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manatimagazin 25|02
Schwerpunktthema Verantwortung – Tiergarten und Gesellschaft
EX-SITU-ARTENSCHUTZ:
CHANCE, STRATEGIE
UND VERANTWORTUNG
Zoos sind in den letzten Jahrzehnten zu komplexen Zentren für Bildung, Arterhalt
und Forschung geworden. Damit sind sie auch zunehmend mit Herausforderungen
wie begrenztem Raum, steigenden Kosten, politischen Hürden und gesellschaft-
licher Kritik konfrontiert. Dabei ist es jetzt wichtiger denn je, die Brücke zwischen
Artenschutz in menschlicher Obhut und in der Natur zu schlagen, um Arten vor
dem Aussterben zu bewahren.
Brian Zimmermann ist Direktor der Abteilung Artenschutz und Forschung in der Zoologischen Gesellschaft
Bristol, stellvertretender Vorsitzender der Expertengruppe für Süßwasserfische der Weltnaturschutzunion IUCN
und Vorsitzender des Komitees für Erhaltungszuchtprogramme des Europäischen Zooverbandes EAZA.
ie Rolle von Zoos hat sich in den vergangenen Jahr-
zehnten entwickelt: von Orten der Erholung und
Ddes Vergnügens hin zu einer wesentlich komple-
xeren Mischung aus Bildung, Arterhalt und Forschung,
neben den Möglichkeiten zur Erholung, die sie nach wie
vor bieten. In den 1970er und 1980er Jahren schritt dieser
Wandel langsam voran, Zoos reagierten nur schrittwei-
se auf dringend nötige Erhaltungsmaßnahmen für eine
Handvoll Arten, aber sehr oft taten sie dies erfolgreich.
Bekannte Beispiele dafür sind die Arabische Oryx-Anti-
lope (Oryx leucoryx), das Przewalski-Pferd (Equus prze-
walskii) und der Davidshirsch (Elaphurus davidianus) – sie
beweisen, welche Rolle Zoos dabei gespielt haben, ihr
Aussterben zu verhindern.
Bewahrt – Ohne Zoos und Zuchtstationen
gäbe es ein solches Bild von Arabischen Oryx
heute nicht mehr.
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