Neue Führungsangebote auf dem Klimawaldpfad im Tiergarten
Eine Morgenführung zwischen Baumkronen, eine Zeitreise in die Geschichte des Nürnberger Reichswalds, eine Waldsafari mit Picknick in luftiger Höhe:...
Er gehört zu den beliebtesten Attraktionen im Tiergarten Nürnberg: der "Kleine Adler". Die maßstabsgetreue Nachbildung der ersten deutschen Eisenbahn, die 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr, feiert dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum lädt der Tiergarten am Donnerstag, 19. September 2024, um 19.30 Uhr zu einem kostenlosen Vortrag im Naturkundehaus ein: Lothar Sölla, Technischer Leiter der Kleinbahn, berichtet über die Erfolgsgeschichte und künftige Weichenstellungen. Interessierte sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Seit 1964 fährt die Kleinbahn immer in der Hauptsaison von den Oster- bis zu den Herbstferien. Los geht es an der Erdmännchen-Anlage, dann unterhalb der Delfinlagune vorbei, entlang der Weiher bis hin zum Kinderzoo und wieder zurück. Eine Rundfahrt kostet für Erwachsene zwei Euro, für Kinder 1,50 Euro. Eine einfache Fahrt kostet für Erwachsene 1,50 Euro und für Kinder einen Euro. In den sechs Waggons haben insgesamt bis zu 45 Personen Platz.
2023 stiegen rund 107.000 Personen ein, das entspricht fast zehn Prozent aller Tiergartengäste. "Eine Fahrt gehört für viele Besucherinnen und Besucher seit Generationen zum Pflichtprogramm eines jeden Tiergartenbesuchs", sagt Dr. Dag Encke, Leitender Direktor des Tiergartens. "Dass die Kleinbahn auch heute noch so viele Gäste befördert, ist dem unermüdlichen Einsatz von Lothar Sölla und seinem Team zu verdanken. Jedes Jahr im Frühjahr geben sie alles, um die Kleinbahn wieder fit für die Sommersaison zu machen und haben dabei auch die Nachhaltigkeit im Blick."
Im Frühjahr 2024 hat die Kleinbahn einen neuen Motor bekommen und fährt seitdem mit sogenanntem HVO-Diesel. Dabei handelt es sich um einen nachhaltigen Dieselersatz, der aus pflanzlichen Reststoffen wie Altspeisefetten produziert wird. Im letzten Jahr hat der Tiergarten auch seinen Fuhrpark auf den nachhaltigen Dieselersatz umgestellt. Damit kann er pro Jahr gut 70 Tonnen CO2 einsparen. Lothar Sölla, der die Kleinbahn von Beginn an maßgeblich betreut, wird in seinem Vortrag auf die wichtigsten Meilensteine eingehen und die ein oder andere Anekdote bereithalten.
"Der 'Kleine Adler' ist mein Baby. Wenn die Bahn nicht läuft, bin ich sofort an Ort und Stelle und versuche gemeinsam mit meinem Team, sie so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen", sagt Sölla. "Wir haben viele Zusatzteile und Maßanfertigungen, das macht den Betrieb und die Wartung oft zu einer echten Tüftelarbeit – vor allem, wenn große Umbauten anstehen wie der Einbau eines neuen Motors in diesem Jahr. Aber wenn wir es geschafft haben, ist es jedes Jahr wieder ein großartiges Gefühl, die ersten glücklichen Gäste zu befördern."
Geschichte des Kleinen Adlers
Der "Kleine Adler" ist von der Lehrlingswerkstatt der Firma MAN gefertigt und 1964 an den Tiergarten übergeben worden – gestiftet vom Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. mit Beteiligung der Firmen MAN, Siemens-Schuckert-Werke und TRIX Vereinigte Spielwarenfabriken E. Voelk KG. Anlass war das 25-jährige Jubiläum des Tiergartens am Schmausenbuck. Bereits zur Inbetriebnahme am 15. Mai 1964 erfuhr die Bahn einen großen Zuspruch. Allein im ersten Jahr sind mehr als 120.000 Passagiere mitgefahren. 1995 bekam die Lok einen neuen Dieselmotor und mit dem Bau der Delfinlagune änderte sich 2012 die Trassenführung. Diese wurde durch großzügige Förderungen der Sparda-Bank, der Deutschen Bahn AG und des Lions Clubs Nürnberg ermöglicht.