Im Tiergarten der Stadt Nürnberg kamen am 11. August 2015 nach einer gut drei Monate dauernden Schwangerschaft zwei Schneeleoparden auf die Welt. Die beiden Jungen von Pia und Indra – Kang-Ju und Ayana - wurden gestern nochmals gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut geimpft und heute gewogen (sie 5,8 und er 4,7 kg). Anschließend durften sie erstmals mit Mutter und Vater auf die große Außenanlage.
Erwachsene Schneeleoparden, auch Irbisse (Uncia uncia) genannt, haben ein hellgraues Fell mit schwarzen Flecken. Ursprünglich stammen die einzelgängerischen Großkatzen aus dem zentralasiatischen Hochgebirge und durchstreifen Höhen von 1.000 bis 5.500 Metern. An die dortigen Lebensbedingungen von eisigen 40°C unter Null bis zu hochsommerlichen 40°C sind die Tiere hervorragend angepasst. Zum Schutz vor Kälte weist der ungewöhnlich lange Schwanz ein besonders langes Fell auf. Die Schönheit und Länge ihres Fells weckt Begehrlichkeiten: Schneeleoparden sind nach wie vor durch Wilderei und illegalen Pelzhandel vom Aussterben bedroht. Schätzungen gehen von insgesamt 3 500 bis 7 500 wild lebenden Tieren aus. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die Schneeleoparden als stark gefährdet.
Zoos versuchen im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) die Tierart zu erhalten. Auf Empfehlung des EEP, das im Zoo Helsinki angesiedelt ist, konnte der Tiergarten Nürnberg 2006 zwei seiner Katzen gegen einen Kater tauschen. Heute lebt im Tiergarten das Schneeleopardenpaar Pia und Indra. Pia ist am 12. Mai 2003 in Krakau (Polen) geboren und kam im Rahmen der Städtepartnerschaft als Geschenk zusammen mit ihren beiden Schwestern im April 2004 nach Nürnberg. Als im August 2006 ihr Lebenspartner Indra (geboren am 2. Mai 2005 in Szeged) aus Ungarn kam, zogen die beiden Schwestern von Pia nach Japan beziehungsweise in die Tschechische Republik. Der Nachwuchs von 2010 wurde durch das EEP an die Zoos in Kolmarden, Schweden beziehungsweise in Darjeeling, Indien, vermittelt. Der Nachwuchs von 2012 ging nach Dresden und New York. Nach einjähriger Zuchtpause auf Empfehlung des EEP hat es dann wieder auf Anhieb mit Nachwuchs geklappt.