Tigerin Katinka hat Nachwuchs. Am Montag, 6. Juli 2015, brachte die Sibirische Tigerin im Tiergarten der Stadt Nürnberg zwei Jungtiere zur Welt. Es ist Katinkas erster Wurf und so war es keine Selbstverständlichkeit, dass sie den Nachwuchs sofort bestens umsorgt hat. Das Raubtierhaus im Tiergarten bleibt vorerst noch geschlossen, um mögliche Störungen zu vermeiden.
Katinka wurde am 7. Mai 2011 in Moskau geboren und kam am 27. Mai 2013 in den Tiergarten. Sie wuchs in der Außenstation des Zoos Moskau auf. Dorthin kamen ihre Eltern, nachdem sie von den russischen Behörden Wilderern abgenommen worden waren. Die Erfahrung mit den Wilderern war für die Raubkatzen offenbar traumatisch: Daher rührt vermutlich Katinkas anfänglich große Menschenscheu. Die Großkatze brauchte im Tiergarten Nürnberg mehrere Monate Eingewöhnungszeit.
Der Vater der kleinen Sibirischen Tiger, Samur, wurde am 26. Juni 2012 in Wuppertal geboren und kam am 6. November 2013 nach Nürnberg. Seine Großeltern kamen – wie Katinkas Eltern – ebenfalls in die Moskauer Auffangstation. Katinka und Samur sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms und gehören aufgrund ihrer Abstammung zu den genetisch wertvollsten Tieren in Europa. Die beiden Großkatzen beschnupperten sich mehr als zwei Monate, bevor sie am 28. Januar 2015 erstmalig im Gehege zusammengelassen wurden.
Sibirische Tiger (Panthera tigris altaica), auch als Armurtiger bekannt, bilden eine Unterart der Tiger und gehören zu den größten lebenden Katzen auf der Erde. Es wird von einem Bestand in der Natur von rund 450 Tieren ausgegangen. Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) bewertet diesen Bestand als „stark gefährdet“. Die Verbreitung der Sibirischen Tiger erstreckt sich vom russischen Fernen Osten bis hin zu den angrenzenden Gebieten in Nordkorea und China.