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                                                                                                                                                 iodiversitätsfördernde Maßnahmen werden dort umgesetzt, wo es der vielfältige Nut-
                                                                                                                                                 zungsdruck auf dem öffentlichen Grün zulässt. Das ist zum Beispiel im Marienbergpark
                                                                                                                                            Bder Fall: Hier wurde auf großer Fläche so genannter Landschaftsrasen angesät, der sich
                                                                                                                                            in Verbindung mit einer extensiven Nutzung (seltene Mahd mit Abfuhr des Mahdgutes) zu ar-
        PLANVOLL FÜR MEHR                                                                                                                   ten- und strukturreichem Offenland entwickelt hat. Ergänzend werden die Landschaftsrasen
                                                                                                                                            im Marienbergpark mit Mosaik- oder Streifenmahd bewirtschaftet, wodurch Rückzugsräume
                                                                                                                                            beispielsweise für Insekten und Spinnen entstehen, die eine wichtige Grundlage in der Nah-
        ARTENVIELFALT IM                                                                                                                    rungskette darstellen. Darüber hinaus verzichtet der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR)
                                                                                                                                            im Marienbergpark und an anderer Stelle auf so genannten Wechselflor – also blüten- und
                                                                                                                                            farbenreiche Bepflanzungen, die ein bis zwei Mal im Jahr neu angelegt werden. Stattdessen
        STADTGEBIET                                                                                                                         begrünt SÖR Beete und Flächen mit dauerhaften, heimischen Stauden. Zur Förderung Totholz
                                                                                                                                            bewohnender Insekten wird stehendes und liegendes Totholz erhalten.

                                                                                                                                            Solche Maßnahmen sind Bestandteil der kommunalen Biodiversitätsstrategie, deren Konzept im
                                                                                                                                            Umweltausschuss im Oktober 2020 einstimmig beschlossen wurde und welche die Stadt Nürn-
                                                                                                                                            berg aktuell erstellt. Die Strategie basiert auf zwei Hauptelementen: Einerseits werden strukturelle
                                                                                                                                            Ansätze in der Stadtverwaltung, wie beispielsweise Synergien mit rechtsverbindlichen Ausgleichs-
                                                                                                                                            verpflichtungen oder die Förderung der Biodiversität im städtischen Grün, verankert, andererseits
                                                                                                                                            fußt die Biodiversitätsstrategie auf einem Zielartenkonzept mit Maßnahmenplan.


                                                                                                                                       MIT DER MOSAIK- ODER STREIFMAHD


                                                                                                                                         ENTSTEHEN RÜCKZUGSRÄUME FÜR

                                                                                                                                                     INSEKTEN ODER SPINNEN





                                                                                                                                            In diesem Rahmen werden zunächst die bestehenden Flächen im Stadtgrün, die biodiversi-
                                                                                                                                            tätsfördernd gepflegt werden, quantifiziert und dargestellt. Hierauf aufbauend ermittelt das
                                                                                                                                            Umweltamt zusätzliches Flächenpotenzial und leitet realistische Zielgrößen für biodiversi-
                                                                                                                                            tätsfördernde Maßnahmen im Nürnberger Stadtgrün ab. In enger Abstimmung entwickeln
                                                                                                                                            SÖR und Umweltverwaltung dann weitere Pflegekonzepte mit biodiversitätsfördernden Maß-
                                                                                                                                            nahmen.

                                                                                                                                            Ein weiterer Ansatz besteht darin, Mitnahmeeffekte von Ausgleichsmaßnahmen zu nutzen:
                                                                                                                                            Im städtischen Ökokonto werden größere zusammenhängende Flächen in den  „Schwer-
                                                                                                                                            punktgebieten der Landschaftsentwicklung“ naturschutzfachlich aufgewertet.

                                                                                                                                            So können einerseits Baumaßnahmen und -pläne der Stadt kompensiert und andererseits
             Naturnah  gepflegte  Flächen  im  Stadtgrün  sind  wichtig  für         Insektenreich Blühwiesen                               durch die Schaffung zusammenhängender Maßnahmen große Lebensräume und damit ein
             die  Artenvielfalt  im  urbanen  Raum.  Die  Biodiversitätsstra-        fördern schon auf wenigen                              Mehrwert für die Biodiversität generiert werden. In diesem Sinn finden in Zusammenarbeit
             tegie der Stadt Nürnberg soll unter anderem solche Flächen              Quadratmetern die Arten-                               mit dem Tiergarten als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg Waldumbaumaßnahmen statt.
             fördern. Denn die biodiversitätsfördernde Pflege des öffentli-          vielfalt.
             chen Grüns leistet wesentliche Beiträge zum Artenschutz.                                                                       Durch die Entwicklung von Waldrändern werden naturnahe Übergangsbereiche zwischen Wald
                                                                                                                                            und Offenland geschaffen. Diese Waldränder können einerseits als Ausgleichsmaßnahme ange-
             Christoph Grünfelder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Referat der Stadt Nürnberg                                          rechnet werden, andererseits entstehen hochwertige Lebensräume mit einer großen Artenvielfalt.
             für Umwelt und Gesundheit. In dieser Funktion sucht und bewertet er unter anderem
             Flächen, welche die Stadt im Sinne des Artenschutzes bewirtschaften kann.                                                      Im Rahmen des Zielartenkonzeptes wurden vom Referat für Umwelt und Gesundheit be-
                                                                                                                                            drohte Arten im Stadtgebiet kriterienbasiert ausgewählt. Das so ermittelte Artenset wird in
                                                                                                                                            diesem Jahr mit der Fachverwaltung und dem ehrenamtlichen Naturschutz abgestimmt. An-
                                                                                                                                            schließend erstellen die Beteiligten ein Maßnahmenkonzept für diese Arten, das schrittweise
                                                                                                                                            im Stadtgebiet umgesetzt wird.



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