genannt. Dieses Muster bildet sich im Alter von drei bis sieben Monaten heraus und dient der Tarnung im Unterholz. Die Jungtiere der Schabrackentapire ähneln den Frischlingen der in Deutschland heimischen Wildschweine. Sie haben helle Streifen und Flecken auf dunkelbraunem Untergrund.Die Haltung von Schabrackentapiren ist anspruchsvoll. "Einerseits lassen sich die Tiere von uns Tierpflegern kraulen und so weit beruhigen, dass sogar medizinische Untersuchungen wie Ultraschall ohne Narkose möglich sind. Andererseits sind Tapire auch sehr schreckhaft und können durch ihr scharfes Gebiss sehr gefährlich werden. Diese Eigenschaften müssen wir auch beim Umgang mit dem Jungtier immer berücksichtigen", sagt Tierpflegerin und stellvertretende Revierleiterin Stefanie Krüger.Umbau des Tapirhauses abgeschlossenWer den Tapirnachwuchs besucht, findet ein renoviertes Haus mit modernisierten Anlagen vor: frischer Anstrich, eine neue Bepflanzung, sanierte Betonsäulen, ein neugebautes Terrarium und eine bessere Beleuchtung. Vor dem Wasserbecken wurde außerdem das Geländer abgebaut, sodass Besucherinnen und Besucher nun näher an die Scheibe treten können. Neben den baulichen Veränderungen hat sich auch der zoologische Schwerpunkt des Tropenhauses geändert: Lebten bislang Tierarten aus vier verschiedenen Kontinenten in den Gehegen, beherbergt das Haus jetzt ausschließlich bedrohte Arten aus Südostasien und Arten, für die es ein EEP gibt oder dies vom Tiergarten selbst koordiniert wird. Die Hirscheber und Schabrackentapire bekommen nach und nach neue Mitbewohner, darunter Haiwelse, Philippinenenten, Fruchttauben und Moosfrösche. In das Terrarium sind bereits Krokodilschwanzechsen eingezogen.Die Kosten für den Umbau des Hauses sowie die Umgestaltung der beiden Außenanlagen in den vergangenen Jahren betragen rund 150.000 Euro und werden vollständig vom Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. getragen. Bei der Renovierung und Gestaltung des Hauses arbeiten Tiergarten­Mitarbeiterinnen und ­Mitarbeiter aus den Abteilungen Landschaftsgestaltung, Technik, Tierpflege und Futterhof sowie Biologinnen und Biologen eng zusammen.
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    news-2539 Do, 07 Dez 2023 09:09:00 +0100 Neues manatimagazin©: Auswilderungen als Höhepunkt der Artenschutzarbeit http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-07-neues-manatimagazinc-auswilderungen-als-hoehepunkt-der-artenschutzarbeit.html
    Besonders präsent dürften vielen die regelmäßigen Bartgeier-Auswilderungen in den Berchtesgadener Alpen sein, die auch der Tiergarten Nürnberg auf verschiedene Weise unterstützt. Dass der Bestand der Anfang des 20. Jahrhunderts in den Alpen als ausgerottet geltenden Bartgeier (Gypaetus barbatus) heute dort wieder wächst, ist dem Engagement einiger Artenschützer um den renommierten Eulen- und Greifvogelexperten Hans Frey zu verdanken, die sich seit den 1970er Jahren unermüdlich für die Rückkehr der Art einsetzen. Im Interview erzählt Hans Frey von dem Erfolgsprojekt.

    Wisente (Bison bonasus) waren in der Natur sogar komplett und Alpensteinböcke (Capra ibex) so gut wie verschwunden – sie sind zwei weitere Arten, die durch gezielte Züchtung in zoologischen Gärten und anderen Einrichtungen wieder angesiedelt werden konnten. So abenteuerlich, wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch bei der Rettung dieser beiden Arten zuging, ist es heute nicht mehr. Stattdessen erfordert jede Auswilderung bereits im Vorfeld eine Menge Papierarbeit und die Kommunikation mit verschiedenen Behörden.

    Auch Arten, die nicht so sichtbar und imposant sind wie die Wisente, erfüllen wichtige Funktionen in ihrem Ökosystem und finden Platz im neuen manatimagazin©: Leserinnen und Leser erfahren, wie die Europäische Sumpfschildkröte dank des Engagements ehrenamtlicher Artenschützer und der Unterstützung verschiedener zoologischer Gärten wie dem Nürnberger Tiergarten in der Rhein- und Untermainregion wieder ein Zuhause finden.

    Damit sie dort dauerhaft leben und eine stabile Population aufbauen können, bedarf es auch im Nachhinein einer Reihe regelmäßiger Arbeiten – darunter auch ein effizientes und systematisches Monitoring. Wie das funktioniert, thematisiert das neue manatimagazin© am Beispiel des Luchsprojektes im Harz. Doch nicht alle Arten brauchen menschliche Unterstützung, um sich wieder auszubreiten: Der Wolf (Canis lupus) etwa kommt allein zurück. Andere, wie der Goldschakal (Canis aureus), wandern neu in Deutschland ein.

    Die großartigen Auswilderungserfolge sind eine wichtige Komponente des Arten- und Naturschutzes – doch sie entbinden den Menschen nicht von der Verantwortung, Lebensräume auch über Schutzgebiete hinaus zu bewahren.

