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Zuchterfolg Im August
2021 ist im Tiergarten die
erste Nachzucht bei den
Europäischen Sumpf-
schildkröten geglückt.
Beim Schlupf sind die
Reptilien nur etwas größer
als eine Euromünze und
wiegen zwischen fünf
und sechs Gramm. Drei
der Schlüpflinge von 2021
wurden dieses Jahr ausge-
wildert.
Dort, wo es noch oder wieder natürliche Auenlandschaften gibt, hat die Sumpfschildkröte auch
heute noch Chancen, stattliche Populationen aufzubauen. Ein schönes Beispiel dafür ist der Do-
nau-Nationalpark bei Wien, der sich durch ein sehr gutes Artenschutz-Management auszeichnet.
Doch die Sumpfschildkröte kann auch Kulturlandschaft! Im „Regionalen Naturpark Brenne“ im
Westen Frankreichs, einer naturnahen Kulturlandschaft mit mehr als 2.000 Seen und Teichen, hat
sich über die Jahrhunderte ebenfalls eine Sumpfschildkröten-Population gehalten. Sie umfasst
mehrere 10.000 Individuen. Hier konnte sich die Spezies mit der extensiv betriebenen Karpfen-
teichwirtschaft und der ebenfalls extensiv betriebenen Rinderbeweidung gut arrangieren.
ohne management kein erfolg
Zurück in Hessen: Nach der Rheinbegradigung verfügt das dichtbesiedelte Gebiet nur noch über
kleine Reste früherer Wildflussauen und keine ausgeprägten Teichlandschaften. Hessen befindet
sich jedoch im Zentrum des ehemaligen Verbreitungsgebietes der Art. Mit zahlreichen neuen und
auch größeren Natura 2000-Gebieten bieten sich dort neue Chancen für die seltene Spezies.
Da für alle europäischen Schutzgebiete Maßnahmenpläne erstellt und umgesetzt werden müs-
sen, erarbeitet die AG Sumpfschildkröte Vorschläge, die mit den Naturschutzbehörden abge-
stimmt und realisiert werden. Ein gutes Gebietsmanagement ist als Daueraufgabe unverzichtbar
für den Erfolg des Artenschutz- und Wiederansiedlungsprogramms (Wagner et al. 2011).
erfolge ohne Kooperation mit tiergärten nicht möglich
Gerade ein Langzeitprojekt im Bereich des Artenschutzes benötigt verlässliche Partner. Die Auf-
und Nachzucht junger Sumpfschildkröten kann nicht rein ehrenamtlich geleistet werden. Die AG
Sumpfschildkröte hat daher von Beginn an mit zoologischen Gärten wie dem Tiergarten Nürnberg
oder dem Zoo Frankfurt eng zusammengearbeitet. Vor allem die Aufzucht von Jungtieren bedarf
einer hohen Professionalität. Die Betreuung bis zur Auswilderung und bei Bedarf eine tierärztliche
Versorgung garantieren einen optimalen Start in die Wildnis.
Nur so war es bisher möglich, über 700 Tiere auszuwildern. Und nur so kann das Ziel des Arten-
schutzprogramms erreicht werden, bis zum Jahr 2030 mit insgesamt 1.200 Jungtieren in zehn
bis zwölf geeigneten hessischen Schutzgebieten neue Populationen aufzubauen. Dazu wurden
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