Arten- und Lebensraumschutz: Tiergarten unterstützt Kulan-Wiederansiedelung
24 Kulane haben eine neue Heimat in der kasachischen Torgai-Steppe: Unter Federführung der Naturschutzorganisation ACBK fingen Fachleute die Tiere im...
Nach knapp einem halben Jahrhundert kam im Tiergarten der Stadt Nürnberg wieder ein Kamel zur Welt. Am 26. April 2019 hat die 12-jährige Stute Akiba ein weibliches Fohlen gesund zur Welt gebracht. Seine Nürnberger Tierpflegerinnen und Tierpfleger gaben ihm den Namen Nala.
Bereits im alten Tiergarten am Dutzendteich wurden ab 1921 Trampeltiere gezüchtet. Beim Umzug des Tiergartens im Mai 1939 an den Schmausenbuck zogen zwei Stuten mit um. Auch im neuen Tiergarten gab es seit 1948 bis 1971 wieder Nachwuchs, dann wurde die Zucht eingestellt. Hengste von Kamelen und Kulanen (Asiatische Wildesel), die gemeinsam auf der asiatischen Steppenanlage leben, vertragen sich nicht. Zugunsten der bedrohten Wildeselart wurde die Zucht bei den Trampeltieren, die als Haustiere weit verbreitet sind, verzichtet.
Eine Zucht ohne eigenen Hengst ist jedoch durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Zoos möglich, wenngleich mit Aufwand verbunden. Am 11. Januar 2018 wurden die beiden Nürnberger Kamelstuten zur Verpaarung in den Zoo Chemnitz verbracht. Am 20. März 2018 kamen sie in den Tiergarten zurück. Wie sich anhand einer Untersuchung von Hormonwerten im Blut zeigte, war eine Stute in Chemnitz trächtig.
Das im April 2019 geborene Stutfohlen entwickelt sich prächtig und hat in der letzten Woche mehr als drei Kilogramm zugenommen. Aktuell wiegt es 33,1 Kilogramm. Auch wenn Nalas Beine schon jetzt fast so lang zu sein scheinen wie bei ihrer Mutter, vollständig ausgewachsen wird sie erst mit frühestens vier Jahren sein.
Die Nürnberger Tierärztin Dr. Katrin Baumgartner freut sich: „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung von unserem Kamelfohlen. Ganz herzlich bedanken wir uns bei unseren Kollegen in Chemnitz für die gute Zusammenarbeit.“