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Liebe Leserin, lieber Leser,
er Tiergarten Nürnberg und andere wissenschaftlich geführte Zoologi-
sche Gärten sind keine in sich geschlossenen Einheiten: Sie wirken auf
dvielfältige Weise in die Gesellschaft hinein.
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In dieser Ausgabe des manatimagazin erfahren Sie anhand ganz unter-
schiedlicher Beispiele, wie dieses Engagement für die Gesellschaft, den
Natur-, Arten- und Klimaschutz aussehen kann. Lesen Sie darüber, wie
der Tiergarten Artenvielfalt außerhalb seiner Tieranlagen fördert, wie Um-
weltbildung in Zoos Naturnähe stärken kann und wie der Tiergarten dies
umsetzt – auch und insbesondere mit Kindern. Denn für ihre Entwicklung
haben Naturerfahrungen einen besonderen Wert: Sie fördern das Selbstbe-
wusstsein, legen den Grundstein für mehr Zufriedenheit und eine lebens-
lange Verbindung zur Natur.
Diese in ihrer Vielfalt zu bewahren, gehört zu den Kernaufgaben moderner
Zoos. Wie sie dazu beitragen, wird gesellschaftlich diskutiert – und das ist gut
so. Zuletzt zeigte sich das in Nürnberg am Beispiel der Guinea-Paviane, die der
Tiergarten aus Gründen des Populationsmanagements getötet hat. Diesen Fall
können wir auch zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, wie wir als Ge-
sellschaft über emotionale und schwierige Themen sprechen wollen.
Aus dem gesetzlichen Auftrag an Zoos ergibt sich eine Verantwortung, die ih-
nen zunehmend schwierige Entscheidungen abverlangt. Warum dies so ist, wa-
rum und wie Zoos ihre Möglichkeiten noch besser nutzen müssen, um dieser
Verantwortung gerecht zu werden, lesen sie in diesem manatimagazin . Im
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Einsatz für gestrandete Delfine in Südamerika tragen der Tiergarten Nürnberg
mit der ihm angegliederten Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e. V. und sei-
nen internationalen Partnern bereits eine Menge Mittel, Koordinationsarbeit
und Wissen bei.
Dieses Wissen über Tierhaltung, -pflege und -zucht hat sich in über 100 Jahren
im Tiergarten und in anderen Zoos angesammelt. Es ist ständigem Wandel
unterworfen und wird stetig weiterentwickelt. Ebenso wie das Konzept des
Tiergarten Nürnberg und seiner Partner, mit dem der Betrieb mittelfristig kli-
maneutral wirtschaften soll – dies eingebettet in die bereits gelebte Kreis-
laufwirtschaft aus Forst, Zoo und Bio-Landwirtschaft.
Die Beiträge dieser Ausgabe beschreiben teilweise aus persönlichen Pers-
pektiven die Herausforderungen und Chancen unserer Arbeit – sie sind ge-
schrieben von Menschen, die mit ganzem Einsatz die Vielfalt der Natur be-
wahren wollen.
Vielen Dank, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten! Wir wünschen Ihnen viel
Vergnügen bei der Lektüre,
Anna Böhm
Redaktion manatimagazin ®
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