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Es lohnt sich einen Frosch zu küssen

Amphibien sind weltweit stark bedroht und Jahr für Jahr verschwinden viele Arten für immer von unserer Erde. Seit 1980 sind 130 Arten ausgestorben und über ein Drittel der 6000 Arten ist derzeit bedroht. 400 Arten stehen sogar unmittelbar vor ihrem Ende. Amphibien, also Frösche, Kröten, Salamander und Molche reagieren besonders empfindlich auf Umweltveränderungen, da sie sowohl auf Wasser (Larven) als auch auf Land (Erwachsene) als Lebensraum angewiesen sind.
Neben dem Verlust geeigneter Lebensräume ist der Eintrag von Hormonen, Drogen und Pestiziden der entscheidende Grund für das Froschsterben. Seit einigen Jahren wirkt – vor allem in Mittel- und Südamerika sowie in Australien ein Hautpilz bei Amphibien verheerend. Dieser sogenannte Chytridpilz ist für viele Arten tödlich und hat z. B. in den letzten Jahren 30 der 150 Arten der herrlichen Stummelfußkröten vernichtet.

In dieser prekären Situation hat die internationale Naturschutzunion (IUCN) die Weltzoogemeinschaft um Hilfe bei den Schutzbemühungen gebeten. Da bei den meisten Amphibienarten in der Natur über 90 % der Larven sterben bzw. gefressen werden, lässt sich durch Aufzucht der Larven in geschützter Umgebung der Bestand dieser Amphibien gut vergrößern.

Der Tiergarten hat sich bei seinen Hilfsbemühungen als ersten Schritt für den Schutz einheimischer Arten entschieden. Hinter den Kulissen wurden Gewässer für Kammmolche und Laubfrösche (zwei bedrohte, einheimische Amphibienarten) angelegt und Kammmolche gezüchtet. Damit soll im Tiergarten eine Population aufgebaut werden, die als Basis für Bestandsstützung und Wiederansiedelung dienen soll, besonders in geeigneten FFH - Gebieten (z. B. Tiergarten mit Schmausenbuck) oder Biotopen, in denen der Kammmolch früher gelebt hat.