Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
24 Kulane haben eine neue Heimat in der kasachischen Torgai-Steppe: Unter Federführung der Naturschutzorganisation ACBK fingen Fachleute die Tiere im...
Am heutigen Donnerstag, 8. November 2018, musste am späten Vormittag im Tiergarten der Stadt Nürnberg das 46-jährige Gorillaweibchen Bianca nach deutlicher Verschlechterung ihres Zustands eingeschläfert werden. Anschließend wurde der Gruppe die Gelegenheit geboten, von ihrer Artgenossin Abschied zu nehmen.
Bianca war seit einigen Jahren immer wieder in tierärztlicher Behandlung, seit fast zwei Jahren bekam sie Schmerztherapien aufgrund altersbedingter Veränderungen des Bewegungsapparats. Im Frühjahr 2018 wurden wegen Zahnproblemen eine Röntgenuntersuchung, gefolgt von einer Antibiose, notwendig. Zwei Tage vor der Ankunft des neuen Gorillamanns Thomas am 26. Oktober 2018 diagnostizierten die Tierärzte bei Bianca ein reduziertes Allgemeinbefinden mit stark verringerter Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Deshalb wurde sie am 31. Oktober von der Gruppe separiert, in Narkose untersucht und antibiotisch behandelt.
Bianca war das viertälteste Gorillaweibchen unter ihren 240 in Europa lebenden Artgenossinnen. Von den 197 Männchen ist der seit 1994 in Teneriffa lebende Nürnberger Schorsch der Älteste. Während Schorsch am 3. März 1972 in Nürnberg geboren wurde, kam die im gleichen Jahr geborene Bianca am 28. Mai 1973 als Einjährige aus Afrika zur Handaufzucht in den Tierpark Berlin Nach Zwischenstationen in Rotterdam und Amsterdam, Niederlande, wo die Zucht nicht klappte, wurde Bianca am 12. November 1992 in den Loro Parque, Teneriffa, abgegeben.
Eine Vergesellschaftung mit dem damals neunjährigen Yaounde klappte weder dort noch nach dem Umzug der beiden in Nürnberg am 18. April 1997 in die neu gestaltete Anlage im Tiergarten. Während Yaounde ein Jahr später nach Romagne, Frankreich, abgegeben wurde (wo er mehrfach Vater wurde), kam Bianca mit Lena zu Fritz und Delphi in eine gemeinsame Gruppe. In diese konnten im Lauf der Jahre die jüngeren Weibchen Hakuna Matata, Louna und Habibu integriert werden.
Während Gorilla-Harems früher als dauerhafte Einheit galten, zeigen neuere Studien aus dem Freiland, dass Gorillaweibchen in der Regel drei bis vier Mal in ihrem Leben die Gruppe wechseln.