Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
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130 tote Amazonas-Flussdelfine (Inia geoffrensis) und Sotalia-Flussdelfine (Sotalia fluviatilis) haben Naturschützer innerhalb weniger Wochen im brasilianischen Amazonasgebiet gefunden. Das entspricht zehn Prozent der regionalen Population dieser vom Aussterben bedrohten Arten.
Die dem Tiergarten Nürnberg angegliederte Artenschutzgesellschaft YAQU PACHA, der Tiergarten selbst und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. unterstützen gemeinsam mit Partnern die Naturschützer vor Ort, die derzeit die toten Tiere bergen, die nach den Ursachen für das Massensterben forschen und versuchen wollen, so viele Tiere wie möglich zu retten.
Dr. Miriam Marmontel und ihre Mitarbeiter vom Institut Mamirauá für nachhaltige Entwicklung im brasilianischen Bundesstaat Amazonas arbeiten seit Wochen unermüdlich daran, tote Tiere aus dem Tefé-See zu bergen und zu obduzieren. Obwohl sie die Gründe des Massensterbens derzeit noch wissenschaftlich untersuchen, scheint eine Ursache schon jetzt klar: Hitze und Trockenheit im Amazonasgebiet, die in Wassertemperaturen von 40 Grad Celsius resultieren.
„Was wir gerade am Tefé-See beobachten, ist eine Katastrophe für den Artenschutz“, sagt Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Artenschutz und Forschung im Tiergarten Nürnberg und Vorsitzender von YAQU PACHA „Die betroffenen Flussdelfinarten sind bereits bedroht – und eine so große Anzahl von Tieren gleichzeitig zu versorgen, ist eine Mammutaufgabe.“
YAQU PACHA hat daher in Zusammenarbeit mit der National Marine Mammal Foundation (NMMF) und dem Tiergarten Nürnberg einen Notfallplan entwickelt, um Dr. Marmontel und ihr Team bei ihren Bemühungen zu unterstützen, die verbliebenen Flussdelfine zu retten und eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung der Ursachen dieses tragischen Todesfalls durchzuführen.
Die Nothilfe ist eine Gemeinschaftsanstrengung eines internationalen Netzwerkes vieler Partner: Neben Yaqu Pacha e.V., dem Tiergarten Nürnberg und dem Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. senden auch die National Marine Mammal Foundation (NMMF, USA), die Meereserlebniszentren Zoomarine (Portugal), L’Oceanografic (Spanien), Planete Sauvage (Frankreich), die Loro Parque Stiftung (Spanien), die European Association for Aquatic Mammals (EAAM), das Rehabilitationszentrum Mundo Marino (Argentinien) und der Tierpark Rancho Texas (Spanien) Hilfe.
Sie unterstützen Dr. Marmontel und ihr Team finanziell – aber insbesondere auch mit der Entsendung von Tiermedizinerinnen aus den USA, aus Südamerika und aus Europa, die auf die Versorgung von Delfinen spezialisiert sind. Diese Experten arbeiten überwiegend in zoologischen Gärten und Meereserlebniszentren.
Der Amazonas- und der Sotalia-Flussdelfin gehören zu den weltweit insgesamt fünf Flussdelfinarten. Laut Weltnaturschutzunion IUCN sind all diese Arten bedroht oder vom Aussterben bedroht.
Im Amazonasgebiet bringen Überfischung, Übernutzung und Abholzung des Regenwaldes und die damit immer weiter vordringende menschliche Infrastruktur, Staudammprojekte und Wasserverschmutzung unter anderem durch Schwermetalle die Tiere zunehmend in Bedrängnis. Der Bestand von Amazonas-Flussdelfinen im Tefé-See wird aus 900 geschätzt, der der Sotalia-Flussdelfine auf 500.
Ein Massensterben wie das nun eingetretene erschwert alle Schutzbemühungen für diese Arten auf katastrophale Weise. YAQU PACHA und der Tiergarten Nürnberg bitten daher um Spenden, die zusätzlich zu der bereits geleisteten Hilfe direkt an die Naturschützerinnen um Dr. Marmontel vor Ort gehen. Beide werden Sie über die Entwicklungen in dem betroffenen Gebiet auf dem Laufenden halten.
Ihre Spende können Sie hier überweisen:
Spendenkonto: Kontoinhaber: YAQU PACHA e.V.
IBAN: DE91 7605 0101 0001 1416 38
BIC: SSKNDE77XXX
Bankverbindung: Sparkasse Nürnberg
Verwendungszweck: Spende Rettung Tefe Flussdelfine
Herzlichen Dank für Ihr Engagement und Ihre Unterstützung!