    Das neue manatimagazin© „Auswilderung“ kann als Printversion kostenlos im Tiergarten bezogen oder hier heruntergeladen werden.
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    news-2538 Di, 05 Dez 2023 13:30:00 +0100 Raubtierhaus im Tiergarten wieder geöffnet - Löwen-Nachwuchs entwickelt sich gut http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-05-raubtierhaus-im-tiergarten-wieder-geoeffnet-loewen-nachwuchs-entwickelt-sich-gut.html Panthera leo persica) Mitte September blieb das Haus geschlossen, damit die Löwen ihren Nachwuchs ungestört großziehen konnten. In den letzten beiden Wochen hatte das Haus dann sporadisch geöffnet, um die Tiere langsam wieder an Besucherinnen und Besucher zu gewöhnen. "Die jungen Löwen haben sich sehr gut entwickelt. Sie sind inzwischen immer öfter auf Erkundungstour und die Eltern kümmern sich nach wie vor fürsorglich um sie. Vor zwei Wochen haben wir die Welpen das erste Mal geimpft und gewogen. Auch das hat sehr gut funktioniert", sagt Zootierarzt und Kurator Dr. Hermann Will. Zum Zeitpunkt der Untersuchung wogen die beiden etwa neun Kilo. Die Impfung ist Teil der Grundimmunisierung zum Schutz vor Katzenseuche und Erregern des Katzenschnupfenkomplexes. Inzwischen steht auch fest, dass es sich um ein Weibchen und ein Männchen handelt. Die Namen werden die Tierpflegerinnen und Tierpfleger bestimmen, die jeden Tag mit den Tieren arbeiten.Das Raubtierhaus hat ab jetzt wieder von 10 Uhr bis zur regulären Schließung der Tierhäuser um 16.15 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher des Hauses werden gebeten, sich ruhig zu verhalten und nicht mit Blitzlicht zu fotografieren.Von Beginn an gut angenommenDie beiden Löwenwelpen kamen am 16. September 2023 zur Welt. Löwin Aarany hat sie von Beginn an gut angenommen und gesäugt. Um die Löwin nicht zu irritieren, hatten sich in den ersten Wochen auch die Tierpflegerinnen und Tierpfleger nicht genähert. Löwenkater Kiron blieb jedoch die gesamte Zeit bei ihr, die beiden wurden weder vor noch nach der Geburt getrennt.Kiron kam im August vergangenen Jahres auf Empfehlung des Europäischen Zuchtprogramms "EAZA Ex­situ Programme" (EEP) aus dem Zoo Frankfurt nach Nürnberg. Er und Aarany haben sich von Anfang an sehr gut verstanden. Im Mai dieses Jahres hatte Aarany bereits vier Löwenwelpen zur Welt gebracht, die allerdings nicht überlebt hatten. Drei davon hatte sie kurz nach der Geburt aufgefressen – ein Verhalten, das bei unerfahrenen Löwinnen allerdings nicht ungewöhnlich ist. "Es war Aaranys erster Wurf, sie war noch unerfahren und musste erst lernen, wie man mit Jungtieren umgeht", sagt Will.Zoopopulation entscheidend für Erhalt der ArtJeder Nachwuchs bei den Löwen ist ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Art. Denn die Unterart des Asiatischen Löwen gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN als "stark gefährdet". Aktuell gibt es nur eine einzige Population im Gir-Nationalpark in Indien und angrenzenden Gebieten, wo nach einer Schätzung im Jahr 2017 rund 630 Tiere lebten. Der Bestand ist relativ stabil, allerdings kann er weder wachsen noch sein Areal vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des räumlich sehr begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen. Reservepopulationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Denn sie können Tiere für die Wiederansiedlung in der Natur bereitstellen, sofern es nach den Kriterien der IUCN sinnvoll und verantwortbar erscheint. Wie bei vielen anderen Tierarten weltweit ist das auch beim Asiatischen Löwen aktuell aber noch nicht der Fall.Die Zucht und Haltung von momentan 129 Asiatischen Löwen in insgesamt 41 Zoos der "European Association of Zoos and Aquaria" (EAZA) wird auf wissenschaftlicher Basis in einem EEP koordiniert. Ziel ist es, eine möglichst große genetische Vielfalt innerhalb der Population zu erhalten.
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    news-2537 Fr, 01 Dez 2023 12:47:00 +0100 Delfine nehmen elektrische Felder wahr: Forschungsergebnis aus dem Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-12-01-delfine-nehmen-elektrische-felder-wahr-forschungsergebnis-aus-dem-tiergarten.html Journal of Experimental Biology“ veröffentlicht und sorgt seither weltweit für Aufsehen.

    Dass Große Tümmler einen scharfen Gehörsinn und ein außergewöhnliches Sehvermögen haben, ist bereits bekannt. Dass sie auch elektrische Felder wahrnehmen können, ist neu. „Mit ihrem Elektrosinn können Delfine zum Beispiel die von Fischen erzeugten elektrischen Felder spüren. Das könnte ihnen helfen, im Sand vergrabene Beutetiere aufzuspüren. Zum anderen könnte ihnen die Wahrnehmung des Erdmagnetfelds auch helfen, sich im Meer zu orientieren“, sagt Hüttner, der Erstautor der Studie ist.

    Elektrische Wahrnehmung über Grübchen

    Doch wie funktioniert diese Wahrnehmung? Delfine werden mit Schnurrhaaren geboren. Sie befinden sich in zwei schmalen Reihen von Härchen entlang ihrer schnabelartigen Schnauzen und sind mit den berührungsempfindlichen Tasthaaren von Robben vergleichbar. Bei Delfinen fallen sie schon bald nach der Geburt aus - übrig bleiben nur die haarlosen Grübchen, die sogenannten Vibrissengruben. Erste Hinweise darauf, dass die Grübchen eine Funktion haben, lieferten Untersuchungen von Prof. Dr. Guido Dehnhardt mit einem Sotalia-Delfin aus dem Zoo Münster im Jahr 2012: Bei ihrer ersten genauen Betrachtung stellten Prof. Dr. Dehnhardt und seine Kollegen fest, dass die verbliebenen Gruben den Sinnesorganen ähneln, die es Haien ermöglichen, elektrische Felder zu erkennen. Ein Verhaltensversuch mit einem Sotalia-Delfin bestätigte diese Vermutung.

