Manatihaus am 5. Dezember geschlossen
Aus tiergärtnerischen Gründen bleibt das Manatihaus am Donnerstag, 5. Dezember, geschlossen. Ab Freitag hat es wieder wie gewohnt geöffnet.
Beim Rouge de Roussillon handelt es sich um eine alte Schafrasse mit Ursprung in den französischen Pyrenäen. Der Gefährdungsstatus der Rasse wird seitens der Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nationen (FAO) als kritisch eingestuft. Auch finden sie sich auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH e.V.). Im Tierzuchtgesetz ist schon in Paragraph 1 das Ziel festgeschrieben, dass „eine genetische Vielfalt erhalten wird“ (TierZG, 1989). Um diesen Vorsatz des praktischen Artenschutzes zu erfüllen, ist es ein Ziel des Projektes, das Rouge de Roussillon aufgrund phänotypischer und genotypischer Merkmale als eigenständige Rasse zu konsolidieren und mittels Referenzrassen abzugrenzen. Mit den gewonnenen Daten soll ein Erhaltungszuchtprogramm und Anpaarungspläne erstellt werden, um damit einen Beitrag zum Erhalt dieser Rasse zu leisten. Langfristig erscheint auch die Erstellung eines Internetforums für die Züchter als sinnvoll.
Deutschland und insbesondere der Tiergarten Nürnberg spielt in der jüngeren Zuchtgeschichte der Rasse eine herausragende Rolle und ist ein wichtiger Genpool, da 1979 die deutsche Vereinigung „Europäische Pioniersiedlungen e.V.“ die letzten verbliebenen Tiere aus Frankreich auf dem Weg zum Schlachthof aufkaufte und Teile dieser Gruppe in den Tiergarten Nürnberg verbrachte. Diese kleine Gruppe von 2,12 Tieren bildete den Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung in Deutschland.
Da die genaue Zuchthistorie fehlt, soll auch diese innerhalb des Projektes aufgearbeitet werden.
Immer wieder bedrohen Tierseuchen die Existenz verschiedenster Haus- und Wildtierrassen. Daher soll des Weiteren durch die Kryokonservierung von regenerativen Zellen wie Blut und Stammzellen des Rouge de Roussillon die langfristige Erhaltung der Rasse auch im Falle von Seuchenausbrüchen oder ähnlichen Katastrophen gesichert werden.
Geplant ist das Projekt als interdisziplinäre, länderübergreifende Kooperation unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. G. Erhardt vom Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der Justus-Liebig-Universität Gießen; Dipl.-Ing.agr. Henrik Wagner -Schafkoordinator der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH e.V.); Dr. Katrin Baumgartner- Zootierärztin des Tiergarten Nürnbergs und GEH-Rassebetreuerin; Coralie Danchin-Burge vom Institut de l'Elevage und Dr. Thomas Fixemer verantwortlich für die Kryokonservierung und Probenlagerung in der Kryobank des Instituts für Biomedizinische Technik und Forschung (IBMT) der Fraunhofer Gesellschaft. Durchgeführt werden soll das Projekt von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Tierärztin Karen Hils im Rahmen ihrer Dissertation.