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in Nuremburg

Changes in animal population

Wieder Eulen für die Natur

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es vorübergehend junge Uralkäuze
zu bestaunen. Die zwei Jungvögel schlüpften bereits am 24. März 2015.
Jetzt halten sie sich meist auch außerhalb ihrer Bruthöhle auf und zeigen
sich den Besucherinnen und Besuchern.

Bereits 1965 wurden im Tiergarten der Stadt Nürnberg weltweit erstmals
Uralkäuze (Strix uralensis), die wegen ihrer Färbung auch Habichtskäuze
genannt werden, gezüchtet. Nach nur einem Jungvogel im vergangenen
Jahr gab es heuer im Tiergarten wieder zwei Jungvögel bei der seltensten
Eulen-Art Deutschlands. Am 24. März 2015 schlüpften zwei Uralkäuze,
die seit kurzem meist auch außerhalb der Bruthöhle zu sehen sind.
Im Bayerischen Wald - der westlichsten Spitze ihres Verbreitungsgebietes
und ihrem einzigen Lebensraum in Deutschland - war diese Eulen-Art bis
Ende des 19. Jahrhunderts Brutvogel. Auf der tschechischen Seite wurde
der letzte Vogel 1926 erlegt, in Österreich konnte er schon länger nicht
nachgewiesen werden. Um die Art wieder heimisch werden zu lassen,
läuft seit 1975 ein Projekt zur Wiederansiedelung dieser eindrucksvollen
Tierart im Nationalpark Bayerischer Wald. 1995 wurde das
Artenschutzprojekt um die tschechische, 2001 um eine österreichische
Beteiligung erweitert. In dem entstandenen internationalen Großprojekt
engagierte sich der Tiergarten Nürnberg mit dem Nachwuchs in vierter
Zoo-Generation.
Der Jungvogel vom vergangen Jahr wurde im Wildnisgebiet Dürrenstein
am Nordostrand der Alpen ausgewildert. Die diesjährigen Käuze sind
während der nächsten Wochen noch im Tiergarten zu sehen, bevor auch
sie ihre Reise nach Österreich antreten, um dort ausgewildert zu werden
und dazu beizutragen, dass die ursprüngliche Verbindung des
Verbreitungsgebietes vom Bayerischen Wald bis nach Slowenien und
Kroatien wieder hergestellt wird. Der Tiergarten unterstützt auch die
Überwachung der ausgewilderten Eulen, um zuverlässige Daten über den
Erfolg der Maßnahme zu erhalten.
Seit 2003 hat der Tiergarten mit der diesjährigen Auswilderung insgesamt
20 Uralkäuze im Nationalpark Bayerischer Wald, im Biosphärenreservat
Wienerwald und im Wildnisgebiet Dürrenstein ausgewildert und damit
nicht unwesentlich zum Aufbau der dortigen Bestände beigetragen. Fünf
weitere Nürnberger Käuze gingen in Zuchtstationen nach Österreich, wo
sie mit anderen Zoovögeln verpaart wurden.