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In Uruguay gestrandeter Franciscana-Delfin gestorben

Vergangene Woche hatte es noch so ausgesehen, als würde sich ein in Uruguay gestrandeter Franciscana­-Delfin erholen – am Freitag, 20. Dezember 2024, ist das Weibchen jedoch verstorben. Das Tier wird nun obduziert, um die genaue Todesursache festzustellen. Neugeborene Franciscana­-Delfine (Pontoporia blainvillei) überleben in der Regel nur bis zu 72 Stunden nach der Strandung. Bita wurde 40 Tage alt. Der Tiergarten und die Artenschutzgesellschaft YAQU PACHA e. V. unterstützten die Rehabilitationsmaßnahmen finanziell und mit ihrem Expertenwissen und halfen bei der Koordination von Fachleuten.

Das Delfinweibchen, das auf den Namen Bita getauft wurde, war Anfang November 2024 bei La Coronilla in Uruguay gestrandet. Bita war erst wenige Tage alt und befand sich in einem kritischen Zustand. Zunächst wurde das Tier in Karumbé behandelt, einem renommierten Rehabilitationszentrum in Uruguay, das vor allem für seine Arbeit mit Meeresschildkröten bekannt ist. Vergangene Woche wurde Bita nach wochenlanger intensiver Betreuung in das Rehabilitationszentrum CRAM-FURG im brasilianischen Rio Grande transportiert. Die siebenstündige Reise wurde sorgfältig geplant und verlief planmäßig. Auch in Brasilien kümmerten sich Tierärzte und Freiwillige intensiv um den jungen Delfin.

Die Alliance for Franciscana Dolphin Conservation Research, Rescue and Rehabilitation (AFCR3) koordinierte von Anfang an den umfassenden Rehabilitationsprozess und brachte Fachleute und Freiwillige aus ganz Südamerika und den USA zusammen.

Bei der Behandlung griffen die Fachleute auf sogenannte Rehabilitationsprotokolle für gestrandete Franciscana-Delfine zurück, die sie in den letzten Jahren entwickelten hatten. Diese Protokolle folgen wissenschaftlichen Kriterien und definieren die verschiedenen Phasen der Rehabilitation.

Die Hoffnungen waren groß, dass mit ihr erstmals ein Franciscana-Delfin erfolgreich rehabilitiert werden kann. "Wir sind sehr stolz auf das, was das Team erreicht hat. Von Bitas anfänglicher Rettung bis zu ihrer bemerkenswerten Rehabilitation war jeder Schritt ein Zeugnis der außerordentlichen Arbeit aller Beteiligten", sagt Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten und Vorsitzender von YAQU PACHA e.V. "Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir durch Bita gewonnen haben, werden wir für künftige Rehabilitationsmaßnahmen nutzen. Bita erinnert uns daran, dass wir uns weiter dafür einsetzen müssen, dass gestrandete Delfine und andere Meerestiere eine zweite Chance erhalten."

Am stärksten gefährdete Walart Südamerikas

Der Franciscana-Delfin zählt zu den kleinsten Delfinarten der Welt. Er wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft, in Brasilien gilt die Art sogar als „vom Aussterben bedroht“. Er kommt ausschließlich in den Küstengewässern Argentiniens, Uruguays und Brasiliens vor und ist die am stärksten gefährdete Walart Südamerikas. Entlang des gesamten Verbreitungsgebiets kommt es regelmäßig zu einer hohen Zahl der Lebendstrandungen von Franciscana-Delfinen. Jede Rehabilitation ist deshalb ein wichtiger Schritt für den Erhalt der Art.

Über die Allianz AFCR3

Die AFCR3 wurde 2019 gegründet und hat das Ziel, bei Lebendstrandungen zu helfen, wichtige Ausrüstung und Fachwissen bereitzustellen und Naturschützer durch Schulungen zu stärken. Die Gründungsmitglieder YAQU PACHA e.V. und der Tiergarten Nürnberg koordinieren die Aktivitäten der Allianz mit anderen Institutionen und treiben die Mission zum Schutz der Franciscana-Delfine voran. Viele Nichtregierungsorganisationen und Universitäten aus Südamerika, wie die Fundación Mundo Marino & Aquarium (Argentinien), Karumbé & RENACE (Uruguay), die Universidade de Sao Paulo, Biopesca, die Universidade do Estado de Santa Catarina, die Universidade Federal do Parana, CRAM, R3, AIUKA, UNIVILLE, das Instituto Gremar und das Instituto Argonauta (alle aus Brasilien), sind aktive Mitglieder dieser Allianz. Darüber hinaus leisten Organisationen wie die National Marine Mammal Foundation (NMMF) und Dolphin Quest aus den USA sowie L'Oceanogràfic, der Tiergarten Nürnberg, Yaqu Pacha e.V. und Zoomarine/Algarve, Zoo Duisburg aus Europa wichtige Unterstützung für diese Initiative.