Meilenstein bei der Rehabilitation eines Franciscana-Delfins – Unterstützung durch Tiergarten
Er zählt zu den kleinsten und am stärksten gefährdeten Delfinarten der Welt: der Franciscana-Delfin, auch La-Plata-Delfin genannt. Bei einem in...
Das Bionicum im Tiergarten der Stadt Nürnberg ist gewachsen und eröffnet nun zum vierjährigen Jubiläum einen „Bionischen Garten“. Exoten wie fleischfressende Kannenpflanzen und Venusfliegenfallen stehen hier einträchtig neben Mohnpflanzen und Frauenmantel.Was sich dahinter für die Bionik versteckt, finden die Besucher spielerisch und informativ an einem digitalen Außenexponat heraus.
Seit Juli 2014 vermittelt das Bionicum Wissenswertes über die Bionik. Der Standort im Tiergarten Nürnberg schafft dabei ideale Voraussetzungen, um die tierischen Vorbilder auch live zu erleben. Doch nicht nur Tiere stehen Pate für neue technische Entwicklungen. „Tatsächlich gehen viele Entdeckungen der ersten Bioniker auf intensive Beobachtung von Pflanzen zurück“, erklärt die Kuratorin Alexandra Lang. „Hätte der Schweizer Erfinder Georges de Mestral nicht ständig die Klettfrüchte aus dem Fell seines Hundes entfernt und diese genauer unter die Lupe genommen, müssten wir heute ohne den praktischen Klettverschluss auskommen.“
Dank pflanzlicher Vorbilder ist es Architekten möglich, in zuvor undenkbare Höhen vorzudringen. Sie haben das Prinzip von Gräsern, Schachtelhalmen und Bambus, so stabil zu bauen wie möglich mit so wenig Material wie nötig, aufgegriffen. Nicht zufällig ähneln äußerlich viele hohe Gebäude, wie der Taipeh 101 mit gut 500 Metern, derartigen Pflanzen. Seine Bauweise orientiert sich am Bambus und erreicht so nicht nur eine beeindruckende Höhe, sondern trotzt auch Taifunen und Erdbeben.
„Mit dem Bionischen Garten können wir einen weiteren wichtigen Baustein im Bionik-Puzzle präsentieren“, erklärt Dr. Eva Gebauer, Leiterin des Bionicums. „Hier zeigen wir, dass auch Pflanzen knifflige Tricks auf Lager haben; man muss nur genau hinschauen.“ Der stellvertretende Tiergartendirektor Dr. Helmut Mägdefrau stimmt zu: „Für einen Landschaftszoo wie den Tiergarten Nürnberg ist dieses Projekt eine Bereicherung für das landschaftliche Angebot“. Denn spätestens seit Eröffnung des Manatihauses wird dem Besucher deutlich, dass der Fokus nicht nur allein auf den Tieren liegt.
Der Einfallsreichtum der Pflanzen ruft neben alltäglichen Dingen wie Salzstreuer, Klettverschluss und wasserabweisenden Materialien auch unglaubliche architektonische Innovationen auf den Plan: erbebensichere Wolkenkratzer, wetterfühlige Häuser und raffiniert gefaltete Sonnensegel für die Raumfahrt, um nur einen Bruchteil zu nennen.
Der Bionische Garten befindet sich auf dem Barriere freien Zugang des Bionicums und kann im Rahmen des Tiergartenbesuchs besichtigt werden. Neben den Pflanzen ermöglicht die vor Ort installierte Medienstation einen tieferen Einblick in die Welt von Schachtelhalm und Co. in Form von Animationen, Filmen und informativen Texten.
Das Bionicum ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Für Besucher des Tiergartens Nürnberg ist der Eintritt kostenfrei.