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Zoos benötigen 100 Millionen Euro Soforthilfe. Verband bittet Bundeskanzlerin um Unterstützung

Der Verband der Zoologischen Gärten wendet sich mit der dringlichen Bitte um ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Schreiben, das heute auch an Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier,  die Ministerpräsidenten  der  Bundesländer sowie  den Präsidenten  des  Deutschen Städtetages  Herrn  Burkhard  Jung  geht,  macht  Jörg  Junhold,  Präsident  des  Verbandes  und Zoodirektor in Leipzig, auf die wirtschaftlich angespannte Lage für Zoos aufmerksam. „Anders
als andere Einrichtungen können wir unseren Betrieb nicht einfach runterfahren – unsere Tiere müssen ja weiterhin gefüttert und gepflegt werden“, sagt Junhold zur derzeitigen Situation, in der die Zoos wegen  der  Corona-Pandemie  für  Besucher geschlossen wurden.  „Momentan arbeiten wir aber ohne Einnahmen bei gleichbleibend hohen Ausgaben.“ Wie gravierend die Lage ist, lässt sich daran erkennen, dass ein einzelner großer Zoo aktuell einen wöchentlichen Umsatzverlust von etwa einer halben Million Euro zu verkraften hat. Insgesamt 56 deutsche Zoos sind im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) organisiert.  
 
In  den  VdZ-Einrichtungen  werden  insgesamt  mehr  als  180.000  Wirbeltiere  gepflegt  und gezüchtet. Viele von ihnen gehören zu bedrohten Arten und sind Bestandteil internationaler Erhaltungszuchtprogramme. „Ein möglicher Verlust dieses wertvollen Tierbestandes wäre ein herber Rückschlag für unseren Kampf um den Erhalt der Biodiversität und käme somit einer Katastrophe gleich“, sagt VdZ-Präsident Junhold zur Lage.
 
Jährlich werden die 56 VdZ-Zoos in Deutschland von mehr als 35 Millionen Menschen besucht. Die  meisten  Zoos  sind  dabei  Teil  ihrer  Kommune  und  je  nach  Wirtschaftlichkeit  zu  einem erheblichen  Teil  von  deren  Finanzen  abhängig.  Alle  Mitgliedzoos  brauchen  die  Einnahmen durch ihre Gäste, um ihre Aufgaben finanzieren und wirtschaftlich überleben zu können. Die Eigenfinanzierungsquote des laufenden Betriebs beträgt in einigen Betrieben bis zu 100%. Da davon  auszugehen  ist,  dass  viele  Städte  und  Gemeinden  gerade  in  strukturschwachen Regionen  Deutschlands  aufgrund  der  Corona-Pandemie  in  finanzielle  Schieflage  geraten werden,  weist  der  VdZ  in  seinem  dringlichen  Brief  auf  die  Notwendigkeit  sofortiger Unterstützung durch den Bund in dieser Notlage hin.