Junger Löwenkater Jadoo nach Zürich abgegeben
Der junge Asiatische Löwenkater Jadoo (Panthera leo persica), der im September 2023 im Tiergarten Nürnberg geboren wurde, ist Ende Oktober 2025 in den…
Der junge Asiatische Löwenkater Jadoo (Panthera leo persica), der im September 2023 im Tiergarten Nürnberg geboren wurde, ist Ende Oktober 2025 in den Zoo Zürich umgezogen. Dort soll er perspektivisch für das Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zooverbands EAZA zur Zucht eingesetzt werden.
Für den gut zweijährigen Kater war es an der Zeit, die Elterntiere zu verlassen: Denn ab diesem Alter erreichen Löwen die Pubertät. Der Vater beginnt, seinen männlichen Nachwuchs als Konkurrenz wahrzunehmen und es besteht die Gefahr, dass dieser seine Mutter oder Geschwistertiere deckt.
Indica, das zweite Löwenjungtier desselben Wurfs, hat den Tiergarten Nürnberg bereits am 15. Mai 2025 verlassen und lebt seither im Zoo Łódź in Polen. Wie sie wurde auch Jadoo in wochenlangem Training auf den Transport vorbereitet und an die Transportkiste gewöhnt. Auf diese Weise war es möglich, den Transport ohne Narkose durchzuführen.
"Der Transport hat wunderbar geklappt", sagt Zootierarzt Dr. Hermann Will. "Jadoo war sehr gut trainiert und hat sich in wachem Zustand unaufgeregt verladen lassen. Der Zoo Zürich ist sehr renommiert und wir freuen uns, dass Jadoo dort zukünftig züchten darf."
Nach einer 30-tägigen Quarantäne wird Jadoo dort mit den beiden bereits in Zürich lebenden Löwen-Weibchen zusammengebracht und ist ab diesem Zeitpunkt auch für Besucherinnen und Besucher zu sehen.
Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft Asiatische Löwen als „stark gefährdet“ ein. Derzeit gibt es nur eine einzige Population im Gir-Nationalpark in Indien und den angrenzenden Gebieten, in der nach Schätzungen von 2017 etwa 630 Tiere leben. Der Bestand ist relativ stabil, kann aber weder wachsen noch sein Areal vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des sehr begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen. Reservepopulationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle.
Die Zucht und Haltung von momentan rund 130 Asiatischen Löwen in insgesamt 41 Zoos der „European Association of Zoos and Aquaria“ (EAZA) wird auf wissenschaftlicher Basis in einem EEP koordiniert. Ziel ist es, eine möglichst große genetische Vielfalt innerhalb der Population zu erhalten.