    Training und Forschung mit Großen Tümmlern im Tiergarten

    Um nun herauszufinden, ob und wie empfindlich auch Große Tümmler mit Hilfe der Grübchen auf die elektrischen Felder reagieren, arbeiteten Prof. Dr. Dehnhardt und Dr. Hüttner mit Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Nürnberg, und dem Biologen Lars Miersch von der Universität Rostock zusammen.

    Zunächst testeten die Experten die Empfindlichkeit der beiden Delfinweibchen Donna und Dolly gegenüber verschiedenen elektrischen Feldern. Dafür brachten sie den Tieren gemeinsam mit Armin Fritz, Delfinpfleger und Revierleiter im Tiergarten Nürnberg, zunächst bei, unter Wasser in eine Apparatur zu schwimmen und ihren Schnabel auf eine dafür vorgesehene Station zu legen. Wie alle anderen Trainings im Tiergarten funktionierten auch diese mittels sogenannter positiver Verstärkung: Die Tiere arbeiten freiwillig mit und werden mit einer Belohnung dazu animiert, die gewünschten Übungen auszuführen.

    So lernten die Tiere Schritt für Schritt, die Apparatur wieder zu verlassen, wenn sie ein elektrisches Gleichstromfeld gespürt hatten, das von Elektroden direkt über der Schnauze des Delfins erzeugt wurde. Das Team verringerte das elektrische Feld schrittweise von 500 auf 2 Mikrovolt pro Zentimeter (μV/cm) und verfolgte, wie zuverlässig die Delfine auf abgeschwächte elektrische Felder reagierten.

    Die Forscher waren beeindruckt: Donna und Dolly reagierten gleichermaßen empfindlich auf die stärksten Felder und verließen die Apparatur fast jedes Mal richtig. Erst als die elektrischen Felder schwächer wurden, wurde deutlich, dass Donna etwas empfindlicher war. Während Dolly Felder bis zu einer Stärke von 5,5 μV/cm wahrnehmen konnte, nahm Donna noch Signale mit einer elektrischen Feldstärke von 2,4 μV/cm wahr.

    Hilfe bei der Nahrungssuche bei der Orientierung im Ozean

    Dieser neu entdeckte Sinn hat viele Vorteile: „Die Fähigkeit, derart schwache elektrische Felder wahrzunehmen, kann den Delfinen bei der Nahrungssuche helfen. Sie können die Position des versteckten Fisches zentimetergenau erfassen, bevor sie nach ihm schnappen“, so Dr. Hüttner. Prof. Dr. Dehnhardt ergänzt: „Darüber hinaus haben uns die Ergebnisse mit einer zweiten Delfinart ermutigt, die Anwendbarkeit dieser sensorischen Fähigkeit breiter zu diskutieren und die Magnetfeldorientierung ins Spiel zu bringen“.

    Denn sobald sich ein leitender Körper durch ein Magnetfeld bewegt, entsteht Strom, der um den Körper herumfließt - und wie Dr. Hüttner und Prof. Dr. Dehnhardt nun herausgefunden haben, können Delfine diesen mit ihren sehr empfindlichen Vibrissengruben messen. „Die Elektrorezeption kann deshalb die Orientierung von Zahnwalen am Erdmagnetfeld zu erklären“, sagt. Prof. Dr. Dehnhardt. Je schneller die Tiere über ein schwaches Magnetfeld schwimmen, desto stärker der nachweisbare elektrische Strom, den sie entlang ihres Körpers erzeugen. „Delfine, die mit einer normalen Geschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde durch schwache Bereiche des Erdmagnetfelds schwimmen, könnten einen nachweisbaren elektrischen Strom von 2,5 μV/cm entlang ihres Körpers erzeugen“, erklärt Prof. Dr. Dehnhardt. Das Erdmagnetfeld ist nicht überall gleich stark. Nutzen die Delfine ihren Elektrosinn, können sie diese unterschiedlichen Gebiete (wieder-) erkennen und sich so orientieren.

    „Zoos als Forschungseinrichtung unerlässlich“

    Hinweise, dass Wale und Delfine einen Magnetsinn haben, gibt es schon lange. So kommt es oft in Gebieten mit Störungen im Erdmagnetfeld zu Massenstrandungen von kleinen Walarten. Eine Erklärung, wie Wale und Delfine das Erdmagnetfeld wahrnehmen könnten, fehlte aber bisher. Durch die hervorragenden Forschungsmöglichkeiten, die zoologische Gärten wie der Tiergarten Nürnberg bieten, hat sich das nun geändert.

