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Pressemitteilungen

Ein gutes Jahr ist vorbei

Wie bereits berichtet brachte das vergangene, sonnige Jahr mit 1.124.737 Besuchern dem Tiergarten der Stadt Nürnberg ein sehr erfreuliches Ergebnis.

 Tierbestand

 Der Tierbestand erreichte 2015 zum Jahresende 3.431 Tiere aus 286 Arten. Während die Zahl der Vogelarten durch das Auslaufen der Haltung von Tigerfinken und Helmhokkos auf 49 sank, erhöhte sich die Artenzahl bei den Säugetieren mit den beiden Arten Murmeltieren und Fischkatzen wieder auf 77. Erstmals konnten den Besucherinnen und Besuchern in Nürnberg die bedrohten Fischkatzen (Zugänge aus dem Tierpark Berlin und dem Parc des Félins in Nesles, Frankreich) in der ehemaligen Anlage der Brillenbären gezeigt werden.

 Nach einer Pause von zwei Jahren konnten sich die vielen Fans wieder an Alpenmurmeltieren aus Amsterdam und Görlitz erfreuen.

 Die bereits seit Jahren hinter den Kulissen lebenden Bartagamen zogen in das neu errichtete Terrarium im Naturkundehaus ein. Schwimmwühlen aus dem Aquazoo Düsseldorf (südamerikanische, wie Aale aussehende, im Wasser lebende aber lebendgebärende Amphibien) und die Steppenmurmeltiere aus Freiberg werden aber erst nach Ostern von den Besuchern zu sehen sein.

 Im September 2015 wurde im Rahmen des Erhaltungszuchtprogrammes das weibliche Panzernashorn Seto Paitala gegen Sofie aus dem britischen Bewdley getauscht, um eine Vater-Tochter Beziehung zu vermeiden. Die im Tiergarten geborene Seekuh Herbert ist im Juni in den Zoo nach Paris umgezogen. Der Eisbär Felix ging im März nach Stuttgart und im November weiter nach Rhenen (Niederlande). So haben Mutter Vera und Nachwuchs Charlotte beide Anlagen nach wie vor für sich.

 Bei den Jungtieren sind die Kalifornischen Seelöwen, Yaqu (7. Juni 2015) und Pacha (19. Juni 2015), mit dem die siebte Generation im Tiergarten zur Welt kam, nennen. Außerdem wurden am 6. Juli 2015 die beiden Amurtiger Aljoscha und Volodja geboren. Ihre Mutter, Katinka, kam 2013 von der Außenstation des Zoos Moskau nach Nürnberg. Erfolgreich aufgezogen wurden auch die am 26. Juni 2015 im Tiergarten geborenen Kleinen Pandas. Deren Mutter starb am 29. August an Herzversagen und die beiden Jungtiere wurden von Hand aufgezogen. Auch bei den in der Natur im Bestand gefährdeten Schneeleoparden kamen am 11. August 2015 zwei Jungtiere, Kang-Ju und Ayana, zur Welt, die jetzt gemeinsam mit beiden Elternteilen die Anlage bewohnen.

 Im November starb mit über 29 Jahren eine der ältesten Kalifornischen Seelöwinnen in Europa: Sally. Mit ihr, Tochter Tiffy, Enkelin Hannah, Urenkelin Blue und Ur-Urenkel Pacha lebten gleichzeitig fünf Generationen dieser Art im Tiergarten.

 Kurioses: Das Rotkopfschaf Rosi hatte 2015 tagelang für Schlagzeilen gesorgt, nachdem es die Polizei bei einer Drogenrazzia in einem Münchener Bordell sichergestellt hatte. Rosi wurde am 11. Mai 2015 aus dem Tiergarten gestohlen. Neun Tage später wurde das Lamm von der Polizei entdeckt und bei einer erfahrenen Schafhalterin untergebracht. Am 22. Mai 2015 kehrte das Jungtier gut versorgt in eine Quarantänestation des Tiergartens zurück.

 Futterbedarf

Die Tiere im Tiergarten Nürnberg hatten natürlich auch in 2015 einen äußerst vielfältigen und reichlichen Nahrungsbedarf. Die Futtermittelstatistik erfasst Obst wie 10,7 to Äpfel, 236 Ananas, 2,45 to Bananen, 1,6 to Orangen, 9.000 Kiwi, außerdem Gemüse wie 1,6 to Auberginen, 740 kg Broccoli, 2,0 to Chinakohl, 35 to Karotten, 19.500 Köpfe Salat, 2,7 to Paprika, 8,2 to Kartoffeln, 8,9 to Rote Rüben und beinhaltet neben 26,7 to Fleisch und 75,9 to Fisch, 4,2 to Tintenfisch, 58.000 Küken, 14.500 Mäuse und 1.870 Ratten auch Grillen, Mehlwürmer, Obstfliegen und Quark.

 Unter den selbst angebauten Futtermitteln spielten 32 to Runkelrüben und 170 to Heu (145 to aus eigenem Anbau) wieder eine bedeutende Rolle in der Gesamtversorgung. Neben 30 to Kraftfutter für Wildtiere wurde 1.150 kg Salzlecksteine eingekauft.

 Baumaßnahmen

 Im Frühjahr konnte die neu gestaltete und vom Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. mit fast 50.000 Euro bezuschusste Anlage für Fischkatzen eröffnet werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 66.000 Euro abgesehen von den nicht unerheblichen Eigenleistungen des Tiergartens.

