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2018      Struktur- und Entwicklungskonzept für den Tiergarten Nürnberg   Spezielle  Variantenbetrachtungen  zur  Beheizung
                 (Stadtrat/Kulturausschuss)
                                                                 des Betriebshofs mit Erdgas, Holz, Blockheizkraft-
                                                                 werken sowie Wärmepumpen wurden untersucht,
                                                                 ebenso erste Konzepte für ein Nahwärmenetz für
       2020      PV-Anlage SunOyster oberhalb des Raubtierhauses als
                 Pilotprojekt mit der N-ERGIE                    die beheizten Betriebshofgebäude.
                 Selbstverpflichtung des Tiergartens, bis 2030 klimaneutral
                 zu wirtschaften                                 Bereits ab dem Jahr 2007 wurden kleinere energeti-
                 Neubau Lagerhalle und Kühlzellen Betriebshof    sche Maßnahmen umgesetzt, darunter beispiels-
                                                                 weise die Ertüchtigung eines Gewächshauses, die
                                                                 Erneuerung von Fenstern oder die Optimierung
       2022      Fertigstellung Konzept zur Klimaneutralität des Tiergartens 2030  der Heizungs- und Lüftungsregelungen.
                 Neubau Findlingsgebäude im Betriebshof
                 Erneuerung und Vergrößerung der Hackschnitzelheizung im   In enger Zusammenarbeit mit dem Kommuna-
                 Betriebshof                                     len Energiemanagement (KEM), den Abteilungen
                                                                 Hochbau und Technik des städtischen Hochbau-
                                                                 amtes und der N-ERGIE hat der Tiergarten unter
       2024      Anpassung des Konzepts zur Klimaneutralität des Tiergartens
                 inhaltlich und zeitlich bis 2035                anderem  Verbrauchszähler,  eine  automatisierte
                                                                 Energiedatenerfassung und Zwischenstromzähler
                 Wärmeverbrauch Gas/Öl:   3.187 MWh
                                                                 installiert, um Verbräuche besser zuordnen, be-
                 Stromverbrauch:    3.801 MWh
                                                                 werten und Einfluss nehmen zu können.
                 Frischwasserverbrauch:   16.000 m 3
                 Start Generalsanierung und Erweiterung Giraffenhaus,   2008 legt der Tiergarten im Kulturausschuss des
                 Erweiterung Wärmeverbund Betriebshof/Wüstenhaus bis Lagune/  Stadtrates ein „Entwicklungskonzept für den Tier-
                 Manatihaus, Ergänzung um neue Heizzentrale im Giraffenhaus
                                                                 garten Nürnberg“ vor, das festschreibt: „(…) jede
                                                                 Anlage muss dem Prinzip der Nachhaltigkeit un-
       Projiziert   Fertigstellung Nahwärmenetz Betriebshof, Lagune/Manatihaus,   terworfen werden“.
                 Giraffenhaus auf Basis Hackschnitzel, Blockheizkraftwerk,
                 PV-Anlage
                                                                 Die größte Baumaßnahme des Tiergartens der
                                                                 letzten Jahrzehnte wurde 2011, nach dreijähriger
                                                                 Planungs- und Bauzeit, mit dem Neubau der Del-
                                                                 finlagune, des Manatihauses, des dazugehörigen
                 Klimaschutzbemühungen im Tiergarten             Technikgebäudes und des Cafés „Lagunenblick“
                 reichen bis 2004 zurück                         abgeschlossen. Die Konzepte und Entwürfe dafür
                 Diesem umfassenden Projekt gehen eine ganze Rei-  reichen einige Jahre zurück. Ziele der Baumaß-
                 he von Maßnahmen voraus, die der Tiergarten unter   nahmen waren eine deutliche Verbesserung der
                 Leitung von Direktor Dr. Dag Encke seit 2004 ergrif-  Haltungsbedingungen für Delfine, Seelöwen und
                 fen hat:                                        Manatis, eine landschaftsarchitektonisch natur-
                                                                 nahe Integration in das Tiergartengelände am
                 Ersten Aktivitäten zur Erfassung des Gebäudebe-  Schmausenbuck, die Erlebbarkeit der Tiere in einer
                 standes und der Anlagentechnik in den Gebäuden   natürlich anmutenden Umgebung und eine Mini-
                 des Tiergartens folgten Konzepte und Maßnahmen   mierung der Investitions- und Betriebskosten.
                 insbesondere mit dem Ziel, energiesparend zu bau-
                 en, zu sanieren und zu betreiben sowie nachhaltig,   Insbesondere die ersten Planungskonzepte der
                 klima- und ressourcenschonend zu wirtschaften.   Delfinlagune hatten dem Thema Wärme-, Strom-
                 Unter diesen Prämissen sollte auch der Zoobetrieb   und Wasserverbrauch nicht die erforderliche
                 vom Einkauf und der Futtermittelbeschaffung über   Aufmerksamkeit geschenkt. So wurden mit Be-
                 den alltäglichen Tierhaltungsbetrieb bis hin zur tier-  ginn der eigentlichen Planungsphase 2008 neue,
                 medizinischen Betreuung und den Verwaltungsauf-  energetisch optimierte Konzepte für den Bau
                 gaben organisiert werden.                       und Betrieb für die einzelnen Teile des Projekts
                                                                 entwickelt. Betrugen die prognostizierten Ener-
                 2006 erfolgte eine sehr umfassende thermografi-  gie- und Wasserkosten in der ursprünglichen Pro-
                 sche Bestandserfassung aller beheizten Tiergarten-  jektplanung rund 800.000 Euro pro Jahr, konnten
                 Gebäude mit einer ersten Aufstellung von wärme-  sie durch ein optimiertes Konzept um die Hälfte
                 schutztechnisch sinnvollen Maßnahmen.           reduziert werden.


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