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Schutzlos Den Nürnberger Reichswald ohne
Waldkiefer (Pinus sylvestris) kann man sich
kaum vorstellen. Spätestens seit der Nürnber-
ger Peter Stromer hier 1368 die ersten Wälder Liebe Leserin, lieber Leser,
säen ließ, ist sie die Charakterbaumart im
„Steggerlaswald“. Doch auch ihr wird es zu chließen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich einen Wald vor.
heiß und zu trocken, sie stirbt ab. Über Sie werden sofort ein Bild vor Augen haben, das Ihnen einen
ihre Samen können Bäume nur rund Sfür Sie typischen Wald zeigt. Je nachdem, wo Sie aufgewach-
100m pro Jahr "wandern", zu langsam bei sen sind, denken Sie vielleicht an einen lichtdurchfluteten Kiefern-
sich rasant ändernden Bedingungen. wald, in dem es im Sommer nach Harz riecht, einen dunklen Fich-
Klimawandel und Waldumbau stellen
die Forstwirtschaft vor sehr große ten- oder Tannenwald in den Bergen, in dem sich Wolkenfetzen
Herausforderungen, dazu gehören fangen oder an einen vor Grün im Mai nur so strotzenden Buchen-
beispielsweise auch zunehmende wald. Vielleicht aber auch an einen Trocken- oder immergrünen
Waldbrände. Ohne politische und Regenwald. Eine einfache Übung.
gesellschaftliche Unterstützung
eine unlösbare Aufgabe. Schwieriger wird es, wenn Sie definieren sollen, was denn ein Wald
überhaupt ist. Vermutlich können wir uns schnell darauf einigen,
dass es sich um eine Ansammlung von Bäumen handelt, die irgend-
eine Mindestgröße haben muss. Wälder sind aber mehr als nur die
Summe ihrer Bäume und das ganz natürlich. Wälder sind komplexe
Ökosysteme, deren Bäume mit ihren Wurzeln und Kronen zwischen
Boden und Atmosphäre leben, dabei beides miteinander verbinden
und aus toten Nährstoffen beider Bereiche Leben erzeugen. Wäl-
der sind Rohstofflieferanten, Erholungsorte und Streitobjekte, aber
auch Kulturgut und Forschungsstandorte. Manchmal per Gesetz
auch dann noch Wald, wenn er eigentlich gar nicht mehr da ist.
Sie merken, Wald kann so kompliziert wie komplex sein. Deswegen
nehmen wir Sie in dieser Ausgabe des manatimagazins mit auf
eine Waldreise. Einmal kreuz und quer über Forststraßen, Wander-
wege und Trampelpfade, aber auch mal querfeldein durch Gesetze,
unterschiedliche Lösungsansätze für die Waldprobleme von heute
und morgen, bis hinein ins Labor. Wald ist divers, genauso wie unse-
re gesellschaftlichen Ansprüche, die wir an ihn stellen - was unwei-
gerlich zu Konflikten führt und zu Kompromissen führen muss.
Der Tiergarten ist nicht nur als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg für
die städtischen Wälder verantwortlich. In seiner Fläche als Teil des
Nürnberger Reichswald gehört er auch zum europaweiten Natura
2000 Naturschutz-Netzwerk und er rückt durch die Eröffnung des
Klimawaldpfads in der zweiten Jahreshälfte das Thema Wald in den
Fokus. Ein Alleinstellungsmerkmal in der Zoowelt.
Bleiben Sie uns treu!
Jörg Beckmann
Redaktion manatimagazin
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