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Nährstofftaxi
er isst, betreibt auch Stoffwechsel und dies führt zu Stoff-
wechselendprodukten. Diese enthalten Nährstoffe, daher
Wkann man mit Mist und Gülle düngen. Nutzen Tiere regelmä-
ßig unterschiedliche Habitate zum Fressen und zum Ruhen, was oft
auch mit dem Absetzen von Kot einhergeht, transportieren sie dabei
Nährstoffe von A nach B. In diesem Fall taten dies Rothirsche von Wie-
sen in Wälder. Im Wald waren der Phosphor- und Kalium-Gehalt mess-
bar erhöht. Dies hat Einfluss auf die Biodiversität, da so Habitate mit
unterschiedlichen Bedingungen entstehen, die wiederum jeweils an-
deren Arten als Lebensraum dienen.
Friederike Riesch, Johannes Isselstein, Niko Balkenhol, Jörg Beckmann, Katarzyna Bojarska, Nina Gerber, Sven Herzog, Elina Jarmer,
Marcus Meißner, Christoph Raab, Bettina Tonn, Maria Zetsche and Johannes Signer (2025): From here to there: free-ranging large
herbivores redistribute nutrients from grassland to forest soil. Landscape Ecology.
Augen Blick!
ie Haltung von Meeressäugern in Süßwasser wird auch inner-
halb der Zoowelt intensiv diskutiert, vor allem vor dem Hin- FORSCHUNG IM TIERGARTEN NÜRNBERG
Dtergrund der Augengesundheit. Wissenschaftlich belastbare
Daten dazu gibt es aber kaum. Im Tiergarten werden zwei Gruppen
Seelöwen gehalten, eine in Salz- und eine in Süßwasser. Andere Be-
dingungen, wie zum Beispiel die Sonnenscheindauer, sind gleich.
So konnten beide Gruppen miteinander verglichen werden. Heraus
kam, dass es zwischen beiden Haltungen keine signifikanten Un-
terscheide bezüglich der Augengesundheit gibt.
Ingrid Brehm, Silas Herzner, Katrin Baumgartner, Jörg Beckmann, Ralph
Simon and Lorenzo von Fersen (2025): Occurrence of Ocular Disorders in
California Sea Lions Under Human Care: Comparing Freshwater and
Saltwater Housing Conditions. Animals.
Geschickt macht schick!
as beeinflusst die Partnerwahl bei Guinea-Pavianen? Dieser
Frage ging das Deutsche Primatenzentrum sowohl bei wil-
Wden Pavianen im Niokolo-Koba Nationalpark im Senegal als
auch bei Pavianen im Tiergarten nach. Das Ergebnis: Hat ein Männ-
chen exklusiven Zugang zu einer besonderen Nahrungsquelle, be-
mühen sich Weibchen mehr um ihn. Versiegt die Quelle, lässt auch
das Interesse nach.
William John O'Hearn, Jörg Beckmann, Lorenzo von Fersen, Federica Dal Pesco,
Roger Mundry, Stefanie Keupp, Ndiouga Diakhate, Carolin Niederbremer and
Julia Fischer (2025): Increased female competition for males with enhanced
foraging skills in Guinea baboons. Proceedings of the Royal Society B.
KI auf Tauchgang: Delfine und Wale wiedererkennen
iesige Fotodatenbanken schneller und zuverlässiger aus-
werten? Die Lösung dafür könnte eine neue Technologie
Rsein, die Delfine und Wale anhand von Fotos automatisch
wiedererkennen kann. Dafür werden moderne KI-Methoden ge-
nutzt, die nicht nur die Tiere auf den Bildern finden, sondern
auch ihre Identität einschätzen und die Bildqualität prüfen. Ge-
testet wurde das System bei fünf verschiedenen Populationen.
Es erreichte sehr hohe Trefferquoten von bis zu 96 Prozent.
Barnhill, A., Towers, J. R., Shaw, T. J. H., Arias, M., Bécares, A.,
Doniol-Valcroze, T., von Fersen, L., Genoves, R., Rörup, T., Sutton, G. J.,
Thornton, S., Weiss, M., Maier, A., Nöth, E., & Bergler, C. (2025). Advances in deep learning-driven photo
identification and meta analysis of cetaceans in large data repositories. Ecological Informatics, 91, 103396.
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