Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
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Jetzt kann es kalt werden. Die Anlage der Totenkopfäffchen im Tiergarten der Stadt Nürnberg wurde umgebaut, energetisch ertüchtigt und die Aufenthaltsfläche für die Tiere auch im Winter vergrößert. Darüber hinaus lebt nun mit den Sumpfmeerschweinchen ein weitere Tierart bei den kleinen Affen.
Die wärmeliebenden Totenkopfäffchen werden sich in der kälteren Jahreszeit zunehmend im Innenbereich aufhalten. Um ihnen die entsprechende Anlage bieten zu können und zusätzlich Energie bei der Beheizung der Räume zu sparen, wurde die alte Anlage umgebaut. Während des Umbaus waren die kleinen Affen ein gutes Jahr lang in der Außenstation des Tiergartens im Gut Mittelbüg in Schwaig untergebracht. Seit April 2017 sind sie wieder im Tiergarten zu sehen.
Neu für die Affen ist der jetzt lichtdurchflutete Wintergarten mit vielfältiger Bepflanzung. Manche Pflanzen haben sich prächtig entwickelt, andere wurden von den Affen angefressen, schwer geschädigt oder gar ganz zerstört. Es gilt nun eine Auswahl zu treffen, die den Tieren und Pflanzen gerecht werden kann. Durch Umbauten konnte zusätzlich Platz geschaffen werden, so dass jetzt Innenräume mit insgesamt 95m² zur Verfügung stehen.
Auch zoologisch hat sich etwas verändert: die Äffchen haben Untermieter bekommen. Am Boden tummelt sich jetzt eine Gruppe von Sumpfmeerschweinchen (Cavia magna). Mit bis zu 850 Gramm Gewicht sind diese Tiere – wie der wissenschaftliche Name schon verrät – die größten Vertreter der sechs wildlebenden Arten dieser Gattung. Sie stammen ursprünglich aus Sumpfgebieten an der Atlantikküste Süd-Brasiliens. Die fünf Meerschweinchen erhielt der Tiergarten von einem Privathalter aus der Metropolregion Nürnberg, der sich seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit Kleinsäugetieren beschäftigt.
Aus technischer Sicht wurde ebenfalls nachgerüstet. Der Boden wurde im Untergrund isoliert, der Wintergarten erhielt eine Dreifachverglasung und als Heizung wurde ein energieeffizientes Gas-Brennwertgerät mit 15 kW Leistung eingebaut.
Damit die Besucherinnen und Besucher nicht im Regen stehen und um die Spiegelwirkung der Gläser zu verringern, wurde das Dach an zwei Seiten erweitert.
Insgesamt kostete der Umbau für die Totenkopfäffchen und die Sumpfmeerschweinchen etwa 200.000 Euro. Nicht eingerechnet sind die 1.400 Arbeitsstunden der Handwerker und 650 Stunden der Landschaftsgestalter und Gärtner, die damit in Eigenleistung wesentlich zu diesem Projekt beigetragen haben. Der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. hat den Umbau mit einem Zuschuss von 100.000 Euro erst ermöglicht.