Im Tiergarten der Stadt Nürnberg hat sich Nachwuchs bei den Takins eingestellt. Am 31. Januar, am 18. Februar und am 10. März 2015 wurden drei weibliche Jungtiere geboren, die prächtig heranwachsen. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger nennen die drei Jungtiere in der Reihenfolge der Geburt Marissa, Larissa und Lena. Sie orientierten sich bei der Namensgebung an den Anfangsbuchstaben der Muttertiere Maja, Lara und Lucy.
Über das europäische Zuchtprogramm hat der Tiergarten am 16. Mai 2014 einen blutsfremden Bock erhalten, der im Tierpark Berlin geboren ist. So konnte nach zweijähriger Pause die erfolgreiche Zucht der Takins wieder fortgesetzt werden. Im Tiergarten Nürnberg sind seit dem Jahr 1999 insgesamt 28 Jungtiere dieser selten gezeigten Tierart aus dem Himalaya herangewachsen. Ursprünglich ging der Bestand in Europa und USA auf zwei Tiere zurück, die der Tierpark Berlin 1974 aus dem Zoo Rangun in Myanmar übernommen hat. Der Tiergarten gehörte zu den ersten Zoos die den begehrten Nachwuchs aus dem Tierpark Berlin erhalten hat. 1996 kamen ein Bulle und zwei Weibchen nach Nürnberg, 1999 begann die Zucht. Vor gut zehn Jahren gelang es dem Tierpark Berlin erneut, ein Männchen über eine Quarantänestation in Polen zu importieren. Ein Sohn, der am 20. Februar 2009 geboren wurde, kam über eine Zwischenstation im Zoo Sosto in Ungarn im letzten Jahr in den Tiergarten und sorgte prompt für Nachwuchs.
Die Fähigkeit, innerhalb von nicht einmal 40 Jahren aus drei Gründertieren einen Bestand von über 130 Tieren aufzubauen, zeigt, welches Potential und welche Fähigkeiten die Zoos beim Aufbau kleiner Populationen zur Bestandserhaltung haben. Alle, weit über zweitausend Pater-David-Hirsche der Welt, die 1920 in der Natur ausgestorben waren und heute wieder in zwei Reservaten und weiteren Gehegen in China leben (allein im Dafeng Milu Natural Reserve über 1.000 Hirsche), gehen auf nur drei Gründertiere zurück. Diese Beispiele zeigen, dass Inzucht kein Problem darstellen muss, obwohl wegen der grundsätzlichen Risiken die Inzucht so weit wie möglich vermieden werden soll.