    Dr. von Fersen, ebenfalls Co-Autor der Studie, sagt: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es selbst bei einer so gut erforschten Tierart wie dem Großen Tümmler noch immer offene Fragen gibt. Derart spezifische und komplexe Fragestellungen können wir nur unter kontrollierten Bedingungen untersuchen. Für die Forschung sind Einrichtungen wie Zoos unerlässlich.“ Die Forschungsergebnisse aus dem Tiergarten Nürnberg von Dr. Tim Hüttner und seinen Kollegen werden weltweit in den Medien besprochen. Hier beispielhaft:El País (Spanien)The Science Times (USA)
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    news-2536 Mi, 29 Nov 2023 12:12:00 +0100 Advent im Tiergarten und auf Gut Mittelbüg – vorweihnachtliches Programm vom 8. bis 10. Dezember http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-11-29-advent-im-tiergarten-und-auf-gut-mittelbueg-vorweihnachtliches-programm-vom-8-bis-10.html Freitag: Weihnachtsgeschichte und LichterzugAm Freitag lädt der Tiergarten um 17 Uhr zu einem Lichterzug ein, Einlass ist ab 16.30 Uhr. An diesem Abend schaut auch der Weihnachtsmann vorbei. Er liest eine Weihnachtsgeschichte vor und zieht dann mit den Besucherinnen und Besuchern und vielen leuchtenden Laternen durch den abendlichen Tiergarten. Im Anschluss gibt es am Kiosk Haubentaucher der Familie Wehenkel Glühwein, Kinderpunsch und Bratwürste. Das Programm ist für Kinder kostenfrei, Erwachsene bezahlen fünf Euro. Die Tickets können an der Hauptkasse am Eingang gekauft werden. Der Tiergarteneintritt wird ab 16.30 Uhr nicht mehr fällig. Laternen müssen selbst mitgebracht werden, Taschenlampen dürfen mit Rücksicht auf die Tiere nicht verwendet werden. Ende der Veranstaltung ist um 19 Uhr.Samstag: Laternenumzug mit Tierbegegnung, Lagerfeuer und Lebkuchen-Stockbrot auf dem Zoo-Bauernhof (BEREITS AUSGEBUCHT)
    Am Samstag herrscht dann auf dem Bio-Bauernhof des Tiergartens, Gut Mittelbüg bei Schwaig, eine ganz besondere Weihnachtsstimmung. Unter dem Motto "Laternen, Langohren und Lagerfeuer" bietet der Tiergarten auch hier einen Laternenumzug für Familien an, der viele ganz besondere Momente bereithält: Nachdem alle Laternen entzündet sind, machen sich Kinder und Erwachsene auf den Weg, um Justus und Jasper, die beiden Esel abzuholen. Gemeinsam mit den Langohren geht es dann über die Felder des Bio-Bauernhofes. Dabei erklingt auch das ein oder andere Weihnachtslied. Auf dem Weg werden kleine, gesunde Weihnachtsleckereien für die zahlreichen Wildtiere, wie Eichelhäher, Feldhasen oder Eichhörnchen verteilt. Im Anschluss können sich die Teilnehmenden am Lagerfeuer aufwärmen, Lebkuchen-Stockbrot backen und einer Adventsgeschichte lauschen.Das Programm auf Gut Mittelbüg startet um 16 Uhr und endet gegen 18.30 Uhr. Die Kosten betragen 25 Euro für einen Erwachsenen mit eigenen Kindern. Jeder weitere Erwachsene bezahlt 15 Euro. Die Anmeldung ist telefonisch über das Zootourenbüro unter 0911 – 5454 833 möglich. Das Büro ist Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 12 bis 16 Uhr zu erreichen. Laternen sind auch hier selbst mitzubringen. Es wird wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk empfohlen. Die Strecke ist nur bedingt Kinderwagen- bzw. Rollstuhlgeeignet.Sonntag: Rundgang mit dem Weihnachtsmann durch den Tiergarten und Basteln im BionicumAm Sonntag hat der Weihnachtsmann seinen zweiten Auftritt im Tiergarten: Um 10 und um 14 Uhr bringt er Futter zu den Tierpflegerinnen und Tierpflegern, die es dann an die Tiere weitergeben. Kinder und Erwachsene können den Weihnachtsmann dabei begleiten und bei verschiedenen Fütterungen zusehen, wie beispielsweise bei den Giraffen, Pavianen und Seekühen. Der Rundgang mit dem Weihnachtsmann dauert in etwa eine Stunde und kostet fünf Euro je Teilnehmenden. Der Betrag ist zusammen mit dem Tiergarteneintritt an der Kasse am Eingang zu bezahlen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, die Plätze sind allerdings begrenzt. Treffpunkt für die Führungen ist dann jeweils an der Holzstatue hinter dem Eingang.Auch im Bionicum im Tiergarten wird es am Sonntag weihnachtlich: Zwischen 12.30 und 14 Uhr können Groß und Klein Christbaumschmuck mit Bügelperlen basteln und ihre Bastelwerke natürlich auch mit nach Hause nehmen. Der Eintritt ins Bionicum ist im Tiergartenticket inbegriffen. Das Basteln ist kostenlos.Der Tiergarten hat das ganze Jahr über geöffnet, aktuell von 9 bis 17 Uhr. Diese Öffnungszeiten gelten auch am Heiligabend, an den Weihnachtsfeiertagen, an Silvester und Neujahr.
