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Der Alpensteinbock (Capra ibex)
ist eines der Symboltiere der
Alpen. Seine Auswilderung in
den Alpen ist ein Paradebeispiel
dafür, dass Auswilderungen von
in Zoos geborenen Tieren durch-
aus erfolgreich sein können. An-
fang des 19. Jahrhunderts gab es
nur noch rund hundert Stein-
böcke im heutigen Gran Paradiso
Nationalpark in Italien. Im rest-
lichen Alpenraum war die Art zu
diesem Zeitpunkt aufgrund ei-
ner nicht nachhaltigen Nutzung
ausgerottet.
Mit einigen wenigen Tieren aus
Italien wurde bereits Anfang des
20. Jahrhunderts eine Erhaltungs-
zucht aufgebaut. Die daraus her-
vorgegangenen Steinbockauswil-
CAPRA IBEX
derungen in den Alpen gehören
mit zu den Erfolgsgeschichten
der Erhaltungszucht durch Zoos
und Wildparks.
Seit Mitte der 1960er Jahre züch-
tet der Tiergarten reine Alpen-
steinböcke. Bereits seit 1995
beteiligt sich der Tiergarten re-
gelmäßig mit nachgezüchteten
Alpensteinböcken an Auswilde-
rungsprojekten in Österreich,
zuletzt 2022 bei Altenmarkt im
Pongau.
Heute leben im gesamten Alpen-
raum laut Weltnaturschutz-
union IUCN wieder rund 53.000
Steinböcke. Praktisch alle Stein-
bockvorkommen im Alpenraum
außerhalb von Gran Paradiso
gehen auf Auswilderungen zu-
rück. Manche Vorkommen sind Die etwa 40 bis 80 Kilogramm
so vital, dass mittlerweile wieder schweren Alpensteinböcke le-
eine nachhaltige Nutzung über www.forschen-handeln-erhalten.de/auswilderung-alpensteinbock/ ben überwiegend oberhalb der
die Jagd einiger weniger Tiere Baumgrenze von 2.000 Metern.
möglich ist, ohne dabei den Be- Der Transport der Tiere für die
stand zu gefährden. Auswilderung in die luftigen Hö-
hen erfolgt mit Helikoptern.