 Mit 100.000 Euro unterstützte der Verein den weitgehend fertiggestellten Bau der Voliere für Bartgeier, Steppenmurmeltiere und Alpensteinhühner. Die Unterstände für die Schottischen Hochlandrinder wie auch für die Kamele und Kulane konnten dank einer Unterstützung durch die Irene Thiermann Stiftung realisiert werden.

 Von den Sanierungen im Bereich der Infrastruktur fallen besonders die Brücken bei der Waldrappvoliere und bei den Geparden in Höhe von 23.000 Euro beziehungsweise 50.000 Euro ins Gewicht.

 Lernen im Zoo

 Im Jahr 2015 wurden von der Zoopädagogik im Rahmen von Führungen für Schulklassen und Kindergärten, bei Übernachtungen im Blauen Salon, Zeltlagern und dem Zoo-Schullandheim insgesamt 4.068 Teilnehmer und 480 Lehrer (177 Gruppen) betreut.

 Hinzu kamen 2015 weitere 1.152 Führungen mit 9.744 Teilnehmern zu den Sonderprogrammen („Besondere Augenblicke“) der Zoobegleiter. Mit Spezialführungen wie „Besuch beim Lieblingstier“ trifft dieses Angebot des Tiergartens Nürnberg ganz offensichtlich die Wünsche der Besucher.

 Regelmäßig werden von Mitarbeitern des Tiergartens Führungen zur Ausbildung von Mitarbeitern der Zollbehörden (Artenschutz) und der Feuerwehren (Umgang mit Tieren) durchgeführt.

 Fast 40 Vorträge führte der Tiergarten im Naturkundehaus in Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz und dem Bund Naturschutz zu naturkundlichen Themen mit Schwerpunkt Natur- und Artenschutz durch.

 Forschung und Artenschutz

 Von Montag bis Freitag, 5. bis 9. Oktober 2015, fand in Sao Francisco do Sul, Brasilien, das VIII. Arbeitstreffen des Konsortiums Franciscana (La Plata Delphin) statt. Yaqu Pacha und der Tiergarten der Stadt Nürnberg unterstützten dieses Arbeitstreffen auch finanziell. Aufgrund der 20jährigen Forschungs- und Bildungsarbeit für diese Tierart wurde von den drei Nationen, Argentinien, Brasilien und Uruguay, die Koordination der Schutzbemühungen Yaqu Pacha übertragen. Die entsprechenden Aufgabe übernimmt als Vorsitzender Dr. Lorenzo von Fersen, der Kurator für Forschung und Artenschutz des Tiergartens.

 Die Lange Nacht der Wissenschaften am 24. Oktober 2015 von 18 bis 24 Uhr war im Tiergarten ein großer Erfolg. Die insgesamt sieben Vorträge im Naturkundehaus stießen bei den etwa 600 Besucherinnen und Besuchern auf großes Interesse. Zwei Vorträge aus dem im Tiergarten ansässigen Bionicum und fünf Themen aus Biologie und Tiermedizin zeigten, in welch vielfältigen Bereichen der Forschung der Tiergarten beteiligt ist.

 Öffentlichkeitsarbeit

 2015 wandte sich der Tiergarten bei 16 Presseterminen an die Medienvertreter und veröffentlichte entsprechende Tiergartenmitteilungen (2014: 19 Termine). Hinzu kamen 52 Tiergarteninformationen (2014: 44) und elf Internetkommunikationen. Im Durchschnitt wandte sich der Tiergarten mit diesen insgesamt 79 Veröffentlichungen mindestens einmal wöchentlich an die interessierte Öffentlichkeit. Im März und im Dezember 2015 veröffentlichte der Tiergarten je eine Ausgabe der Tiergartenzeitung, das ist eine zwölfseitige Beilage der lokalen Tageszeitungen mit einer Auflage von 240.000 Exemplaren.

 2015 wurde der Tiergarten Nürnberg von dem Onlinereiseportal „tripadvisor“ zum fünften Mal in Folge mit dem Zertifikat für Exzellenz ausgezeichnet und in die „Ruhmeshalle“ aufgenommen. Die Leserinnen und Leser der Zeitschrift „Stars&Stripes“, die für in Deutschland stationierte US-amerikanische Soldatinnen und Soldaten erscheint, wählten auch 2015 den Tiergarten Nürnberg zum besten deutschen Zoo des Jahres.

 Für 2015 stellte der im Sommer 2014 neu aufgesetzte Internetauftritt des Tiergartens Nürnberg unter www.tiergarten.nuernberg.de 3.668.630 eindeutige Seitenaufrufe und 798.224 eindeutige Besucher fest. In den sozialen Netzwerken verzeichnete die Facebookseite des Tiergartens am 31. Dezember 2015 genau 31.164 „gefällt mir“-Angaben („likes“) (31.12.2014: 26.001 likes) und damit ein Plus von knapp 20%.

 Ausblick

 Neben der Voliere für die Bartgeier wird eine weitere, große, noch nicht sanierte Brücke an der oberen Nashornanlage im Sommer fertiggestellt. In diesem Jahr wird als erstes die Innenanlage für die Totenkopfäffchen saniert. Die Affen sind bereits in die Quarantänestation umgesiedelt worden und werden noch vor Pfingsten zurückkehren.

 Die Planungen für den Umbau des ehemaligen Flusspferdhauses in ein Wüstenhaus gehen dem Ende entgegen und der Umbau kann noch in diesem Jahr begonnen werden.