Freie Natur? Neues manatimagazin® erschienen
Wieviel Wildnis wollen wir als Gesellschaft zulassen? Wo treffen wir noch auf Natur? Und warum geht es im Artenschutz nicht um Schönheit? Diesen und...
Die Buntmarder im Tiergarten der Stadt Nürnberg sind als farbenprächtige Vertreter ihrer Tiergruppe gut geeignet, das schlechte Image der Marder hierzulande aufzubessern. Da bei den Buntmardern aus dem Freiland Einzelberichte von Jagden im Familienverband bekannt sind, hat sich der Tiergarten Nürnberg in diesem Jahr entschieden, das Vatertier während der Zeit der Aufzucht zusammen mit dem Nachwuchs im Gehege zu lassen.
Am 18. März 2013 kamen drei Jungtiere zur Welt, wobei eines offensichtlich sehr geschwächt war und nach zwei Tagen starb. Die verbliebenen zwei wuchsen – wie in den Vorjahren – problemlos auf und sind seit Ende Mai auf Erkundungstour. Schon vor der Geburt hat das sechsjährige Weibchen Alisa das neunjährige Männchen Gorbi aus ihrem, dem größeren Teil des Geheges verwiesen, was er auch sofort akzeptierte. Nach der Geburt tolerierte die Mutter jedoch von Woche zu Woche zunehmend die Nähe des Männchens bei den Jungtieren und seit drei Wochen (18. Juni 2013) darf Gorbi mit dem Nachwuchs auch spielen.
„Alisa hat bestimmt, wann gekuschelt wird,“ so Tierpflegerin Alexandra Hoffmann. Besonders am späten Nachmittag sind jetzt alle vier gemeinsam aktiv, spielen und kuscheln zusammen.
So hat sich einerseits die Konzeption mit den beiden verbundenen Gehegen als auch andererseits der Mut das Paar zur Aufzucht nicht zu trennen, als richtig erwiesen. Vom Zoo Novosibirsk, von dem alle Buntmarder ursprünglich stammen, kamen für die neuen Wege der Haltung bereits Glückwünsche und im Frühjahr diesen Jahres besuchte ein Filmteam des südkoranischen Fernsehens den Tiergarten, um die Buntmarder in der naturnahen Anlage zu filmen. Die Ausbeute an Material aus der Wildnis Koreas, wo die Buntmarder zu Hause sind, war offensichtlich zu dürftig.