Öffnungszeiten an den Feiertagen
Wie wäre es mit einem Tiergarten-Ausflug an den Feiertagen?
Der Tiergarten hat während der gesamten Weihnachtsferien ab 9 Uhr geöffnet. An Heilig...
Auf dem Biobauernhof des Tiergartens, Gut Mittelbüg, kehrt Winterruhe ein. In den letzten Wochen haben die Land- und Forstwirte des Tiergartens dort Futterrüben geerntet, gepflügt, Weizen gesät und angewalzt.
In den kommenden kalten Monaten werden sie sich auf die anstehenden Arbeiten in den städtischen Wäldern konzentrieren, für die der Tiergarten als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg verantwortlich ist.
Knackig, saftig, erfrischend und erstaunlich süß sind die Futterrüben, von denen jede um die 900 Gramm wiegt. Rund 40 Tonnen davon haben Futtermeister Gerd Schlieper und seine Kolleginnen und Kollegen in diesem Herbst geerntet. „Die Futterrüben dienen Hirschen, Schweinen und eigentlich allen Huftieren im Tiergarten in den kargen Monaten als Frischfutter“, sagt Schlieper. „Sie sind eine willkommene Abwechslung zu Silage und Heu, die sie obendrein noch mit Vitaminen versorgt.“
Und die nicht von ungefähr so süß schmeckt: Etwa vier Prozent Zucker stecken in dem Gemüse. Bis ins Frühjahr hinein können die Rüben gelagert und nach und nach aufgefuttert werden. Neben den Huftieren können auch die Seekühe noch einige Wochen mit Frischfutter aus eigenem Anbau auf der Außenstelle des Tiergartens mit biozertifizierter Landwirtschaft rechnen.
"Manatigras" wird noch geerntet
Solange das junge, stengelfreie „Manatigras“ wächst, ernten die Landwirte es für die Tiere. Ein Kilo davon macht so satt und enthält so viele Nährstoffe wie drei Kilo Salat. Erst wenn es der Pflanze zu kalt wird und sie ihr Wachstum pausiert, schmeckt sie den Seekühen nicht mehr – und sie müssen bis zum Frühjahr auf Nachschub warten.
Außer auf der „Manatigras“-Wiese herrscht auf den Feldern in Gut Mittelbüg nun Winterruhe. Sie sind gepflügt, der Weizen für das nächste Jahr ist gesät und angewalzt. Einige Maispflanzen, hohe Gräser, Reste von Topinambur und anderem Grün haben die Tiergartenmitarbeiter stehen lassen, damit Wildtiere dort den Winter über Schutz und Nahrung finden.
Vom Feld in den Wald
Für die Mitarbeitenden des Tiergarten-Futterhofs bedeutet die Winterzeit aber keineswegs Ruhezeit. Ihr Fokus verlagert sich in den kommenden Monaten auf Wald- und Baumarbeiten: Denn als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg ist der Tiergarten auch für die städtischen Wälder verantwortlich.
Dabei stehen Arbeiten zur Verkehrssicherung ebenso auf dem Plan wie die Gestaltung von Waldrändern als Lebensraum für heimische Vogel- und andere Wildtierarten. Diese Arbeiten schützen und fördern die regionale Artenvielfalt und sammeln zugleich Ökopunkte, mit denen Tiergarten und Stadt Baumaßnahmen an anderer Stelle ausgleichen können.
Auch am Umbau des Reichswaldes ist der Tiergarten beteiligt: Gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim, dem Umweltamt und dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum hat er eine Strategie entwickelt, die den Reichswald fit für den Klimawandel machen soll.
Der Weihnachtsbaum wird bis zur letzten Nadel verwertet
Die Pflanzung von Flatterulmen, Kirschen, Bergahorn, Spitzahorn, Hainbuchen, Winterlinden, Eichen, Buchen und Nadelbäumen wie Libanon- und Atlaszedern ist Teil der Strategie. Gerade die Wochen vor dem ersten Frost sind dafür gut geeignet: Denn das Pflanzgut wird erst in der Vegetationsruhe gewonnen, weil es dann wahrscheinlicher ist, dass die Pflanzen erfolgreich anwachsen.
Ab Januar übernimmt der Tiergarten zudem von den Bayerischen Staatsforsten die Verantwortung für die Pflanzung der sogenannten Geburtenbäume. Pro Kind, das in Nürnberg geboren wird, pflanzt die Stadt einen Baum. In enger Zusammenarbeit mit seinen Partnern bringt der Tiergarten so sein Know-how für den Erhalt der Artenvielfalt und natürlicher Lebensräume vor Ort ein.
Das nachhaltige Zusammenspiel von Mensch und Natur ist dabei der Leitfaden – und der Weihnachtsbaum, der nun wieder den Eingang des Tiergartens schmückt, ist dafür ein gutes Beispiel: Nach Absprache selbst geerntet im Wald der Staatsforsten erfreut er Besucherinnen und Besucher in der Vorweihnachtszeit, ehe seine Äste im Anschluss an die Tiere des Zoos verfüttert werden. Die Reste werden dann zu Hackschnitzeln verarbeitet, die zur nachhaltigen Energiegewinnung im Tiergarten dienen.