Meilenstein bei der Rehabilitation eines Franciscana-Delfins – Unterstützung durch Tiergarten
Er zählt zu den kleinsten und am stärksten gefährdeten Delfinarten der Welt: der Franciscana-Delfin, auch La-Plata-Delfin genannt. Bei einem in...
Seit 2016 wurde Jahr für Jahr in Kirchensittenbach-Aspertshofen im Kreis Nürnberger Land ein Weißstorch beobachtet. Kürzlich gelang es, den Storch anhand seines Rings zu identifizieren. Es handelt sich um Storch A737, der 1992 im Tiergarten der Stadt Nürnberg aufgenommen, medizinisch untersucht, gesund gepflegt und beringt wurde.
Der Weißstorch A737 wurde am 8. August 1992 in Pommersfeld-Steppach im Landkreis Bamberg als Jungvogel gefunden und in den Tiergarten Nürnberg gebracht. Der Tiergarten ist die behördlich beauftragte Auffangstation für Eulen, Greifvögel und Störche. Als Einjähriger wurde Storch A737 am 18. März 1993 am vorderen Weiher des Tiergartens ausgewildert. Im Dezember 1993 kam er erneut in den Tiergarten Nürnberg: Er war zusammen mit Storch A726 am Marienberg in der Nähe des Flughafens auf Drängen der Flugsicherung von Tiergartenmitarbeitern eingefangen worden. Um das Tier einzufangen, war es mit Futter „geködert“ worden, das Narkosemittel enthalten hatte. So betäubt, landete A737 bewusstlos im Marienbergweiher. Ein Tierpfleger folgte ihm ins eiskalte Wasser und rettete ihn.
Erneut aufgepäppelt, wurde A737 im Juli 1994 vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. bei Freystadt im Landkreis Neumarkt wieder ausgewildert. Seither lebt Storch A737 ein eher unauffälliges Storchendasein. Seit 1994 wurde von ihm in der Storchendatenbank des Max-Planck-Instituts für Ornithologie, der Vogelwarte in Radolfzell, kein Wiederfund vermerkt. Mit knapp 26 Jahren gehört er zu den ältesten Tieren, die in der Literatur verzeichnet sind.
In der Ausgabe Nummer 1/2016 der Vereinszeitschrift „manati“ findet sich unter der Überschrift „Was machen eigentlich BB986 und A862?“ eine weitere Storchengeschichte aus dem Tiergarten Nürnberg. Diese ist auch online nachzulesen unter: www.tgfn.de/wp-content/uploads/2018/03/Magazin_Manati_Juni_2016.
Nachtrag vom 24. Juli 2018
Nach der Veröffentlichung der Tiergarteninformation Nr. 31 vom 18. Juli 2018 erhielt der Tiergarten von Oda Wieding, der Biologin im Referat Artenschutz des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV), weitere Informationen zum Weißstorch DER A 737:
Demzufolge brütet A737 vermutlich seit 1994 in Ottensoos (Landkreis Nürnberger Land). Bis 2011 zog A737 mit dem Weibchen DER O 6052 in Ottensoos gemeinsam Nachwuchs auf. O 6052 wurde im Spätsommer 2011 mit einer Beinverletzung gesichtet. Sie hielt sich den ganzen Winter 2011/12 in dem Gebiet zwischen Ottensoos, dem Tiergarten Nürnberg und Erlangen auf. Aufgrund einer Entzündung der massiven Verletzung musste sie eingeschläfert werden.
Seit 2012 bildet A 737 zusammen mit dem Weibchen DER A 7396 ein Paar. Das 2008 geborene Weibchen stammt aus Böhringen bei Radolfzell nahe dem Bodensee. In diesem Jahr hat das Ottensooser Paar zwei Jungvögel großgezogen.