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Änderungen im Tierbestand

Erfolgreiche Nachzucht bei Weißkopfseeadlern im Tiergarten

Erfolgreiche Nachzucht bei Weißkopfseeadlern im Tiergarten

Bei den Weißkopfseeadlern (Haliaeetus leucocephalus) schlüpften am
7. und 14. April 2009 zwei Jungvögel im Tiergarten der Stadt Nürnberg.
Obwohl bei dieser Art unüblich, hat vermutlich der ältere den jüngeren
aus dem Nest befördert, sodass in diesem Jahr nur ein Adler
aufgewachsen ist. Seit 1982 züchtet der Tiergarten - mit inzwischen 39
Aufzuchten - sehr erfolgreich diese größte Greifvogelart Nordamerikas.

Der männliche Adler, der sogenannte Terzel, der am 16. April 2001 im
Wildpark Lüneburger Heide geschlüpft ist und am 23. Dezember 2003 in
den Tiergarten kam, wurde mit dem diesjährigen Nachwuchs bereits zum
zweiten Mal Vater, letztes Jahr sind zwei Adler ausgeflogen. Für das
Weibchen, das am 11. November 1990 aus Dortmund in den Tiergarten
kam, ist es bereits der 30. Sprössling.

Der Weißkopfseeadler, der auch das Wappentier der USA darstellt, ist
wie der Name schon sagt am Kopf und Hals weiß. Während der Schwanz
und die Unter- und Oberschwanzdecken auch weiß sind, sind Körper und
Flügel dunkelbraun. Die flüggen Jungvögel sind allerdings fast gänzlich
braun. Weißkopfseeadler ernähren sich überwiegend von Fischen und
Wasservögeln.

Ursprünglich lebt der Weißkopfseeadler in Kanada, den USA und Mexiko.
Die Population auf dem Gebiet der USA sank vom Ende des späten
18. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre von geschätzten 250 000 auf
1 000 Exemplare. Ursachen dafür waren eine intensive Jagd auf die
Vögel und vor allem die unbeabsichtigte Wirkung des Insektizids
Dichlordiphenyltrichlorethan, abgekürzt DDT, das die Adler mit der
Nahrung aufgenommen haben. DDT veränderte die Eischale und
schwächte die Embryonen direkt, was zu hohen Verlustraten führte. Mit
dem Verbot diverser Pflanzenschutzmitteln und gezielte Schutzmaßnahmen
erholte sich die Population der Weißkopfadler in den USA in den
letzten 40 Jahren erheblich. Bereits 1991 wurde die Gesamtpopulation
auf 70 000 Tiere geschätzt. Daher stufte die IUCN (International Union for
Conservation of Nature) den Weißkopfadler 2008 auf der Roten Liste der
gefährdeten Tierarten nur noch mit „least concern“ und somit nicht (mehr)
vom Aussterben bedroht ein.