Manatihaus am 5. Dezember geschlossen
Aus tiergärtnerischen Gründen bleibt das Manatihaus am Donnerstag, 5. Dezember, geschlossen. Ab Freitag hat es wieder wie gewohnt geöffnet.
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg wurde am Freitag, 1. Juli 2016, die neue begehbare Großvoliere für Bartgeier der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Anlage leben die Bartgeier in Gesellschaft mit weiteren Tierarten wie Alpenkrähen, Alpensteinhühnern, Tannenhäher und Steppenmurmeltieren.
Der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. hat den Tiergarten mit 100.000 Euro unterstützt und damit wesentlich zur Realisierung der Anlage beigetragen. Insgesamt wurde die Großvoliere mit einer Gesamtsumme von 255.000 Euro und viel Eigenleistung der Mitarbeiter des Tiergartens errichtet.
Die ehemalige Anlage der Syrischen Braunbären, die heutigen Vorstellungen einer guten Bärenhaltung nicht mehr genügte, konnte nach dem Ableben der letzten Bärin im sehr hohen Alter von 39,5 Jahren zu einer großzügigen Voliere für Bartgeier (Gypaetus barbatus) umgestaltet und umgewidmet werden. Ziel war, den gesamten Betonboden durch Naturboden zu ersetzen und die ganze Anlage großflächig mit allen Randbereichen mit einem Netz zu überspannen. Der Tierbereich mit über 800 m² und bis zu einer Höhe von 17 Metern sollte nicht nur von den Geiern genutzt werden, sondern auch von weiteren Tierarten aus dem Verbreitungsgebiet der Bartgeier.
Zudem sollten auch den Besuchern neue Erlebnisse geboten werden: In einem an die Voliere angeschlossenen Gang (mit Schleusen gegen das Ausfliegen der Vögel) stehen die Menschen in einem Teil der Anlage und können alle Tiere hautnah und ohne Abtrennung durch Gitter oder Glas beobachten.
Am 29. April 2016 sind die Bartgeier in ihr neues Zuhause umgezogen, das kurz zuvor schon von Steppenmurmeltieren (Marmota bobak), Alpensteinhühnern (Alectoris graeca) und Tannenhähern (Nucifraga caryocatactes) bewohnt wurde. Alpenkrähen (Pyrrhocorax pyrrhocorax) folgten Ende Mai 2016.
Es wird sich zeigen, ob und wie die angestrebte Vergesellschaftung der ausgewählten Arten auf Dauer funktioniert. Die drei Vogelarten, welche die Voliere neben den Bartgeiern bevölkern, konnten als Nachzuchten von erfolgreichen Privathaltern übernommen werden.
Ursprünglich waren für den Unterbesatz der Bartgeier-Voliere Alpenmurmeltiere eingeplant, die ja schon bei den Steinböcken zu sehen sind. Als sich die Möglichkeit bot, eine weitere und in Deutschland sonst nicht gezeigte Murmeltierart zu integrieren, wurde kurzerhand umgeplant.
Über die Bundesarbeitsgruppe Kleinsäuger e.V. bezog der Tiergarten bereits im letzten Jahr zwei Paare, die hinter den Kulissen vorsichtig eingewöhnt wurden. Die Bobaks, wie die Steppenmurmeltiere auch genannt werden, sowie die Vögel haben übrigens von den Bartgeiern, die sich ausschließlich von Aas ernähren, nichts zu befürchten und näherten sich den anderen Mitbewohnern von Beginn an neugierig und interessiert.