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Änderungen im Tierbestand

Neu im Tiergarten: Hirscheber

Gerade noch rechtzeitig um als „Glücksschweinchen“ für den Jahreswechsel 2019/20 einspringen zu können, sind seit Montag, 16. Dezember 2019, Hirscheber im Tiergarten der Stadt Nürnberg auf der Freianlage zu sehen. Der Bestand der ursprünglich auf einigen wenigen indonesischen Inseln beheimateten Hirscheber gilt nach den Angaben der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) bei tendenziell abnehmender Population als „gefährdet“.

Hirscheber gehören zur Familie der Echten Schweine (Suidae) und werden auch Babirusas genannt. Der Name ist indonesisch und setzt sich zusammen aus Babi für Schwein und Rusa für Hirsch. Bei den ausgewachsenen Männchen durchbrechen hauerartige Zähne den Nasenrücken und erinnern an ein Geweih.

Die Hirscheber wurden im Tiergarten bereits von 1977 bis 1996 im Tapirhaus gehalten. Das jetzige junge Pärchen kommt aus dem britischen Chester. Beide Tiere sind etwa anderthalb Jahre alt und teilen sich den Stall mit einem Gelbrückenducker. Dort sind Tolo, das Männchen und Nambo, das Weibchen, auch durch die Glasscheiben zu beobachten. Die Tiere sind für die Zucht vorgesehen und werden zukünftig durch weitere Tiere zu einer Gruppe ergänzt. Der Tiergarten führt jetzt das Erhaltungsprogramm des Europäischen Zooverbands (EEP) der Hirscheber und übernimmt voraussichtlich auch das Internationale Zuchtbuch.

Das Hirscheberpärchen kam kurz vor der damals letzten Brexit-Deadline am 31. Oktober 2019 nach Nürnberg. Noch ist nicht geklärt, ob auch der Tieraustausch innerhalb internationaler Zuchtprogramme von den Folgen des Brexit betroffen sein wird. Außer in Nürnberg leben nur in sechs weiteren europäischen Zoos Hirscheber. Die insgesamt rund 40 Tiere befinden sich in den Zoos von Berlin (Tierpark und Zoo), Kronberg, Stuttgart, Wuppertal, Jihlava (Tschechische Republik) und Chester (Großbritannien). In Indonesien wurden kürzlich Höhlenmalereien unter anderem von einem weiblichen Hirscheber gefunden, die auf ein Alter von 35 400 bis 35 700 Jahre geschätzt werden. Sie gehören damit zu den ältesten bekannten Abbildungen von Menschenhand.