Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
24 Kulane haben eine neue Heimat in der kasachischen Torgai-Steppe: Unter Federführung der Naturschutzorganisation ACBK fingen Fachleute die Tiere im...
Der Tiergarten der Stadt Nürnberg hat durch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) einen neuen Zuchthengst für die Herde der Grévy-Zebras erhalten. Der Hengst Tsavo stammt aus Spanien, wo er am 27. März 2005 im zoologischen Reservat „Desierto de Tabernas“ in Almería geboren wurde. Der junge Hengst kam bereits am 9. Juli 2012 nach Nürnberg, verbrachte jedoch die gesetzlich vorgeschriebene vierwöchige Quarantänezeit in der Quarantänestation des Tiergartens auf dem Gut Mittelbüg. Der im Tiergarten Nürnberg am 27. Oktober 2010 geborene Junghengst Flo wurde am 4. Juli 2012 zur Zucht an den Zoo Le Pal in Dompierre-sur-Besbre (Auvergne) in Frankreich abgegeben.
Grévy-Zebras leben vorrangig in der Halbwüste und Trockensavanne. Ihr Bestand gilt als stark gefährdet. Diese nördlichste und größte Zebra-Artbeeindruckt durch große Trichterohren und durch die schmalen und enganliegenden Streifen. Wie beim Menschen der Fingerabdruck erlaubt die individuelle Musterung das Wiederauffinden eines bestimmten Tieres in größeren Herden. Das Verhalten der Grévy-Zebras weicht von dem der Steppen- und Bergzebras erheblich ab. Hengste leben einzeln in Revieren und zeigen sich besonders während der Brunft ihren Herdengenossen gegenüber sehr angriffslustig. Die Stuten ziehen in kleinen Herden durchverschiedene Territorien. Durch Zerstörung des Lebensraums und Wilderei wurde der Bestand der Grévy-Zebras im Freiland innerhalb von 25 Jahren von über 20.000 Individuen auf nicht einmal mehr 2.000 Tiere dezimiert. Im Winter 2005/06 trat in Nordkenia eine Milzbrandepidemie auf, an der mehrere hundert Tiere starben. Der Tiergarten Nürnberg halfbei der nötigen Schutzimpfung der Zebras und vieler Haustiere.
Sein Namen erhielt das Grévy-Zebra zu Ehren des französischen Präsidenten Jules Grévy (*1807- † 1891). Der äthiopische Kaiser Negus Menelik von Abessinien machte 1882 Grévy ein Exemplar der bis dahinder Wissenschaft unbekannten Zebra-Art zum Geschenk.