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                     Von der monGoLei Bis

         Schwerpunktthema Auswilderung
                     nach andaLusien…




                        n der Natur ausgestorbene Tiere wieder anzusiedeln oder Bestände gefährdeter Arten zu stüt-
                        zen: Das alles funktioniert nur, wenn es stabile Reservepopulationen dieser Arten gibt. Zoos und
                     IZuchtstationen spielen bei Auswilderungsprojekten deshalb eine entscheidende Rolle. Der Tiergar-
                     ten engagiert sich seit vielen Jahren in mehreren Auswilderungsprojekten. Einige davon werden in die-
                     ser Ausgabe ausführlich vorgestellt. Hier ein Überblick über weitere Projekte.

                     Luisa Rauenbusch, stellv. Pressesprecherin des Tiergartens, und Anna Böhm, Leiterin der Tiergartenkommunikation



                                                         europäischer Ziesel
                                                         Sie sind klein, ziemlich schnell und inzwischen stark gefähr-
                                                         det: Europäische Ziesel (Spermophilus citellus). Mehr als 120
                                                         von ihnen hat der Tiergarten seit 2014 bereits ausgewildert,
                                                         in verschiedenen Regionen des böhmischen Mittelgebirges.
                                                         Die Nagetierart war ursprünglich in weiten Teilen Europas
                                                         verbreitet – auch in Deutschland. Inzwischen kommt sie nur
                                                         noch in kleinen Gebieten Mittel- und Osteuropas vor.


                                                         Im Tiergarten gibt es mehrere Ziesel-Kolonien, die sich
                                                         inzwischen auch außerhalb ihres eigentlichen Gehe-
                                                         ges, dem Mediterraneum, verbreitet haben. So kann der
                                                         Tiergarten mehr Tiere für die Wiederansiedlung zur Ver-
                                                         fügung stellen. Wie bei allen Auswilderungsprojekten
                                                         spielt auch hier die Zusammenarbeit mit anderen Insti-
               tutionen eine wichtige Rolle – in diesem Fall insbesondere mit dem Museum Karlovy Vary und der Agentura
               ochrany přírody a krajiny ČR (Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik), die
               das Projekt koordinieren. Da bei jeder Auswilderung Tiere aus verschiedenen Zoos zusammenkommen,
               bringen sie eine große genetische Vielfalt mit. Diese kann für die Anpassungsfähigkeit an den Lebensraum
                                                   und klimatische Änderungen entscheidend sein.



                                                   Waldrapp
                                                   Von der begehbaren Großvoliere am Schmausenbuck an die
                                                   andalusische Atlantikküste: Diesen Weg haben bereits zehn in
                                                   Nürnberg geschlüpfte Waldrappe (Geronticus eremita) hinter sich.
                                                   Seit 2018 unterstützt der Tiergarten das dortige Auswilderungs-
                                                   projekt „Proyecto Eremita“, das die bedrohte Ibisart wieder in der
                                                   Wildbahn etablieren soll. Um die Vögel auch in Natur weiter be-
                                                   obachten zu können, werden bei jeder Aktion einige von ihnen
                                                   mit Sendern ausgestattet. Die Wildpopulation der Waldrappe
                                                   in Südspanien wird derzeit auf 250 Vögel geschätzt. In der Na-
                                                   tur ist die Art nur noch dort und in Marokko anzutreffen, kleine
                                                   Kolonien gibt es außerdem in der Türkei und im Alpenraum. Bis
                                                   Mitte des 17. Jahrhunderts war sie auch in Mitteleuropa heimisch.
                                                   Nicht nachhaltige Bejagung und Lebensraumzerstörung führten
                                                   jedoch zum Rückgang der Kolonien. Die Weltnaturschutzunion
                                                   IUCN stuft den Waldrapp heute als „stark gefährdet“ ein.



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