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    news-2535 Mo, 27 Nov 2023 13:24:00 +0100 Massensterben von Delfinen als Folge des Klimawandels – Hilfe durch Tiergarten und YAQU PACHA http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-11-27-massensterben-von-delfinen-als-folge-des-klimawandels-hilfe-durch-tiergarten-und-yaqu.html (Inia geoffrensis) und Sotalia-Flussdelfine (Sotalia fluviatilis). Der Tiergarten Nürnberg, die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft YAQU PACHA e. V. und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. haben die Fachleute vor Ort seit Beginn des Massensterbens unterstützt. Sie haben gemeinsam mit Partnern weltweit finanzielle Hilfe in Höhe von 68.000 Euro organisiert – auch dank vieler großzügiger Spenden – sowie tiermedizinische und technische Unterstützung für den Einsatz koordiniert.Seit Beginn der Umweltkatastrophe ist die Forschungsgruppe für aquatische Säugetiere im Amazonasgebiet vom Institut Mamirauá gemeinsam mit ICMBio­Tefé, einem Institut für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, vor Ort im Einsatz. Neben dem Bergen und Obduzieren toter Delfine arbeiteten sie auch daran, die Ursachen wissenschaftlich zu untersuchen. Ein Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels ist nach der ersten durchgeführten Analysen der erste naheliegende Grund.70 Kadaver an einem TagDer Höhepunkt des Massensterbens am Tefé­See trat am 28. September auf, als an einem Tag 70 Delfinkadaver gefunden wurden. Das Institut ICMBio rief daraufhin mit technischer Unterstützung des Mamirauá-­Instituts und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen einen Umweltnotstand aus. Der Tiergarten und YAQU PACHA haben den Einsatz von diesem Moment an durchgehend unterstützt. Und mit ihnen eine Vielzahl anderer Partner weltweit. Zum Einsatz gehörten unter anderem die Überwachung der Tiere und der Umweltparameter des Sees. Ein Team überwachte die Delfingruppen entlang des Tefé­Sees an bestimmten strategischen Stellen. Die Forscherinnen und Forscher erfassten nicht nur die Anzahl der Individuen jeder Art, sondern analysierten auch ihr Verhalten. Zeigte ein Tier Auffälligkeiten, stand ein Boot bereit, um es abzutransportieren und zu rehabilitieren. Der Gesundheitszustand der Tiere war meist allerdings so schlecht, dass sie nicht mehr gerettet werden konnten. Gleichzeitig suchte das Überwachungsteam nach Kadavern, um sie zu sezieren und Proben zu nehmen. Diese werden landesweit in Labore geschickt, um die Ursachen für die Todesfälle zu ermitteln. Beim Monitoring des Sees konzentrierte sich das Team auf Wasserwerte wie Temperatur, Sauerstoffsättigung, Strömung und den Wasserstand. Auch wenn die Symptome nicht zwangsweise nur auf Hitzestress als Todesursache schließen lassen: Die Trockenheit und eine Wassertemperatur von bis zu 39,1 Grad an einer der überwachten Stellen stehen wahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit dem Massensterben. Damit diese Annahme verifiziert werden kann, ist noch eine Vielzahl von Analysen notwendig. Hier hat das Team mit logistischen Schwierigkeiten beim Transport zu Laboren in ganz Brasilien sowie bürokratischen Hindernissen zu kämpfen.Die Expertinnen und Experten beobachteten im See auch eine vermehrte Ansammlung von Algen, insbesondere der Art Euglena sanguinea, die sich besonders bei hoher Sonneneinstrahlung vermehrt. Obwohl diese Alge potenziell giftig für Fische ist, gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass ihr Gift mit dem Delfinsterben in Verbindung steht."Das Massensterben am Tefé­See ist eine Katastrophe für den Artenschutz. Sie verdeutlicht die tiefgreifenden Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt", sagt Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz am Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von YAQU PACHA. "Da sich der Klimawandel weiter verstärken wird, sind Fortschritte in der wissenschaftlichen Forschung und die Zusammenarbeit mit Fachleuten weltweit entscheidend. Nur so können wir mögliche Auswirkungen vorhersagen und entsprechende Strategien entwickeln."Delfinsterben auch an anderen SeenKürzlich wurden auch in der Gemeinde Coari in der Nähe von Tefé tote Amazonas­ und Sotalia­-Flussdelfine entdeckt. Forscherinnen und Forscher haben die dortigen Seen überwacht und bereits 117 Kadaver gefunden. Im Gegensatz zu Tefé dauert in dieser Region das Sterben der Tiere weiterhin an. Auch hier ist ein Team des Mamirauá­Instituts vor Ort, um die Ursache zu klären. In Tefé ist die Zahl der toten Delfine inzwischen zurückgegangen. Die Beobachtungen werden – wenn auch in reduziertem Umfang – langfristig vom Institut Mamirauá fortgesetzt.Unterstützung über weltweites NetzwerkDie Nothilfe ist eine Gemeinschaftsanstrengung eines internationalen Netzwerks vieler Partner: Involviert sind neben YAQU PACHA e. V., dem Tiergarten Nürnberg und dem Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. unter anderem die National Marine Mammal Foundation (NMMF, USA), der International Fund for Animal Welfare (IFAW), Zoomarine (Portugal), L’Oceanografic (Spanien), Planete Sauvage (Frankreich), die Loro Parque Stiftung (Spanien), die European Association for Aquatic Mammals (EAAM), das Rehabilitationszentrum Mundo Marino (Argentinien) und der Tierpark Rancho Texas (Spanien).Sie unterstützen die Teams vor Ort finanziell, aber insbesondere auch mit der Entsendung von Tiermedizinern aus den USA, aus Südamerika und aus Europa, die auf die Versorgung von Delfinen spezialisiert sind. Diese Experten arbeiten überwiegend in zoologischen Gärten und Meereserlebniszentren. Der Amazonas­- und der Sotalia-­Flussdelfin gehören zu den weltweit insgesamt fünf Flussdelfinarten.Laut Weltnaturschutzunion IUCN sind alle diese Arten bedroht. Im Amazonasgebiet bringen Überfischung, Kontamination der Gewässer und Abholzung des Regenwalds und die immer weiter vordringende menschliche Infrastruktur, Staudammprojekte und Wasserverschmutzung die Tiere zunehmend in Bedrängnis. Der Bestand von Amazonas­-Flussdelfinen im Tefé-­See wird auf 900 geschätzt, der der Sotalia­Flussdelfine auf 500.YAQU PACHA und der Tiergarten Nürnberg bitten weiter um Spenden, die direkt an die Einsatzteams vor Ort gehen. Weitere Infos gibt es hier.
