Nachwuchs bei den Humboldtpinguinen im Tiergarten

Bei den Humboldtpinguinen im Tiergarten Nürnberg sind zwei Jungtiere zu sehen. Die beiden Küken mit den Namen Ernie und Bärbel sind Ende April…
Bei den Humboldtpinguinen (Spheniscus humboldti) im Tiergarten Nürnberg sind zwei Jungtiere zu sehen. Die beiden Küken mit den Namen Ernie und Bärbel sind Ende April geschlüpft. Damit ist die Kolonie der Humboldtpinguine auf 21 Tiere angewachsen. Die ersten Monate verbrachten die beiden Küken im Nest, wo sie von ihren Eltern gefüttert wurden. Inzwischen halten sie sich häufig außerhalb ihrer Bruthöhlen auf, erkunden die Außenanlage und schwimmen durchs Wasserbecken.
Auch wenn die Jungvögel schon fast genauso groß sind wie die adulten Tiere und als ausgewachsen gelten – an ihrem Gefieder sind sie gut zu erkennen: Anders als die erwachsenen Pinguine tragen sie noch keinen schwarzen Streifen über der Brust und über den Augen fehlt die weiße Zeichnung. Der Wechsel des Federkleids, auch Mauser genannt, tritt erst mit etwa einem Jahr ein.
Ernies Eltern Gustav und Bubble sind ebenfalls im Tiergarten geschlüpft. Ebenso wie Nina, Bärbels Mutter. Ihr Vater Hannes kam aus Berlin nach Nürnberg. "Die Eltern beider Küken haben sich fürsorglich um ihren Nachwuchs gekümmert", sagt Tierpflegerin Bina John. "Während Bärbel schon selbstständig frisst, wird Ernie noch von den Eltern gefüttert. Dabei kann es schon mal etwas lauter werden: Mit sogenannten Bettellauten bitten er seine Eltern um Futter." Beim Füttern ihres Nachwuchses würgen die Eltern den Fisch unverdaut hervor und lassen ihn in den geöffneten Schnabel der Jungtiere fallen.
Bedroht durch Überfischung und Verschmutzung der Meere
Humboltpinguine werden in europäischen Zoos häufig gehalten, gehören in der Natur aber zu einer der am meistbedrohten Pinguinarten. Ihr Lebensraum liegt an den Küsten Chiles und Perus. Die Bestände dort nehmen ab, die Art gilt deshalb nach Einschätzung der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet. Wie viele Meeresbewohner leiden die Pinguine unter der Plastikverschmutzung und der Überfischung der Weltmeere. Die Reservepopulationen in Zoos und jeder Nachwuchs sind deshalb ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Art.
Die Artenschutzorganisation "Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins" setzt sich mit Partnern in Chile und Peru dafür ein, den natürlichen Lebensraum der Tiere zu erhalten und führt umfangreiche Forschungsarbeiten durch. Unterstützt wird die Organisation dabei von vielen Zoos des Verbands der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und damit auch vom Tiergarten Nürnberg.