Neuzugang bei den Fischkatzen im Tiergarten
Die Fischkatzen im Tiergarten Nürnberg sind wieder zu zweit: Vergangene Woche ist mit Kumi ein Weibchen aus dem Zoo Duisburg in den Tiergarten...
Der Tiergarten Nürnberg ist seit seinem Bestehen ein wissenschaftlich geführter und arbeitender Zoo. Wissenschaftliche Forschung hat im Tiergarten einen hohen Stellenwert und wird in der zooeigenen Forschungsabteilung vorangetrieben.
In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen und internationalen Universitäten führen wir Forschungsprojekte durch, beteiligen uns an der Ausbildung von Studierenden, angehenden Wissenschaftlern und Tiermedizinern. Wir halten Vorlesungen und Vorträge und organisieren wissenschaftliche Tagungen im Tiergarten Nürnberg.
Die Forschungsabteilung befindet sich im Naturkundehaus des Tiergartens Nürnbergs und verfügt über Unterrichts- und Vorlesungsräume sowie Arbeitsplätze für Studierende. Daneben gibt es eine Bibliothek und eine Zoologische Sammlung mit über 10.000 Exponaten. Ein Akustik- und Hormonlabor befinden sich gerade in Aufbau.
Thematisch beschäftigt sich die Forschungsabteilung des Tiergartens schwerpunktmäßig mit der Verhaltensökologie von Tieren, also mit den Wechselwirkungen von Tierverhalten und Umwelt, und der Tiermedizinischen Forschung, darunter vor allem Studien zum Tierwohl. Wir arbeiten auch interdisziplinär mit Ingenieurwissenschaftlichen Lehrstühlen zusammen, um neue Methoden zur KI(Künstliche Intelligenz)-basierten Erfassung von Tierverhalten zu entwickeln.
Weitere Informationen zu Forschungs- und Naturschutzprojekten des Tiergartens finden Sie hier.
Wissenschaftler und Studierende finden hier alle wichtigen Informationen zur Forschungsabteilung.
Sterile Labore und hunderte weißer Mäuse: Dieses Bild kommt vielen in den Sinn, wenn sie das Wort "Tierversuche" hören. Doch ein Tierversuch kann auch ganz anders aussehen. Schon das Zupfen einer Feder kann unter Umständen als solcher gewertet werden. Warum sollte jemand einem Vogel Federn zupfen? Zum Beispiel, um zu erforschen, ob er dauerhaft unter Stress steht.
Denn Forschung ist eine der tragenden Säulen der Zooarbeit: Die Erkenntnisse, die hier gewonnen werden, tragen zum einen dazu bei, die Tierhaltung stetig weiter zu verbessern. Zum anderen unterstützen sie die Naturschutzarbeit vor Ort auf unterschiedliche Weise.
Weil Zoos mit ihrer Infrastruktur, ihrer nationalen und internationalen Vernetzung und ihrem Know How und ihrem Bildungsauftrag viel beitragen können, ist der Tiergarten Nürnberg Mitglied der Initiative Transparente Tierversuche. Erfahren Sie hier mehr über das Thema Tierversuche und konkrete Anwendungsbeispiele aus dem Tiergarten.
Wie Tierversuche in Zoos aussehen können zeigt der Tiergarten Nürnberg in einem Film, der in Kooperation mit Tierversuche verstehen entstanden ist.
Um die Forschungsarbeit von Zoos geht es auch in einer aktuellen Folge des Podcasts von Tierversuche verstehen. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands der Zoologischen Gärten, Dr. Julia Kögler, und der Direktor des Grünen Zoos Wuppertal, Dr. Arne Lawrenz, geben einen Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen.
Vorbild für transparente Kommunikation: Die Initiative "Tierversuche verstehen" hat den Tiergarten der Stadt Nürnberg für seine vorbildliche Kommunikation tierexperimenteller Forschung 2024 ausgezeichnet. Die Informationsinitiative der Wissenschaft sieht die Arbeit, die der Tiergarten auf seiner Website und im Bereich Öffentlichkeitsarbeit über das letzte Jahr geleistet hat, als vorbildlich an. Eine wichtige Rolle spielte in diesem Zusammenhang die Kommunikation des Tiergartens zu einem Forschungsprojekt, bei dem es um die Erforschung des Virus und die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Afrikanische Schweinepest geht. Der Tiergarten Nürnberg ist der erste Zoo, der die Auszeichnung erhält.
Weitere Infos dazu finden Sie in dieser Pressemitteilung.
Welche Bedeutung haben moderne Delfinarien in der heutigen Zeit und wie können sie zum Schutz der Tiere in der Natur beitragen? Mit dieser zentralen Fragestellungen beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift "Der Zoologische Garten". Initiiert wurde die Sonderausgabe von Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz und Jörg Beckmann, Biologischer Leiter im Tiergarten der Stadt Nürnberg. Die Publikation beinhaltet insgesamt acht Artikel von hochrangigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt zu Walen und insbesondere Delfinen. Dabei geht es unter anderem um deren Management in menschlicher Obhut, aktuelle Forschungsprojekte, den Arterhalt und tiermedizinische Fragestellungen.
An der Sonderausgabe haben sich viele renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der gesamten Welt beteiligt, darunter Prof. Dr. Jon Paul Rodríguez, Vorsitzender der Species Survival Commission (SSC) der Weltnaturschutzunion IUCN. Rodríguez betont, dass Zoologische Einrichtungen einen wesentlichen Beitrag zum Arterhalt leisteten, beispielsweise in den Bereichen Genetik, Veterinärmedizin, Tierhaltung, nachhaltige Zucht, Bildung und Einbeziehung der Öffentlichkeit.
Alle Artikel dieser und vorheriger Ausgaben stehen hier kostenlos zur Verfügung.
In der Natur gelten Manatis laut Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet. Der Tiergarten Nürnberg und die ihm angegliederte Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. unterstützen seit sieben Jahren die Nichtregierungsorganisation Proyecto Sotalia, die sich in Venezuela mit wissenschaftlichen Populationserhebungen und Bildungsarbeit bei der Bevölkerung für den Schutz der Manatis einsetzt.
Auch in Nürnberg leistet die Tiergarten eigene Forschungsabteilung einen Beitrag zum Schutz der Manatis, indem sie gemeinsam mit Partnern verschiedene Forschungsprojekte mit den hier lebenden Tieren durchführt. Dabei geht es insbesondere um verhaltensbiologische Beobachtungen und Forschung zur Bioakustik.
Von besonderem Interesse sind dabei die Signaturpfiffe, die es den Tieren und Forschern ermöglichen, einzelne Individuen zu unterscheiden – denn jedes von ihnen wird von den anderen mit einem spezifischen Pfiff gerufen, so wie Menschen sich beim Namen nennen. Hier können Sie die Signaturpfiffe der Nürnberger Seekühe hören.