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    news-2534 Mi, 15 Nov 2023 16:24:00 +0100 Zehn Jahre deutsch-tschechische Auslandspraktika im Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-11-15-zehn-jahre-deutsch-tschechische-auslandspraktika-im-tiergarten.html Neues über Tierhaltung und Tierpflege lernen"Tierpfleger ist mein Traumberuf", sagt Tomáš Čmedla. "Für mich ist das Praktikum eine großartige Gelegenheit zu lernen, wie in anderen Zoos gearbeitet wird." Auch Nürnberg mit seinem historischen Zentrum gefiel ihm sehr gut. "Das ist eine der schönsten Städte, in denen ich bisher war – auch, was den Zoo angeht." Unter den Tieren, mit denen er in Nürnberg zu tun hatte, zählten neben Panzernashorn Sofie die Primaten, wie Gorillas, Totenkopfäffchen und Kronenmakis zu seinen Lieblingen.Für Filip Střížka ist der Tiergarten Nürnberg nach einem Praktikum in Košice in der Slowakei bereits seine zweite Auslandsstation. "Ich bin neugierig darauf, Neues zu lernen und zu erfahren, welche Trends es in der Zootierhaltung gibt", sagt er. Außerdem sei das Praktikum eine gute Chance, seine Deutschkenntnisse weiterzuentwickeln.Erfolgreiche Kooperation seit zehn JahrenMöglich gemacht hat das berufliche Praktikum für Auszubildende im Nachbarland das bundesweite Koordinierungszentrum Tandem in Regensburg, das den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Tschechien fördert. Seit 2013 unterstützt Tandem die Kooperation zwischen der Berufsschule Střední odborná škola a Střední odborné učiliště in Prag und dem Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg."Zwischen Deutschland und Tschechien gibt es oft noch überraschend wenig Bezugspunkte", sagt Daniel Nevaril, der seitens der Stadt Nürnberg unter anderem für die Städtepartnerschaft mit Prag zuständig ist. "Mit dem Auslandspraktikum können wir hier Verbindungen schaffen. Ohne den finanziellen Beitrag und die große persönliche Unterstützung durch Tandem wäre dieses Projekt gar nicht möglich."Besuch aus der HeimatWährend des Praktikums haben Filip Střížka und Tomáš Čmedla auch Besuch aus der Heimat bekommen: Dana Holečková, die Direktorin der Schule für die Ausbildung von Zootierpflegern an der Berufsschule in Prag kam für einen Tag mit rund 60 Schülerinnen und Schülern nach Nürnberg. Fünf von ihnen stellten sich für die beiden Praktikumsplätze im kommenden Jahr vor. Gerhard Klopsch, Mitarbeiter der Tiergarten-­Verwaltung und von Beginn an verantwortlich für die Kooperation, und Zoopädagoge Christian Dienemann führten die jungen Leute hinter die Kulissen des Tiergartens und beantworteten ihre Fragen zum Praktikum. "Bei der Auswahl der Praktikanten spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Neben den schulischen und fachlichen Leistungen ist uns vor allem eine offene und kommunikative Art wichtig", sagt Dienemann.Für Dana Holečková ist das Auslandspraktikum eine Erfolgsgeschichte. "Am meisten loben alle Praktikantinnen und Praktikanten die Arbeit mit den Tieren und den freundlichen Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie fühlen sich hier in Nürnberg als Teil des Teams." Auch Gerhard Klopsch lobt das Engagement der Tierpflegerinnen und Tierpfleger, die sich viel Zeit für die Praktikanten nehmen würden. "Das Praktikum hat sich insgesamt gut entwickelt. Dazu trug auch die Entscheidung bei, Englisch statt Deutsch als gemeinsame Sprachbasis zu wählen. Heute sind die jungen Leute auch viel lockerer und trauen sich, Fragen zu stellen", freut er sich.Im April 2023 gab es zum ersten Mal auch einen Austausch nach Tschechien: Zwei Schülerinnen der Ausbildungsrichtung Agrar­, Bio­ und Umwelttechnologie von der Beruflichen Oberschule Nürnberg absolvierten ein zweiwöchiges Praktikum im Zoo in Prag.Alle Beteiligten wünschen sich, dass der beidseitige Austausch intensiviert wird und sich zwischen den jungen Menschen aus Deutschland und Tschechien Freundschaften entwickeln.Weitere Informationen zu dem Programm "Freiwillige Berufliche Praktika" und das Koordinierungszentrum Tandem sind hier im Netz zu finden.
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    news-2533 Mi, 08 Nov 2023 15:20:00 +0100 Lebenserwartung von Meeressäugern in Zoos steigt – neue Studie unter Beteiligung des Tiergartens http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-11-08-lebenserwartung-von-meeressaeugern-in-zoos-steigt-neue-studie-unter-beteiligung-des-t.html Phoca vitulina), Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus), Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) und Eisbären (Ursus maritimus) herangezogen. Alle diese Tierarten werden auch in Nürnberg gehalten. Um herauszufinden, ob sich die Lebensbedingungen der Arten in menschlicher Obhut verbessert haben, werteten die Forscherinnen und Forscher Daten von 8.864 Individuen über den Zeitraum von 1829 bis 2020 aus. Mit derselben Methodik und unter Verwendung zusätzlicher Datenquellen für Wildpopulationen untersuchten die Autoren außerdem, ob diese vier Arten in Zoos und Aquarien länger leben als ihre Artgenossen in der Wildbahn.Die Daten stammen aus dem Zoological Information Management