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Aktuelles aus dem Tiergarten

Klimaschutz im Tiergarten Nürnberg: Engagement seit 2004

Eva Anlauft, Maschinenbauerin und Bauingenieurin, war von 1999 bis 2024 im städtischen Hochbauamt u.a. verantwortlich für die bauphysikalische Fragestellungen, das Kommunale Energiemanagement sowie die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für die stadteigenen Gebäude.

Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Klimawandel und Klimaanpassung, Energie- und Ressourcenschonung und Biodiversität sind schon lange keine Zukunftsthemen mehr. Wenn wir unseren Planeten weiterhin bewohnbar halten wollen, für Menschen, Tiere und Pflanzen, müssen wir etwas tun und das möglichst schnell und konsequent. Ein Zoo kann und sollte seine Präsenz und seine Möglichkeiten, einerseits als Bei-trag beim Artenschutz und den wissenschaftlichen Themen in diesem Zusammenhang, und andererseits ein wenig über den Tellerrand hinausschauend, nutzen, um zu sensibilisieren, zu initiieren, zu zeigen, zu erklären und auch selbst Konkretes tun. Die Aufgaben sind groß, werden immer größer, solange wir als Gesellschaft weiterhin zu zögerlich damit umgehen. Der Tiergarten Nürnberg versucht seit mehr als 20 Jahren, sehr konkret seinen Bildungsauftrag und seinen direkten Beitrag für die eigenen Bereiche umzusetzen. Dabei gab und gibt es Erfolge und vorzeigbare Ergebnisse. Aber auch Misserfolge können und sollten uns helfen, daraus zu lernen und nicht selbstherrlich, sondern ehrlich, neugierig und solidarisch, zielstrebig und reflektierend damit umzugehen.

Wie sieht der konkrete Beitrag eines Zoos aus, was hat der Nürnberger Tiergarten bisher unternommen?

Unter Leitung des derzeitigen Direktors, Dr. Dag Encke ist seit 2004 viel passiert. Ersten Aktivitäten zur Erfassung des Gebäudebestandes und der Anlagentechnik in den Gebäuden des Tiergartens folgten Konzepte und Maßnahmen insbesondere mit dem Ziel energiesparend zu bauen, zu sanieren und zu betreiben, nachhaltig, klima- und ressourcenschonend zu wirtschaften und mit diesen Prämissen auch den Zoobetrieb vom Einkauf, der Futtermittelbeschaffung, über den alltäglichen Tierhaltungsbetrieb, mit allen notwendigen Ver- und Entsorgungsaufgaben, bis hin zur tiermedizinischen Betreuung und den Verwaltungs- und Personalbewirtschaftungsaufgaben zu organisieren. 

Die Kosten betrugen rund 800.000 EUR und machten damit rund 25% der Gesamtaufwendungen des Tiergartens.

2006 erfolgte eine sehr umfassende thermografische Bestandserfassung aller beheizten Tiergarten-Gebäude. Es schlossen sich die Bewertungen der vorgefunde-nen baulichen Situationen sowie eine erste Aufstellung mit wärmeschutztech-nisch sinnvollen Maßnahmen sowie für eine Sanierung der anlagentechnischen Komponenten an. Ergänzend wurden energetisch wirksame, geringinvestive Maßnahmen, wie die Optimierung von Regelungseinstellungen, von Raumtemperaturen, Nachtabsenkungen, die Begrenzung von Thermostatventilen sowie Konzepte für eine Nutzersensibilisierung und energiesparendes Verhalten dargestellt. Spezielle Variantenbetrachtungen zur Beheizung des Betriebshof mit Erdgas, Holz, Blockheizkraftwerken sowie mittels Wärmepumpen wurden untersucht so-wie ökologische und wirtschaftliche Vergleiche erstellt. Erste Konzepte für einen Wärmeverbund mittels Nahwärmenetz der beheizten Betriebshofgebäude Werkstätten, Büros, Delphinarium II, Sozialgebäude sowie die Prüfung von Möglichkeiten einer Biogasanlage in Mittelbüg, von Solarthermie-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf dem Gelände und auf den Gebäuden des Tiergartens ergänzten diese Variantenbetrachtungen und Konzepte.

 

Verbräuche im Tiergarten 2004
5.183 MWh Wärme aus Öl und Gas
2.450 MWh Strom
zirka 120.000 m3 Wasser