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Aktuelles aus dem Tiergarten

Tiergarten baut einen Waldpfad

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg entsteht mit Unterstützung der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg ein Waldpfad im obersten Bereich des Geländes. Seit 2006 entwickelt der Tiergarten ein umweltpädagogisches Konzept zur Vermittlung des Lebensraums des einheimischen Reichswalds. Ein Kernpunkt dieses Konzeptes ist die Idee, Besucher und Schülergruppen gezielt in die Kronenregion der heimischen Bäume zu führen. Bei dem bis zu 20 Meter hohen Waldpfad treffen die Zoogäste Waldvögel auf Kopfhöhe und Leoparden in der Baumkrone, spielen in schwindelerregender Höhe zwischen Himmel und Erde oder knien am Boden, um einen Feuersalamander zu beobachten.

Das Waldpfad-Projekt ist lange gereift und wird nun durch die großzügige Zuwendung der Zukunftsstiftung der Sparkasse in Höhe von drei Millionen Euro realisierbar. Oberbürgermeister Marcus König: „Die Sparkasse Nürnberg engagiert sich mit ihrer Zukunftsstiftung nachhaltig für die Stadt Nürnberg, für Natur und Umwelt und für die Bildung unserer Kinder. Mit der Förderung für dieses Projekt vereint sie alles drei: eine großzügige Spende für die Stadt, den Schutz unseres heimischen Waldes und ein pädagogisches Konzept, das Kindern die Natur näher bringt. Ich bedanke mich herzlich im Namen der Stadt dafür, dass wir dieses Projekt jetzt realisieren dürfen.“

Dr. Matthias Everding, Stiftungsvorstand der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg: „Mit unserer Zukunftsstiftung wollen wir genau solche Projekte wie den Waldpfad ermöglichen. Denn hierbei es geht um unsere Zukunft, um unseren Wald, unser Klima. Der Waldpfad schafft die Verbindung zwischen umweltpädagogischem Konzept und dem Erlebnis mitten in den Baumkronen zu spazieren. Er wird Groß und Klein die Bedeutung des Waldes für unser aller Zukunft näherbringen. Eine Bereicherung für den Tiergarten und seine Besucher, die wir anlässlich unser 200-jährigen Sparkassenjubiläums sehr gerne mit drei Millionen Euro, der größten Zuwendung in der Geschichte der Zukunftsstiftung, möglich machen.“ Aus einem zweckgebundenen Nachlass für Asiatische Leoparden in Höhe von 960.000 Euro kann zudem ein „baumumfassendes“ Leopardengehege in den Waldpfad integriert werden.

Bereits 2010 entwickelte der Tiergarten nach umfangreichen Recherchen ein Konzept für einen waldschonenden und barrierefreien Baumwipfelpfad. Daraus ging der Entwurf für einen Waldpfad auf dem Gelände des Tiergartens hervor. Der Waldpfad beginnt und endet ebenerdig und ist über den gesamten Streckenverlauf barrierefrei. Der Pfad ist nach Themen unterteilt. Auf dem Zoogelände des Tiergartens sollen Tiergehege unter den Pfad gelegt werden, in denen typische Waldbewohner Europas und Asiens vorgestellt werden. Ein Segment widmet sich den mittlerweile auch in Europa stark bedrohten Amphibien, speziell dem Feuersalamander. Ein künftiger thematischer Höhepunkt soll eine Waldvogelvoliere für heimische Waldvögel sein, in der die Vielfalt und Schönheit der heimischen Vogelwelt erlebbar gemacht wird. Für Asiatische Leoparden wird im Wald ein Bereich eingenetzt. Dieses Gehege ist noch nicht projektiert, da es erst in der aktuellen Projektphase im Förderantrag bei der Zukunftsstiftung der Sparkasse als Eigenanteil des Gesamtprojektes entwickelt wurde.

Bürgermeister Christian Vogel: „Der Waldpfad erschließt nicht nur neue Tiergehege, sondern ragt weit über den Tiergarten hinaus in den Reichswald. Hier thematisieren wir die ökologische Bedeutung des Waldes und die Bedeutung alter Baumbestände. Das alles machen wir waldschonend in 20 Metern Höhe, der Waldboden bleibt unangetastet und der Wald kann sich durch Neupflanzungen erholen. Wir schaffen außerdem direkt in den Baumkronen ein grünes Klassenzimmer als Lernort, aber auch Stellen, an denen man spielen, klettern, schaukeln oder liegen und verweilen kann.“

Alleinstellungsmerkmale dieses Waldpfads werden einerseits die integrierten Tiererlebnisse am Boden (Amphibien), in Kopfhöhe (Waldvögel) und in der Kronenregion (Leopard) sein, andererseits die vielfältigen kleinen Verweilzonen, die dazu einladen gezielt den Blick in die Baumkronen zu lenken. Das „grüne Klassenzimmer“ soll Raum bieten für Schüler- oder Besuchergruppen von bis zu 24 Personen und ausgerichtet sein für Übernachtungen von kleinen Schülergruppen. Außerhalb der Unterrichtszeiten bietet das Klassenzimmer den Besuchern einen Wetterschutz und Verweilort in wankender Höhe.

Die Lage des Pfads ist speziell auf die Bedarfe von Familien ausgelegt. Ein- und Ausgang liegen nah beieinander und sind vom Biergarten der Waldschänke aus gut zu sehen. So können Eltern ihre Kinder sorglos auf den Pfad schicken, denn sie werden in jedem Fall wieder bei der Waldschänke herauskommen. Die Waldschänke garantiert die sanitäre Infrastruktur wie auch die Verpflegung von Klassen und Gruppen, die ein Erlebnis-Programm zum Wald absolvieren.