System (ZIMS), der weltweit größten Datenbank mit Informationen zu Wildtieren in menschlicher Obhut. ZIMS wird von der Non­Profit­Organisation Species360 betrieben, die dafür Daten über Tiere in Zoos und Aquarien verwaltet, archiviert und anderen Einrichtungen zur Verfügung stellt.Die Studie ist die erste, die die Lebenserwartung als Indikator für das Wohlergehen von Meeressäugetieren untersucht. Sie ist unter der Leitung von Dr. Morgane Tidière, Wissenschaftlerin bei Species360 und an der University of Southern Denmark, in Zusammenarbeit mit 41 Co­-Autoren aus akademischen, staatlichen und zoologischen Einrichtungen auf der ganzen Welt entstanden.Lebenserwartung von Meeressäugern steigt um das DreifacheDie Ergebnisse zeigen: In zoologischen Einrichtungen ist die Lebenserwartung der vier untersuchten Meeressäugerarten innerhalb der letzten 200 Jahre um mehr als das Dreifache gestiegen. Zudem ist die Sterberate im ersten Lebensjahr der Tiere im letzten Jahrhundert um bis zu 31 Prozent zurückgegangen. Die Studie ergab auch, dass Meeressäuger in zoologischen Einrichtungen zwei­ bis dreimal so alt werden wie ihre Artgenossen in der Wildbahn.Lebensqualität steigtNeben der Analyse der Lebenserwartung untersuchten die Forschenden auch die Lebensqualität der vier verschiedenen Arten im Zeitverlauf. Sie konzentrierten sich auf die Gleichheit der Lebensspanne, die Auskunft darüber gibt, ob die Mitglieder einer Population im Laufe der Zeit konstant länger leben und weniger wahrscheinlich unvorhersehbaren, frühen Todesursachen zum Opfer fallen. Die Ergebnisse der Studie waren eindeutig: Bei den vier untersuchten Arten in zoologischen Einrichtungen nahm die Gleichheit der Lebensspanne im Laufe der Zeit zu. Dies lässt darauf schließen, dass diese Populationen in geschützten Umgebungen besser vor einem vorzeitigen Tod geschützt sind.Fortschritte in der zoologischen PraxisDie Lebenserwartung für die vier Arten hat sich insbesondere seit den 1990er Jahren deutlich verbessert, was vermutlich auf Fortschritte in der zoologischen Praxis zurückzuführen ist. Die Tierpflege ist heute stark auf das Wohlergehen der Tiere ausgerichtet, dazu kommen optimierte Haltungsbedingungen, eine verbesserte Veterinärmedizin in Bezug auf Diagnostik und Therapie und eine gut kontrollierte Ernährung. Auch die freiwillige Mitarbeit der Tiere bei Behandlungen dürfte eine Rolle spielen. Durch regelmäßige Trainingseinheiten mittels positiver Verstärkung können viele Untersuchungen und Eingriffe, wie Blutabnahmen und Ultraschalluntersuchungen, ohne Narkose durchgeführt werden. Auch der Tiergarten Nürnberg führt seit vielen Jahren dieses sogenannte medizinischen Training mit seinen Tieren durch und entwickelt die Methoden stetig weiter.Die positiven Ergebnisse der Studie führen die Autoren auch auf die verstärkte internationale Zusammenarbeit von Zoos und Aquarien zurück, beispielsweise über Zooverbände, koordinierte Zuchtprogramme, gemeinsame Datenbanken und professionelle Netzwerke.Hauptautorin Dr. Morgane Tidière sagt: "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei der Verbesserung des Wohlergehens von Meeressäugetieren in zoologischen Einrichtungen erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Dies ist wiederum auf die Verbesserung der Managementpraktiken in modernen Zoos und Aquarien zurückzuführen. Professionelle Zoos und Aquarien von heute können nicht mit Zoos von vor 30 Jahren verglichen werden. Diese Art von Forschung ist dank der standardisierten Daten möglich, die von den Species360­Mitgliedszoos und ­aquarien auf der ganzen Welt gesammelt und ausgetauscht werden."Auch Schutzmaßnahmen im Lebensraum der Tiere nötig"Die Studie zeigt, dass die Ex­-situ­-Haltung, also die Haltung von Tieren außerhalb ihres natürlichen Lebensraums, ein praktikabler Ansatz ist. Die Ergebnisse sind insbesondere im Hinblick auf die vielen stark gefährdeten Arten ermutigend. Für sie könnte die Ex­-situ­-Haltung die letzte Chance sein, ihr Aussterben zu verhindern. Wenn wir also nicht noch mehr Arten verlieren wollen, müssen wir Einrichtungen wie Zoos und Aquarien erhalten und weiterentwickeln", sagt Dr. von Fersen, der vor kurzem für seine Verdienste rund um den Schutz aquatischer Säugetiere und seine wissenschaftlichen Leistungen vom europäischen Zooverband EAZA für sein Lebenswerk geehrt wurde. "Daneben braucht es natürlich auch Maßnahmen im natürlichen Habitat. Wir arbeiten deshalb gemeinsam mit vielen anderen Institutionen weltweit an der Entwicklung neuer Schutzstrategien und verfolgen den sogenannten One Plan Approach für einen verbesserten Artenschutz." Bei diesem Konzept geht es darum, Schutzmaßnahmen in der Natur (in situ) und solche außerhalb der natürlichen Umgebung (ex situ) zu kombinieren sowie lokale Interessensgruppen und Gemeinschaften einzubeziehen.Wie wichtig internationale Netzwerke und Bemühungen im Artenschutz sind, zeigt das aktuelle Massensterben bedrohter Flussdelfine im brasilianischen Amazonasgebiet. Der Tiergarten, die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e. V. und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. unterstützen mit vielen weiteren Partnern die Naturschützerinnen und Naturschützer vor Ort. Gemeinsam gehen sie den Ursachen für das Massensterben auf den Grund und versuchen, so viele Tiere wie möglich zu retten. Weitere Informationen zu den Aktivitäten in Brasilien und dazu, wie jede und jeder unterstützen kann, gibt es hier.Die Ergebnisse der Studie tragen auch zum laufenden Dialog über das Wohlergehen von Tieren in Zoos bei und können als Grundlage für künftige politische Entscheidungen dienen. In Frankreich und Spanien sind die vorläufigen Ergebnisse bereits in gesetzgeberische Entscheidungen eingeflossen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences" veröffentlicht und sind hier abrufbar.
