Am Dienstag, 16. Oktober 2012, ist im Tiergarten der Stadt Nürnberg einer der beiden sibirischen Tiger gestorben. Die Todesursache wird derzeit ermittelt. Der Tiger Cornelius wurde noch in der Mittagszeit von Besuchern beim Spielen mit seinem Bruder Claudius beobachtet. Die beiden 2006 in Ostrava in der Tschechischen Republik geborenen Tiere lebten von Geburt an zusammen und haben sich sehr gut verstanden. Ihr Verhalten war nicht aggressiv.
Am Dienstagnachmittag zog sich Cornelius zum Ruhen in eine Felsenhöhle auf der Freianlage zurück. Besucher beobachteten, dass Tiger Claudius versuchte, Cornelius aus der Höhle zu ziehen. Besuchern kam das Verhalten der beiden Tiere auffällig vor, weshalb sie die Tierpfleger informierten. Diese riefen die Tierärzte zu Hilfe. Damit die Veterinäre Cornelius in der Höhle ungestört beobachten konnten, lockten die Tierpfleger den zweiten sibirischen Tiger ins Raubtierhaus, was problemlos gelang. Cornelius, dessen Vorderpfote und ein Teil des Rückens von außen zu sehen waren, ließ über Minuten hinweg keine eindeutigen Bewegungen erkennen. Tierärztin Dr. Katrin Baumgartner versuchte, Cornelius per Blasrohrgewehr mit einer Atemstimulanz zu behandeln. Auch daraufhin zeigte der Tiger keine Veränderung, sodass sich die Tierärztin und ihr Kollege, Dr. Hermann Will, entschlossen, den Tiger auf der Anlage zu untersuchen. Mit einem Kranfahrzeug hob die Feuerwehr die beiden durch eine Kiste geschützten Tierärzte in den Tigergraben. So gelangten die Ärzte ungefährdet in die Nähe des Tieres, konnten jedoch nur noch dessen Tod diagnostizieren.
Um die eindeutige Todesursache feststellen zu können, haben die Tierärzte noch gestern Blutproben genommen, das Körpergewicht ermittelt sowie Röntgenaufnahmen gemacht. Am Mittwoch wurde das Tier zur Sektion gegeben. Sobald ein Ergebnis vorliegt, wird nachberichtet. Der Tiergarten Nürnberg hatte die beiden Tiger am 14. Mai 2012 aus dem Zoo Straubing übernommen, damit dort die Anlage umgebaut werden kann.