Neue Führungsangebote auf dem Klimawaldpfad im Tiergarten
Eine Morgenführung zwischen Baumkronen, eine Zeitreise in die Geschichte des Nürnberger Reichswalds, eine Waldsafari mit Picknick in luftiger Höhe:...
Im Tiergarten hat es Veränderungen bei den Eisbären gegeben: Vera und Nanuq sind in andere Zoos des Europäischen Zooverbandes EAZA umgezogen. An ihrer Stelle werden Besucherinnen und Besucher künftig drei junge Eisbärweibchen sehen können.
Vera lebte seit 2004 im Tiergarten Nürnberg. Am 2. Mai 2023 ist sie im Erlebniszoo Hannover untergekommen. Dort trifft das 20jährige Eisbärweibchen (Ursus maritimus) auf das 15jährige Männchen Sprinter und das 13jährige Weibchen Milana. Die beiden sind die Eltern von Nana, die nun neu in Nürnberg ist. Nana musste Hannover verlassen, weil ihre Mutter sie dort nicht mehr duldet. Auch in der Natur bleiben Eisbärenjungtiere zirka drei Jahre bei ihren Müttern, ehe sie eigene Wege gehen.
Neben Nana ist ein weiteres Eisbärenweibchen in Nürnberg angekommen: Die dreijährige Finja aus dem Tiergarten Schönbrunn in Wien. Später im Mai soll noch ein weiteres junges Eisbärenweibchen aus einem Zoo des Europäischen Zooverbandes EAZA hinzukommen. Dann ist die neue Gruppe komplett.
Das Eisbärenmännchen Nanuq, das seit dem Frühjahr 2019 im Tiergarten Nürnberg lebte, ist in den Tiergarten Schönbrunn umgezogen. Dort wird er zukünftig in Nachbarschaft mit dem elfjährigen Männchen Ranzo leben.
Derzeit halten 43 europäische Zoos insgesamt 121 Eisbären. Im Rahmen des Erhaltungszuchtprogrammes EEP wird die Art innerhalb des europäischen Zooverbandes EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten koordiniert gehalten und gezüchtet – mit dem Ziel, eine gesunde Population außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes (ex-situ) aufrechtzuerhalten.
Das macht immer wieder auch den Umzug einzelner Tiere nötig. Vera hat bereits fünf Jungtiere zur Welt gebracht, darunter die 2008 in Nürnberg geborene Flocke. Bis auf diese hat sie alle angenommen und aufgezogen. Weder für Vera noch für Nanuq oder die drei neuen Eisbärweibchen im Tiergarten Nürnberg gibt es aktuell eine Zuchtempfehlung seitens des EEP.
Eisbären sind in den vergangenen Jahren für viele zum Symbol für die dramatischen Folgen von Klimawandel und Umweltzerstörung geworden. Neben steigenden Temperaturen bedrohen unter anderem Erdöl- und Gasförderfelder und die zunehmende Ausbreitung menschlicher Siedlungen ihren Lebensraum. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt den Bestand wildlebender Eisbären auf 20.000 Individuen und stuft die Art als gefährdet ein.