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             Flächenbrand Afrikanische Schweinepest
                    ie Auswirkungen der globalen Corona Pandemie
                    sind uns allen noch bewusst. Allein in 33 euro-
             Dpäischen Ländern haben die Impfungen Berech-
       WissenscHAFT Für BesserWisser
             nungen zu Folge das Leben von fast 500.000 Menschen
             über 60 Jahren gerettet. Doch globale Seuchenzüge
             gibt es auch bei Tieren. 2007 wurde die Afrikanische
             Schweinepest (ASP), eine Viruserkrankung, durch den
             Menschen von Afrika nach Georgien verschleppt. Von
             hier aus breitet sie sich weltweit aus und hat 2020 auch
             Deutschland erreicht. Für afrikanische Schweinearten
             ist ASP ungefährlich, für Eurasische Wildschweine und
             Hausschweine, sowie asiatische Schweinearten verläuft
                       sie aber fast immer tödlich. Bisher gibt es gegen das Virus weder eine wirksame Behandlungsmethode
                       noch eine Impfung. In Asien leben elf endemische Schweinearten, die nur dort und zum Teil sogar nur
                       auf einzelnen Inseln vorkommen. Das Virus könnte hier für das Aussterben ganzer Arten sorgen. Eine
                       wirksame Impfung gegen ASP wäre für den Artenschutz von unschätzbarem Wert.


                                                                     Rost-Reiniger
                                                                             asser ist für alles Leben auf der Erde
                                                                             unverzichtbar. Der Wert dieses Gu-
                                                                     Wtes wird uns zunehmend bewusst.
                                                                     Wasserverschmutzung stellt neben vielen
                                                                     anderen ein großes Umweltproblem dar,
                                                                     beispielhaft seien hier nur Mikro- und Nano-
                                                                     plastik in den Meeren und Hormone, wie zum
                                                                     Beispiel Östrogen, im Abwasser genannt. Dies
                                                                     wird bei der Verwendung der Pille als Verhü-
                                                                     tungsmittel ausgeschieden und kann dann
                                                                     auch auf andere Organismen, etwa Amphibi-
                                                                     en, wirken. Solche Verunreinigungen aus dem
                                                                     Wasser zu entfernen, ist sehr aufwendig, da
                                                                     hier  auch auf molekularer Ebene gearbeitet
                                                                     werden muss. An der Friedrich-Alexander-Uni-
             versität Erlangen-Nürnberg wurde jetzt eine Lösung für dieses Problem entwickelt. Spezielle Eisenoxid-Nanopar-
             tikel mit verschiedenen Oberflächen können unter anderem Öl, Nanoplastik, das Pflanzenschutzmit-
             tel Glyphosat und Östrogen im Wasser binden. Der Clou daran, abgesehen davon, dass die Methode
             günstig, ungiftig und recycelbar ist: Die Rostpartikel lassen sich einfach mit Magneten wieder samt
             der von ihnen gebundenen Stoffe aus dem Wasser entfernen.



             Wenn der Wurm drin ist…
                    ass Regenwürmer wichtig für den Boden und
                    damit das Pflanzenwachstum sind, ist nicht
             Dneu. Jetzt wurde aber erstmalig ihr Beitrag zur
             menschlichen Ernährung berechnet. Global betrach-
             tet verdanken wir ihrer Aktivität im Boden allein bei
             Reis, Mais, Weizen und Gerste rund 6,5 Prozent der
                       Ernte, was 128.000.000 Tonnen entspricht.
                       Zum Vergleich: In Deutschland betrug die
                       Weizenernte im vergangenen Jahr 218.000
                       Tonnen.





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