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WISSen Auf eInen BLIcK
den besten Standorten in den Alpen anzusiedeln.
Zum anderen ist es unser Ziel, diese neu etablierte WeGBereiTer Der HeuTiGen eeP
und sich selbstständig erhaltende Alpenpopulati-
on langfristig zu sichern, in dem wir Korridore zu Hinter der Zuchtgemeinschaft der Bartgeier steckte
noch bestehenden Restpopulationen schaffen, wie die idee, dass der Handel mit Tieren gestoppt wird
beispielsweise in die Pyrenäen. und Tiere nur als leihgabe an Partnerorganisationen
vergeben werden. Ziel dabei ist die erhaltung der Art
Warum braucht es den Bartgeier in den Alpen in der Wildbahn (in-situ conservation). so war die
denn überhaupt wieder? Zuchtgemeinschaft bei den Bartgeiern einer der Weg-
Dass der Bartgeier überhaupt existiert, hat einen bereiter der heutigen eeP (eAZA ex-situ Programme).
Grund und den müssen wir akzeptieren. Das gilt Die überführung des Zuchtprojekts in ein eeP erfolg-
für jede Tierart. Wir haben teilweise verlernt, mit te 1995. seit 2017 wird es von dem Veterinärmediziner
manchen Wildtieren zu leben. Hier brauchen wir ei- Dr. Àlex llopis Dell koordiniert. Dr. llopis arbeitete
nen Umdenkprozess. Und dabei spielen Zoos eine schon während seines studiums an den Bartgei-
ganz entscheidende Rolle. Sie haben die Aufgabe, er-Wiederansiedlungsprojekten in den Alpen mit und
eine Brücke zu bilden und den Menschen zu ver- verantwortete Zuchtprojekte in spanien. Das eeP für
mitteln, dass diese Arten ein Lebensrecht haben. Bartgeier wird von der Vulture conservation Foundati-
on (VcF) geleitet. seit Beginn der Wiederansiedlungen
im Alpenraum wurden 251 Bartgeier ausgewildert.
Zwischen 1997 und 2023 sind insgesamt 461 nestlinge
Großer Augenblick Dieser noch nicht ganz flügge von Wildpaaren in den Alpen ausgeflogen, es gibt 69
Bartgeier wird gleich in seinen Ersatzhorst im Fels Zuchtpaare und mindestens 80 besetzte Gebiete.
gebracht.
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