Übernachtungen im Blauen Salon
Die Tropen bei Nacht erleben und anschließend zwischen Seelöwen, Seekühen und Fischen übernachten – das ist ab Dezember 2024 wieder im Tiergarten...
Am 6. April 2001 wurde im Tiergarten der Stadt Nürnberg der Aquapark eröffnet. Dahinter verbirgt sich eine Wasserlandschaft für Pinguine, Seelöwen und Eisbären sowie Fischotter und Biber. Der Name Aquapark wurde gewählt, damit die neuen Anlagen nicht mit der Wasserlandschaft an den beiden Vogelweihern verwechselt werden. Während Pinguine, Seelöwen und Eisbären bereits den Tiergarten bewohnten, kamen mit dfer Anlage auch Otter neu in den Tiergarten, um auch für den Naturschutz in unserer Heimat zu werben.
Im Aquapark stehen den Pinguinen 240 m² Wasser mit einer Tiefe bis zu 3,5 m, den Seelöwen 840 m² mit gleicher Tiefe zur Verfügung. Die Pinguine können insgesamt ein Wasservolumen von 560.000 Litern, die Seelöwen sogar ein Volumen von 2.300.000 Litern nutzen. Auch die Landteile sind auf 300 bzw. 500 m² umfangreich. Damit gehören diese beiden Anlagen zu den großzügigsten in ganz Europa.
Aufgrund der Weitläufigkeit der Anlagen können sowohl Pinguine als auch Seelöwen in großen Gruppen gehalten werden und sich vom Publikum zurückziehen, wenn sie das Bedürfnis dazu haben. Um den Besuchern die Tiere und deren Biologie näher zu bringen, werden kommentierte Fütterungen (Fütterungszeiten) angeboten, d.h. die Tierpfleger geben Informationen über die Lebensweise der Tiere und stehen, sofern es ihre Arbeit zulässt, auch für Fragen zur Verfügung.
Ein großes Plus für das Publikum sind die Einsichten unter Wasser. So können die Besucher diese überaus eleganten, im Wasser lebenden Tiere beim Schwimmen und Tauchen beobachten und dabei sehen, dass die Pinguine wegen des Luftpolsters in ihrem Gefieder im Ruhezustand wie ein Korken an der Oberfläche treiben, Robben aber auf den Boden absinken können. Beide Arten bewegen sich im Wasser nur mit ihren Vorderextremitäten vorwärts: die Pinguine "fliegen" im Wasser.
Mit den Europäischen Fischottern will der Tiergarten auf eine leider weitgehend verschwundene Tierart hinweisen. In Bayern hat sich nur ein kleiner Restbestand im Bayerischen Wald halten können, der in den letzten Jahren wieder auf 30 bis 50 Tiere angewachsen ist. Im Bereich der Eger kommen von tschechischer Seite einzelne Otter nach Bayern. Nach wie vor ist der Rückgang der Futterfische durch Kleinkraftwerke und Versauerung der Gewässer die größte Bedrohung für die Otter. So wird der Normalbürger auch weiterhin diese quirligen Bachbewohner wohl nur im Zoo beobachten können.
Die beiden Anlagen für die Biber und Otter sind mit Wasserflächen von jeweils fast 200 m² und Landflächen von über 300 m² ebenfalls sehr großzügig gestaltet und bieten dem Publikum auch eine Einsicht unter Wasser.
Die Gestaltung der 2004 fertig gestellten Eisbärenanlage bezog sich einerseits auf eine Sanierung der alten Anlage mit zusätzlicher Unterwassereinsicht und andererseits auf eine Erweiterung entlang des von der Natur vorgegebenen Felsreliefs mit einem zusätzlichen Stall. Insgesamt bietet die Anlage den Eisbären 1.700 m² Land- und 600 m² Wasserfläche. Im Mutter-Kind-Abteil sind 150 m² Kiesboden und im zweiten Abteil sogar 900 m² Naturboden mit Gras- und Sandflächen, sowie einem Wasserfall mit Bachlauf.
Diese großartigen Anlagen hat der Tiergarten Nürnberg der großzügigen Unterstützung durch die Stadt als Trägerin des Zoos, eigenen Rücklagen sowie dem Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. und Zuwendungen der Bayerischen Landesstiftung zu verdanken.