Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
24 Kulane haben eine neue Heimat in der kasachischen Torgai-Steppe: Unter Federführung der Naturschutzorganisation ACBK fingen Fachleute die Tiere im...
Wieviel Wildnis wollen wir als Gesellschaft zulassen? Wo treffen wir noch auf Natur? Und warum geht es im Artenschutz nicht um Schönheit? Diesen und weiteren Fragen geht das neue manatimagazin® nach – die populärwissenschaftliche Publikation des Tiergartens der Stadt Nürnberg und des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. Schwerpunkt der Ausgabe ist die Suche nach Antworten auf die Frage „Freie Natur?“.
Dabei konzentrieren sich die Autorinnen und Autoren ausnahmsweise auf Herausforderungen, die sich in Deutschland stellen.
„In unserer Arbeit begegnen wir häufig dem Begriff der „freien Natur““, sagt Tiergartendirektor Dr. Dag Encke. „Doch das ist ein Begriff, der viele Fragen aufwirft und von dem es sehr unterschiedliche Vorstellungen gibt.“ Das Naturbild in unserem Kulturkreis ist stark von der Deutschen Romantik geprägt: Darin sollte der Mensch am besten die Rolle des Beobachters einnehmen.
Dabei sind große Teile Deutschlands und des Planeten gezeichnet von menschlichen Aktivitäten. In Kulturlandschaften leben Tiere, Menschen, Pflanzen und Pilze in einer Weise zusammen, in der sie voneinander profitieren. Doch gibt es dort Platz für echte Wildnis?
Im Umgang mit Natur und natürlichen Ressourcen treffen viele Interessen aufeinander. Zum Beispiel das, Schweinswale in der Nordsee zu schützen und erneuerbare Energien auszubauen. Oder das Bedürfnis verschiedener Tierarten wie dem Wolf oder dem Rothirsch, zu wandern, auf der einen Seite – und die Waldverjüngung oder der Erhalt der Almen auf der anderen Seite. Sollen Moore als CO2-Speicher und Horte der Artenvielfalt bewahrt werden oder ist der Abbau von Torf wichtiger?
„Freiheit“ muss ständig neu verhandelt werden: Auch Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest und invasive Tier- und Pflanzenarten sind frei, sich auszubreiten – es sei denn, Menschen hindern sie daran. Welche Verantwortung bringt schließlich die „Freiheit“ mit sich?
In der aktuellen Ausgabe des manatimagazin® kommen Biologen, Umweltsoziologen, Naturschützer, Bauingeneurinnen, Landschaftspflegerinnen, Theologen und Biodiversitätsforscher zu Wort.
Begleitet wird die Ausgabe von einer Vortragsreihe, die im ersten Halbjahr 2025 stattfindet. Unter anderen wird der Theologe Dr. Clemens Wustmans am 12. März 2025 um 19.30 Uhr im Naturkundehaus des Tiergartens „Über den Begriff der Freiheit“ referieren.
Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Artenschutz und Forschung im Tiergarten wird am 19. März 2025 um 18.30 Uhr in der Umweltstation der Stadt Nürnberg einen Vortrag zum Thema „Kleinwale und ihre Gefährdungsfaktoren“ halten.
Zudem finden Interessierte in den kommenden Wochen eine über das Stadtgebiet verteilte Plakatserie, die mit insgesamt neun Motiven Fragen zu unserem Verhältnis zur Natur aufwirft und die neugierig auf das manatimagazin® macht.
Dieses gibt es kostenlos im Tiergarten oder hier ebenfalls kostenlos online.