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manatimagazin 24|01







 Schutzlos Den Nürnberger Reichswald ohne
 Waldkiefer (Pinus sylvestris) kann man sich
 kaum vorstellen. Spätestens seit der Nürnber-
 ger Peter Stromer hier 1368 die ersten Wälder   Liebe Leserin, lieber Leser,
 säen ließ, ist sie die Charakterbaumart im
 „Steggerlaswald“. Doch auch ihr wird es zu      chließen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich einen Wald vor.
 heiß und zu trocken, sie stirbt ab.  Über       Sie werden sofort ein Bild vor Augen haben, das Ihnen einen
 ihre Samen können Bäume nur rund           Sfür Sie typischen Wald zeigt. Je nachdem, wo Sie aufgewach-
 100m pro Jahr "wandern", zu langsam bei    sen sind, denken Sie vielleicht an einen lichtdurchfluteten Kiefern-
 sich rasant ändernden Bedingungen.         wald, in dem es im Sommer nach Harz riecht, einen dunklen Fich-
 Klimawandel und Waldumbau stellen
 die Forstwirtschaft vor sehr große         ten- oder Tannenwald in den Bergen, in dem sich Wolkenfetzen
 Herausforderungen, dazu gehören            fangen oder an einen vor Grün im Mai nur so strotzenden Buchen-
 beispielsweise auch zunehmende             wald. Vielleicht aber auch an einen Trocken- oder immergrünen
 Waldbrände. Ohne politische und            Regenwald. Eine einfache Übung.
 gesellschaftliche Unterstützung
 eine unlösbare Aufgabe.                    Schwieriger wird es, wenn Sie definieren sollen, was denn ein Wald
                                            überhaupt ist. Vermutlich können wir uns schnell darauf einigen,
                                            dass es sich um eine Ansammlung von Bäumen handelt, die irgend-
                                            eine Mindestgröße haben muss. Wälder sind aber mehr als nur die
                                            Summe ihrer Bäume und das ganz natürlich. Wälder sind komplexe
                                            Ökosysteme, deren Bäume mit ihren Wurzeln und Kronen zwischen
                                            Boden und Atmosphäre leben, dabei beides miteinander verbinden
                                            und aus toten Nährstoffen beider Bereiche Leben erzeugen. Wäl-
                                            der sind Rohstofflieferanten, Erholungsorte und Streitobjekte, aber
                                            auch Kulturgut und Forschungsstandorte. Manchmal per Gesetz
                                            auch dann noch Wald, wenn er eigentlich gar nicht mehr da ist.

                                            Sie merken, Wald kann so kompliziert wie komplex sein. Deswegen
                                            nehmen wir Sie in dieser Ausgabe des manatimagazins mit auf
                                            eine Waldreise. Einmal kreuz und quer über Forststraßen, Wander-
                                            wege und Trampelpfade, aber auch mal querfeldein durch Gesetze,
                                            unterschiedliche Lösungsansätze für die Waldprobleme von heute
                                            und morgen, bis hinein ins Labor. Wald ist divers, genauso wie unse-
                                            re gesellschaftlichen Ansprüche, die wir an ihn stellen - was unwei-
                                            gerlich zu Konflikten führt und zu Kompromissen führen muss.


                                            Der Tiergarten ist nicht nur als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg für
                                            die städtischen Wälder verantwortlich. In seiner Fläche als Teil des
                                            Nürnberger Reichswald gehört er auch zum europaweiten Natura
                                            2000 Naturschutz-Netzwerk und er rückt durch die Eröffnung des
                                            Klimawaldpfads in der zweiten Jahreshälfte das Thema Wald in den
                                            Fokus. Ein Alleinstellungsmerkmal in der Zoowelt.

                                            Bleiben Sie uns treu!

                                                                                       Jörg Beckmann
                                                                            Redaktion manatimagazin











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