Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
24 Kulane haben eine neue Heimat in der kasachischen Torgai-Steppe: Unter Federführung der Naturschutzorganisation ACBK fingen Fachleute die Tiere im...
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es wieder Fohlen bei den Kulanen, bei den Przewalski-Pferden und den Somali-Wildeseln. Der Nachwuchs ist hochwillkommen, denn alle drei Tierarten gelten in ihren Lebensräumen als bedroht. Zoos wie der Tiergarten Nürnberg bemühen sich mit ihren Nachzuchten diese Tierarten zu erhalten. Für alle drei genannten Pferdeartigen gibt es europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP), an denen der Tiergarten beteiligt ist. Bei den Kulanen und Przewalski-Pferden engagiert sich der Tiergarten auch in Projekten im Lebensraum der Tiere.
Die kleine Kulanstute kam am 14. Mai 2021 im Tiergarten zur Welt. Die Kleine läuft wie alle Pferde- und Eselfohlen schon in der Herde mit. Bereits kurz nach der Geburt stehen die Fohlen bereits auf ihren oftmals noch wackligen Beinen. Denn durch das frühe Stehen und vor allem Laufen sichert sich der Nachwuchs bei den Wildpferden das Überleben. Dieses Überleben wird jedoch durch den Raubbau der Menschen an der Natur immer schwieriger. Die in China, der Mongolei und Kasachstan vorkommenden Kulane (Equus hemionus) gelten als „stark gefährdet“ und stehen damit auf der „Roten Liste“. Ihr Verbreitungsgebiet schrumpfte in den letzten 200 Jahren dramatisch und umfasst heute weniger als drei Prozent seiner ursprünglichen Größe. Der Tiergarten Nürnberg engagiert sich in einem internationalen Projekt für die Wiederansiedlung von Kulanen in dem kasachischen Altyn Dala-Schutzgebiet.
Bei den Przewalski-Pferden (Equus ferus przewalski) kamen in diesem Jahr im Tiergarten zwischen Januar und April drei Fohlen zur Welt. Zwei Hengste, geboren am 17. Februar und 8. April, und eine Stute, geboren am 11. Januar. Auch diese Pferdeart galt als ausgestorben und ist heute durch die erfolgreiche Auswilderung durch Zoonachzuchten in der Mongolei und China als „stark gefährdet“ eingestuft mit einem positiven Populationstrend. Der Tiergarten unterstützt seit langem finanziell die International Takhi Group, die sich dem Schutz dieser Wildpferde in der Wüste Great Gobi B in der Mongolei verschrieben hat. Zusätzlich betreut der Tiergarten das Beweidungsprojekt in Erlangen-Tennenlohe im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms der europäischen Zoos für diese Art.
Auch bei den Somali-Wildeseln (Equus africanus somalicus), ist der Bestand in der Natur vom Aussterben bedroht. So soll es nur noch 23 bis 200 erwachsene Tiere in Eritrea und Äthiopien geben, in Somalia ist die Tierart wahrscheinlich ausgestorben. Mit dem diesjährigen Nachwuchs bei den Somali-Wildeseln, einem Hengst, der am 1. Februar geboren wurde, und einer Stute, die am 13. Mai zur Welt kam, leistet der Tiergarten wieder einen Beitrag für die Zoopopulation dieser Tierart.