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    news-2532 Do, 02 Nov 2023 14:17:00 +0100 Die Rückkehr der Urwildpferde: Vortrag am 9. November http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-11-02-die-rueckkehr-der-urwildpferde-vortrag-am-9-november.html Tiergarten als Gründungsmitglied der ITGDer Tiergarten zählt zu den Gründungsmitgliedern der ITG und unterstützt das internationale Projekt seither finanziell. "Die Erfolgsgeschichte der Przewalski­Pferde ist ein gutes Beispiel für das Artenschutzpotential von Zoos. Es zeigt, dass die Haltung und Zucht von bedrohten Arten in menschlicher Obhut entscheidend sein kann, die jeweilige Art zu erhalten und wieder in der Natur anzusiedeln. Außerdem ist das Projekt bestes Beispiel dafür, wie viel internationale Kooperationen im Artenschutz bewegen können", sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. Die ITG begleitet die Wiederansiedlung der Urwildpferde logistisch, wissenschaftlich und finanziell. Die drei Hauptziele sind dabei die Wiederansiedlung einer lebensfähigen Population, der Schutz des 18 000 Quadratkilometer große Biosphärenreservats und seiner Artenvielfalt sowie die Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort in den Naturschutz.Vortragsreihe zu Artenschutz, Forschung, Bildung und TierhaltungDer Tiergarten bietet mit der Vortragsreihe im Naturkundehaus einen Lernort, der die Vielfalt der Natur erlebbar macht. Ein­ bis zweimal im Monat teilen Expertinnen und Experten ihr Wissen über Tierarten, erklären Zusammenhänge im Arten­ und Klimaschutz und geben Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte oder die tägliche Arbeit im Tiergarten. Am Ende nehmen sich die Referierenden Zeit für Fragen und Diskussionen. Das komplette Vortragsprogramm ist hier zu finden.
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    news-2531 Fr, 27 Okt 2023 12:15:00 +0200 Millionster Tiergartenbesuch 2023 http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-10-27-millionster-tiergartenbesuch-2023.html ]]> news-2530 Fr, 27 Okt 2023 07:33:00 +0200 Kürbis-Safari im Tiergarten http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-10-27-kuerbis-safari-im-tiergarten.html hier zu finden.
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    news-2529 Do, 26 Okt 2023 15:20:00 +0200 Folgen der Pandemie und der Energiekrise: Neue Eintrittsgebühren im Tiergarten ab 2024 http://tiergarten.nuernberg.de//entdecken/aktuell/detail/news/2023-10-26-folgen-der-pandemie-und-der-energiekrise-neue-eintrittsgebuehren-im-tiergarten-ab-2024.html Auch künftig deutliche Ermäßigungen mit Nürnberg-­PassAuch künftig wird es für viele Gruppen der Nürnberger Bevölkerung Ermäßigungen geben. Inhaberinnen und Inhaber eines Nürnberg­-Passes erhalten beispielsweise eine Ermäßigung von 62 Prozent auf Erwachsenentickets und 55 Prozent auf Kinder­tickets.Folgen der EnergiekriseEine Anpassung der Gebühren ist zwingend notwendig, um den Tiergartenhaushalt aufgrund der finanziellen Auswirkungen der Corona­Jahre und des Ukrainekriegs zu konsolidieren und den städtischen Haushalt nicht zusätzlich übermäßig zu belasten. "Der Tiergarten hat ebenso wie andere mit den Folgen der Energiekrise und mit Preissteigerungen zu kämpfen – zugleich muss er stetig seine Infrastruktur, die großenteils noch aus den 1930er Jahren stammt, sanieren. Ohne eine Gebührenerhöhung wird es sehr schwierig werden, all diese Kosten abzufedern. Zumal auch die Stadt, zu der der Tiergarten ja gehört, mit einer äußerst angespannten Haushaltslage kämpft", so Bürgermeister Christian Vogel.Zahlreiche Baumaßnahmen umgesetzt und geplantIn den vergangenen Jahren wurde zudem das Angebot für Besucherinnen und Besucher ausgeweitet. Seit der letzten Anpassung der Eintrittsgebühren zum 1. Januar 2022 hat der Tiergarten beispielsweise die Anlagen für Takine, Blauschafe und Wasserbüffel fertiggestellt, das Tropenhaus saniert und neue Tierarten wie die hoch bedrohten Visaya­Pustelschweine oder die Chaco-Pekaris in seinen Bestand aufgenommen. Und auch im kommenden Jahr werden im Zusammenhang mit dem Klimawaldpfad neue Tieranlagen entstehen."Der Tiergarten soll für Besucherinnen und Besucher ein attraktives Ausflugsziel bleiben und gleichzeitig seiner Rolle als Bildungsort, Artenschutzzentrum und Forschungseinrichtung gerecht werden. Die Herausforderungen in diesem Bereich werden in den kommenden Jahren weiter wachsen", sagt Tiergartendirektor Dr. Dag Encke. "Die Eintrittsgebühren spiegeln unsere Leistungen für Besucherinnen und Besucher und die Gesellschaft angemessen wider. Gleichzeitig berücksichtigen wir durch unsere differenzierte Gebührenstruktur die spezifischen Bedarfe der unterschiedlichen Besuchergruppen."
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