Neuzugang bei den Fischkatzen im Tiergarten
Die Fischkatzen im Tiergarten Nürnberg sind wieder zu zweit: Vergangene Woche ist mit Kumi ein Weibchen aus dem Zoo Duisburg in den Tiergarten...
Brasilien erlebt derzeit eines der größten Delphinsterben der vergangenen Jahrzehnte. Seit November 2017 sind vor der Küste Rio de Janeiros 169 Sotalia-Delphine (Sotalia guianensis) tot aufgefunden worden. Die im Tiergarten der Stadt Nürnberg ansässige Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha e.V. unterstützt das Projekt der Organisation Instituto Boto Cinza finanziell, um die toten Delphine zu bergen und die Todesursachen zu untersuchen sowie die Population in den kommenden Monaten zu überwachen.
Die Zahl der ums Leben gekommenen Sotalia-Delphine dürfte beträchtlich höher ausfallen als die gefundenen Tiere, weil ein großer Teil davon nicht angespült wird. Vor allem in der Bucht von Sepetiba, die durch Schiffsverkehr und Industrieabfälle besonders belastet ist, wurden viele tote Tiere geborgen.
Erste Untersuchungen der Kadaver haben ergeben, dass eine Virusinfektion der Grund für das Massensterben sein soll. Vom Morbillivirus, der unter anderem für die Rinderpest verantwortlich ist, gibt es auch zwei Arten, die Meeressäugern gefährlich werden können. In den letzten 25 Jahren hat dieser Delphin-Morbillivirus verschiedene Delphinpopulationen stark dezimiert. Das durch den Virus verursachte Delphinsterben wurde bis dato vor Australiens Küste, der Ostküste der USA und im Mittelmeer registriert. Die Folge einer solchen Viruserkrankung sind für die Delphine Hautläsionen, Lungenentzündungen und Entzündungen unter anderem des Gehirns.
Der aktuelle Massenausbruch des Virus vor Brasilien könnte zur Folge haben, dass bis zu 80 Prozent der gesamten Sotalia-Population in den nächsten Wochen sterben könnte. Dadurch wäre diese lokale Population des Sotalia-Delphins stark bedroht.
Aktuelle Sichtungen lebender Sotalias durch Dr. Pedro Fruet, Mitarbeiter von Yaqu Pacha in Brasilien, zeigen, dass mindestens die Hälfte aller beobachteten Tiere in sehr schlechter körperlicher Verfassung ist. Pedro Fruet: „Wir müssen in den nächsten Wochen noch mit mehr und mehr toten Tieren rechnen“.