Wieder Schneeleopard im Tiergarten zu sehen
Nach gut einem Jahr Pause können Besucherinnen und Besucher im Tiergarten Nürnberg wieder einen Schneeleoparden sehen. Kater Pamir kam am Donnerstag,…
Der Franciscana-Delfin in Südamerika, der Kulan in Kasachstan, das Visayas-Pustelschwein auf den Philippinen oder der heimische Feuersalamander – so unterschiedlich diese Tiere auch sind, sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind durch den Klimawandel, die Zerstörung von Lebensräumen, nicht nachhaltige Fischerei oder Seuchen bedroht und brauchen wie viele andere Arten unseren Schutz.
Der Artenschutz ist eine der dringlichsten Aufgaben von Zoos weltweit. Seit jeher setzt sich der Tiergarten Nürnberg in einem internationalen Netzwerk mit vielen Partnern dafür ein – mit koordinierter Erhaltungszucht, fundierter Umweltbildung und umfassender Forschungsarbeit, die auch den Tieren in der Natur zugutekommt.
Mit Ihrem Besuch können Sie nun zusätzlich etwas für den weltweiten Artenschutz tun - ganz einfach beim Kauf Ihres Tickets in unserem Online-Shop. Ihr Beitrag unterstützt wichtige Projekte, in denen sich der Tiergarten für den Erhalt bedrohter Arten und deren Lebensräume einsetzt. Jeder Euro, den Sie spenden, fließt direkt in eins der folgenden Projekte:
Große Pflanzenfresser erfüllen eine wichtige ökologische Funktion: Sie helfen dabei, Landschaften offen zu halten und sie als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. So auch in der kasachischen Steppe: Unter Federführung der Naturschutzorganisation Association for the Conservation of the Biodiversity of Kazakhstan (ACBK) und in enger Zusammenarbeit mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) unterstützt der Tiergarten dort seit 2011 die Wiederansiedlung von Przewalski-Pferden (Equus przewalskii) und Kulanen (Equus hemionus). Während der Zoo Prag und der Tierpark Berlin im Juni 2024 die ersten Przewalski-Pferde für die Wiederansiedelung in die vorbereiteten Auswilderungsgehege in die Zentralsteppe brachten, unterstützte der Tiergarten mit Hilfe des Vereins der Tiergartenfreunde die bisher größte Umsiedelung von Kulanen im Oktober 2024 statt: 24 Kulane wurden in das Naturreservat Altyn Dala umgesiedelt. Der Verein der Tiergartenfreunde e.V. ermöglichte den akribisch vorbereiteten Transport mit einem Beitrag in Höhe von 90.000 Euro. Auch den Bau und Betrieb der Auswilderungsanlagen und der angeschlossenen Ranger- und Forschungsstation, sowie die Finanzierung von Experten unterstützen der Tiergarten und die Tiergartenfreunde seit 2010 finanziell und teilweise auch personell. Pro Jahr werden für den laufenden Betrieb der Station mit ihren Mitarbeitenden 40.000 Euro bereitgestellt. Für die aufwändigen Umsiedelungen müssen Jahr für Jahr separate Gelder aufgebracht werden. Der Nürnberger Artenschutzeuro soll dazu beitragen.
Mit seinem markanten schwarz-gelben Muster gehört der Feuersalamander (Salamandra salamandra) zu den bekanntesten heimischen Amphibienarten. Seine Bestände nehmen jedoch immer weiter ab. Neben der zunehmenden Trockenheit, verschmutzten Gewässern und dem Straßenverkehr ist er vor allem durch die Pilzerkrankung Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, bedroht. Der Pilz hinterlässt offene Wunden in der Haut der Tiere, die ohne Behandlung nicht verheilen. In Kooperation mit Citizen Conservation, Frogs and Friends e. V., dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz e. V. (LBV) und dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) arbeitet der Tiergarten mit Hochdruck daran, den schwarz-gelben Lurch vorm Aussterben zu bewahren. 2022 gelang es Tiergartenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern erstmals, befallene Tiere in der eigenen Quarantänestation erfolgreich zu therapieren. 2025 folgte ein weiterer Meilenstein: Der Tiergarten erhielt im Zuge des Artenhilfsprojekts Bayern einen vollausgestatteten Behandlungs- und Quarantänecontainer: Beste Voraussetzungen, um Bsal-positive Tiere zu behandeln.
Durch den Menschen verschleppt gelangte die Afrikanische Schweinepest (ASP) nach Europa und Asien. Die tödliche Virusinfektion bedroht alle in Südost-Asien endemische Schweinearten. Rund zwei Drittel aller Schweinearten der Welt kommen nur hier vor. Unter Hochdruck arbeitet der Tiergarten Nürnberg mit Partnern wie der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), der IUCN SSC Wild Pig Specialist Group und Partnern vor Ort daran, Schutzmaßnahmen für vom Aussterben bedrohte Schweinearten in Asien voranzutreiben. Dies umfasst nicht nur Feldforschung, sondern auch den Aufbau und die Unterstützung von Zucht- und Auffangstationen für verschiedene Schweinearten um Reservepopulationen aufzubauen. Außerdem bemühen wir uns mit Partnern weltweit um stabile Populationen asiatischer Schweinearten, von denen es bisher nur sehr kleine Gruppen in menschlicher Obhut gibt, um so möglichst viele Arten für die Zukunft und mögliche Auswilderungen zu bewahren. Zusätzlich arbeitet der Tiergarten sehr eng mit dem Friedrich-Loeffler-Institut und weiteren Institutionen daran, die Entwicklung von Impfstoffen gegen das ASP-Virus voranzutreiben. Weiterhin koordiniert der Tiergarten das Erhaltungszuchtprogramm des europäischen Zooverbands für die bedrohten asiatischen Hirscheber aus Indonesien.
Lateinamerika fasziniert mit einer großen biologischen Vielfalt, kämpft aber auch mit vielen Problemen, die das Gleichgewicht der Natur zunehmend stören. Diese Probleme waren der Anlass, 1992 die Artenschutzgesellschaft YAQU PACHA e.V. zu gründen mit dem Ziel, den bedrohten Arten in Lateinamerika zu helfen und die Menschen vor Ort für den Artenschutz zu sensibilisieren. Der Fokus liegt dabei auf wasserlebenden Säugetieren. Denn fast die Hälfte aller Wal- und Delfinarten weltweit ist gefährdet, unter den Arten mit einer küstennahen Verbreitung sind es weitaus mehr. Zu den Kernaufgaben der Artenschutzgesellschaft gehört zum Beispiel der Schutz des Franciscana-Delfins (Pontoporia blainvillei), der bedrohtesten Delfinart Südamerikas. Dabei unterstützt YAQU PACHA den Aufbau eines Rehabilitationszentrums, Populationsschätzungen, die Ermittlung und Reduzierung von Beifangzahlen sowie die Durchführung von Schutzmaßnahmen im gesamten Verbreitungsgebiet dieser Delfinart. Weitere Infos finden sie hier.
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