Wieder Schneeleopard im Tiergarten zu sehen
Nach gut einem Jahr Pause können Besucherinnen und Besucher im Tiergarten Nürnberg wieder einen Schneeleoparden sehen. Kater Pamir kam am Donnerstag,…
Der Tiergarten – das sind Tiere, Pflanzen, Natur. Dass auch eine Menge Technik nötig ist, um den „Betrieb“ Zoo am Laufen zu halten, sieht man erst auf den zweiten Blick.
Als der Gorilla Schorsch von Nürnberg nach Teneriffa umzog, da erkannte ihn der neue Tierpfleger gleich, obwohl Schorsch kein Spanisch und der Pfleger kein Gorilla-Deutsch sprach. Schorsch hat nämlich eine Nummer, die so einmalig ist wie ein Fingerabdruck. Sie steckt in einem sogenannten Transponder, den ein Tierarzt dem Gorilla eingepflanzt hat. Der Transponder ist von außen nicht zu sehen, mit einem speziellen Lesegerät kann der Identifizierungscode aber bei Bedarf sichtbar gemacht werden, zum Beispiel von dem Tierpfleger auf Teneriffa. Der vergleicht ihn dann mit den Angaben in den Papieren und weiß sofort, ob er wirklich den Schorsch vor sich hat oder dessen Kumpel Fritz. Die Papiere geben neben dem Identifizierungscode weitere Informationen wie Name, Geburtsdatum, Besitzer, Abstammung an.
Der Transponder hat etwa die Größe eines Reiskorns und enthält einen elektronischen Chip mit dem Identifizierungscode.
Jede dieser 10–stelligen Kombinationen ist einmalig und kann nicht geändert werden. Mit einer Spritze wird der Transponder ins Gewebe (zum Beispiel im Nackenbereich) injiziert, wo er ein Leben lang bleibt. Da er nicht mit dem umgebenden Gewebe reagiert und auch nicht im Körper wandert, ist er für das Tier völlig unschädlich.
Seit 1991 kann der Tiergarten mit dieser modernen Technik seine Tiere eindeutig markieren, ohne sie zu verletzen oder ihr Aussehen zu verändern. Für die Tiere ist der Transponder wesentlich schonender als herkömmliche Markierungsmethoden wie Tätowierungen und Ohrkerben. Von Brandzeichen, wie wir sie bei Rindern in amerikanischen Western kennen, ganz zu schweigen.
Mit dem Transponder können Eigentumsrechte oder Abstammung zweifelsfrei nachgewiesen werden, was Diebstahl und Schmuggel von seltenen Tieren erschwert. So hat mit den injizierbaren Transpondern die High-Tech-Welt der Mikrochips den Weg ins Tierreich gefunden. Diese Markierungsmethode ist heute vom Gesetzgeber vielfach sogar vorgeschrieben.