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Aktuelles aus dem Tiergarten

Starke Partnerschaft für die Zukunft des Waldes Nürnberg

Mit der Kooperation Vielfalt sichert Zukunft wird die Sparkasse Nürnberg gemeinsam mit dem Tiergarten Nürnberg als städtischem Forstbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim städtische Waldflächen in Nürnberg zukunftsfähig machen. Über zehn Jahre hinweg werden insgesamt 200 sogenannte Nelderräder mit klimaresistenten Baumarten gepflanzt, die einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des Waldes leisten. Zum Auftakt pflanzten Auszubildende der Sparkasse Nürnberg mit den Fachleuten des Tiergartens der Stadt Nürnberg und des AELF Fürth-Uffenheim die ersten Nelderräder in einem Waldstück südlich des Dutzendteichs. Neben bewährten heimischen Arten wie Hainbuche, Walnuss, Flatterulme und Winterlinde wurden auch Baumarten gepflanzt, die noch nicht heimisch aber gut für künftige Klimaextreme gerüstet sind, so zum Beispiel Edelkastanien, Zerreichen und Hopfenbuchen. Die neu gepflanzten Bäume ergänzen die bereits vorhandenen Arten wie Eichen, Ahorne und Erlen.

Gemeinsam mehr erreichen

"Dürresommer und teils verheerende Stürme hatten den Wäldern 2018 und 2019 stark zugesetzt. Daraufhin haben wir uns mit vielen Partnern zusammengetan und eine 'Baum- und Waldstrategie für die Stadt Nürnberg' erarbeitet. Unser Ziel: Den Reichswald für die Herausforde-rungen des Klimawandels wappnen und ihn für künftige Generatio-nen erhalten", sagt Bürgermeister Christian Vogel. "Denn Wetterextreme werden immer häufiger. Auch dieses Jahr blicken wir auf einen äußerst heißen und trockenen Sommer zurück. Wir wollen aus dem Wald der Stadt Nürnberg einen Modellwald machen, der fit für den Klimawandel ist. Dieses Vorhaben gelingt uns nur mit engagierten und verlässlichen Partnern wie der Sparkasse Nürnberg."

Für Dr. Michael Kläver, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Nürnberg, ist klar: "Es braucht starke Partnerschaften und Kompetenzen, die sich ergänzen, um wirklich etwas bewirken zu können und nachhaltige Ziele zu erreichen." Ihre gesellschaftliche Verantwortung setzt die Sparkasse Nürnberg in besonderem Maße und ganz bewusst für ökologisch nachhaltige Projekte hier in der Region ein. Mit diesem regional nachhaltigen und nachhaltig regionalem Engagement leistet das Kreditinstitut einen wichtigen Beitrag, damit die Region auch in Zukunft ein lebenswerter Ort bleibt. Die Sicherung der städtischen Wälder hat in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung. "Denn", so Kläver, "unser Wald hat viele unersetzliche Funktionen: Er ist CO2-Speicher und Trinkwasser- und Rohstofflieferant, Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und für die Menschen ein Ort der Erholung und der Bildung."

Dem Klimawandel strategisch begegnen

Steigende Temperaturen und geringere Niederschläge kennzeichnen den Klimawandel in unserer Region. Das bedroht den Baumbestand in unseren Wäldern und macht einen Waldumbau mit unterschiedlichen Maßnahmen notwendig. Eine Maßnahme ist es, gezielt Baumarten aus sogenannten "europäischen Zwillingsregionen" zu pflanzen – also Regionen, deren Klima voraussichtlich dem Zukunftsklima in Nürn-berg entsprechen wird. Arten wie Edelkastanie, Zerreiche, Flaumeiche oder Hopfenbuche sind an höhere Temperaturen und Trockenheit angepasst, können aber auch einen Frost aushalten, und sind deswegen sehr gut geeignet. Um die Waldflächen möglichst effizient mit diesen neuen, klimaresistenten Baumarten anzureichern, werden sie nach dem Pflanzschema des sogenannten Nelderrades an strategisch ausgewählten Stellen gepflanzt. 200 Nelderräder werden in den nächsten zehn Jahren im Rahmen der Kooperation zwischen Sparkasse Nürnberg und Tiergarten auf städtischen Waldflächen entstehen.

Nelderrad als sparsames und wirksames Pflanzschema

Das Nelderrad gehört zu den innovativen Formen der Baumpflanzung. Das Schema eignet sich für die Bepflanzung einer kleinen Waldfläche von etwa 200 Quadratmetern. Es folgt der Form eines Rads und hat einen Durchmesser von etwa 14 Metern. Auf dieser Fläche werden auf eine sparsame und dennoch effektive Weise 33 Setzlinge verteilt. Die Fläche des Rads deckt genau den Raum ab, den ein einzelner Baum später benötigt. Zur Sicherheit werden bei der Bepflanzung zunächst acht Exemplare dieser Zukunftsbaumart ringförmig auf der Na-be des Rads gepflanzt – am Standort Dutzendteich sind dies Edelkastanien, Zerreichen, Walnüsse und Flatterulmen. Sieben Exemplare scheiden im Laufe der Zeit aus, nur eines bleibt übrig: das Exemplar, das sich im Laufe der Zeit am besten entwickelt hat. Zusätzlich zu den acht Zukunftsbäumen werden 25 sogenannte "Trainerbäume" angeordnet. Sie sollen Schatten spenden, um die aufkommende Bodenvegetation zurückzudrängen und um zu verhindern, dass die Zukunftsbäume zu viele Äste bilden. Von innen nach außen werden die Trainerbäume immer dann entfernt, wenn sie die Zukunftsbäume im Wachstum behindern. Welche Baumarten in einem Nelderrad gepflanzt werden, hängt vom jeweiligen Standort und der Beschaffenheit des Bodens ab.

"Das moderne ökologische Konzept des Nelderrads besticht durch das sparsame und vor allem wirksame Pflanzschema", betont Stefan Stirnweiß, Mitarbeiter der Bereichsleitung Forsten beim AELF Fürth-Uffenheim. Er ist überzeugt: "Mit der Kooperation Vielfalt sichert Zukunft erhöhen die Sparkasse Nürnberg und der Tiergarten die Baumartenvielfalt der Wälder und damit ihre Widerstandskraft gegen den Klimawandel. So leisten wir gemeinsam einen wesentlichen Beitrag zur Zukunft des Stadtwaldes."