Ökologischer Wert von Aas: Tiergarten beteiligt sich mit totem Wisent an Forschungsprojekt
Tote Tiere, die voller Leben stecken: Kadaver von Wildtieren sind wahre Hotspots der Biodiversität. Um auf diesem Gebiet weiterführende Erkenntnisse...
Die Totenkopfäffchen im Tiergarten der Stadt Nürnberg haben wieder Nachwuchs. Als „Herr Nilsson“ sind die Totenkopfäffchen aus den Pippi Langstrumpf-Filmen bekannt. Die auch Saimiri genannten Äffchen leben im Tiergarten am Giraffenhaus und haben seit 1996 eine eigene Insel mit Büschen und Bäumen. Sie können hervorragend Springen und Klettern, ihr Nachwuchs klammert sich dabei auf dem Rücken der Mutter fest. In ihrer Heimat in Südamerika leben diese kleinen Primaten in Gruppen von 10 bis 550 Individuen und halten sich meist im Bereich der Baumwipfel auf. Im Tiergarten Nürnberg umfasst die Gruppe mit dem jüngsten Nachwuchs insgesamt 21 Tiere.
Die Totenkopfäffchen erhielt der Tiergarten unfreiwillig durch eine Beschlagnahmung der Zollfahndung im Jahr 1981. Von den damals 50 konfiszierten Tieren waren 10 schon tot oder starben kurz darauf. Die übrigen gingen zur Hälfte nach Stuttgart in die Wilhelma. Die verbliebenen Äffchen bildeten eine Zuchtgruppe in der bis heute 81 Jungtiere herangewachsen sind. Männchen, die in der Gruppe herangewachsen sind, werden von den Weibchen nicht als Partner akzeptiert. Deshalb müssen die Nürnberger Männer in Junggesellengruppen wie in den Zoo Saarbrücken umziehen und fremde Männer wie der neue „Chef“ aus demZoo Basel zur kontinuierlichen Zucht in den Tiergarten Nürnberg kommen.
Der Bestand der im Tiergarten gehaltenen Saimiri boliviensis gilt als noch nicht bedroht, aber die Bestände sind rückläufig. Die Vernichtung der Lebensräume, nicht zuletzt wegen der steigenden Bevölkerung, sind der entscheidende Faktor.